Prolixletter
Dienstag, 3. Dezember 2024
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Lahr: Ein japanischer Teegarten auf der LGS
Im Rahmen des Freundschaftstags „Konnichiwa Lahr“ rĂŒckt auch der japanische Garten im BĂŒrgerpark in den Blickpunkt

Bereits seit 11 Jahren besteht der Kontakt zwischen dem in Lahr lebenden Ikebanameister Kikuto Sakagawa und dem Inari Jinja Schrein in Kasama (Japan). Dort pflegt man die lĂ€ngste Tradition der im Ursprungsland der Chrysantheme hĂ€ufigen Chrysanthemenfeste. Mittlerweile hat sich mit der dortigen Stadt Kasama eine Freundschaft entwickelt, in der beide StĂ€dte fĂŒr ihr jeweiliges Chrysanthemenfest voneinander lernen. Hier in Lahr sind dies die asiatischen Gestaltungen zur Chrysanthema am Urteilsplatz sowie die besonderen Sorten und Kultuformen japanischer Chrysanthemen, insbesondere des in Deutschland und wohl auch in Europa einzigartigen „Ozukuri“. Im fernen Japan nimmt man sich ein Beispiel an den Lahrer Marketingkonzepten rund um die Chrysanthemen, um dort der seit 100 Jahren gepflegten Tradition zu neuer AttraktivitĂ€t zu verhelfen. Der so durch den Austausch ĂŒber die Jahre gewachsenen Freundschaft wird auf der Landesgartenschau im Treffpunkt Lahr mit einem japanischen Gartenbeitrag Rechnung getragen. In Abstimmung mit der japanischen Stadt Kasama hat Richard Sottru von der Abteilung öffentliches GrĂŒn der Stadt Lahr dort einen intimen Teegarten entstehen lassen, der eine ganz eigene AtmosphĂ€re von Abgeschiedenheit und Auseinandersetzung mit der Natur erzeugt, in dem TeegĂ€ste und Besucher zur Ruhe kommen können.

Am Eingang bietet ein kleines WartehĂ€uschen (Koshikake) dem Gast Schutz bis er vom Teemeister eingelassen wird. Von dort aus fĂŒhrt ein schmaler gewundener Weg zum Teehaus, der einen Pfad durch die wilde Natur der Berge suggeriert. Der enge Abstand der Trittplatten zwingt zu einem langsamen Gang und der Konzentration auf die Natur. In der Bepflanzung mit dichtem Bambus, Ahorn, Kiefern und Moosen erzeugt den beabsichtigten Eindruck von Wildheit und UrsprĂŒnglichkeit. Verschiedene Laternen, Felsen und ein Wildscheuche aus Bambus tauchen in den wechselnden Ausblicken auf. Wie in den BergwĂ€ldern Japans umhĂŒllt Nebel den Besucher auf seinem Weg zum Teehaus. Wie in den GĂ€rten Kyotos tut sich fĂŒr die Besucher der Landesgartenschau vor dem Teehaus ein kleiner Platz mit Sitztisch und Sonnenschirm auf. Das Teehaus selbst ist schlicht. Der 4 Tatami (90x180 cm große Reisstrohmatten) große Raum ist vom Boden abgehoben um trocken zu sein. Die Terrasse bietet in Sitzhöhe die Möglichkeit sich zu setzen und den Blick noch einmal im Garten ruhen zu lassen. Die Tatami selbst dĂŒrfen nicht mit Schuhen und nur vom Teemeister und seinem Gast begangen werden.

Um vor der Teezeremonie die HĂ€nde zu reinigen steht eine wassergefĂŒllte Granitstele mit Schöpfer bereit.
Das Lied der Semi.

Wer den Garten betritt nimmt ein seltsam prĂ€sentes GerĂ€usch wahr – das Lied der Semi. Die japanische Zikade wird bis zu 11 cm groß und ist den ganzen Sommer ĂŒber allgegenwĂ€rtig. Durch spezielle Techniken erzeugt das Tier in seiner nur kurzen Lebensphase ein an die Arbeit mit einer Flex erinnerndes GerĂ€usch mit einer LautstĂ€rke bis zu 100 Dezibel. Es gibt kaum einen japanischen Film in dem der Gesang der Zikaden im Hintergrund nicht wahrnehmbar ist, und jeder Japantourist wird sich an dieses omniprĂ€sente und alles durchdringende GerĂ€usch erinnern.

Wie die anderen GĂ€rten im Treffpunkt Lahr, wird auch dieser Garten nach der Gartenschau zurĂŒckgebaut und macht Platz fĂŒr das an dieser Stelle bereits vorbereitete Fußballfeld.
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Eintrag vom: 11.05.2018  




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