Gesprächsrunde im Stadtmuseum / Moderation: Theresia Riedmaier
Zur Ausstellung "Bewegt euch! 1968 und die Folgen" gibt es am Donnerstag, 7. Juni, zum Thema "Das autonome Frauenhaus zwischen Ideal und Alltagswirklichkeit" eine Gesprächsrunde im Stadtmuseum.
Wohnkommunen, Kinderläden, Frauenhäuser – neue Formen des Zusammenlebens wurden 1968 als Vorformen einer neuen, gewaltfreien Gesellschaft gesehen und gegründet. Schon allein das Zusammenleben in einer antiautoritären Umgebung sollte das Individuum gesellschaftlich befreien und positiv verändern. Äußerlichkeiten, Privatbesitz, Ordnung, Hierarchien wurden gering geschätzt, geradezu verdammt.
Kommunen sind zu pragmatischen Wohngemeinschaften geworden, in den Kitas haben freiere Erziehungsformen Platz gegriffen. Und die Frauenhäuser? Wie haben sich die Ideale der Gründungszeit der Alltagswirklichkeit mit ihren Bürokratien angepasst oder wie haben sie sich anpassen müssen? Was sind die Erwartungen der Bewohnerinnen, die oftmals traumatisiert aus einer Beziehung geflohen sind? Frauen, die heute aus ganz verschiedenen Kulturen kommen? Ist das Zusammenleben im Frauenhaus noch immer zentraler Bestandteil des Weges der von Gewalt betroffenen Frauen hin zu Selbstbestimmtheit und Selbstgestaltung ihres künftigen Lebens?
Diesen Fragen geht die Gesprächsrunde mit Gründungsfrauen und Mitarbeiterinnen des autonomen Frauenhauses am Donnerstag, 7. Juni, um 17 Uhr im Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais, Karlstraße 10, nach. Die Moderation hat eine Frau der ersten Stunde, die einstige Frauenbeauftragte der Stadt Karlsruhe (1986 bis 1989), Theresia Riedmaier. |