Tschimpke: Die neue Regierung muss das Bundesprogramm Blaues Band Deutschland zügig umsetzen
Berlin – Der Weltwassertag (22.3) steht unter dem Motto „Nature for Water“. Die Vereinten Nationen (UN) stellen damit in diesem Jahr sogenannte „naturbasierte Lösungen“ in den Fokus. Sie spielen eine wichtige Rolle, um die Wasserversorgung und -qualität zu verbessern und die Auswirkungen von Hochwasser und Dürren zu verringern.
Die UN zeigt mit ihrem Wasserentwicklungsbericht zum Weltwassertag, dass naturnahe Ökosysteme nicht nur einen vielfältigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen bieten, sondern ganz konkret für den Menschen arbeiten. Vor diesem Hintergrund begrüßt der NABU, dass die neue Bundesregierung mit dem Bundesprogramm Blaues Band Deutschland (BBD) in „grüne Infrastuktur“ investieren will. Das Programm, das die Bundesministerien für Verkehr und für Umwelt auf den Weg gebracht haben, fördere genau solche naturbasierten Lösungen. Ziel des Programms ist es, Flüsse und Auen im Bundeswasserstraßennetz naturnäher zu entwickeln. Konkret sollen beispielsweise alte Flussschleifen wieder mit dem Hauptstrom verbunden, nicht mehr benötigte Ufersicherungen wie zum Beispiel Steinpackungen von den Ufern entfernt und Auwald gepflanzt werden.
„Wir freuen uns, dass die neue Regierung das Bundesprogramm Blaues Band weiter umsetzen will. Hier stehen nun ganz konkrete Schritte an: die Fördergelder für das Auenprogramm müssen zügig freigegeben werden, der Rechtsrahmen muss angepasst werden und es braucht entsprechendes Personal, damit das Programm professionell und auf hohem Niveau umsetzt werden kann“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Der NABU engagiere sich seit langem für lebendige Flüsse. An der Unteren Havel in Brandenburg und Sachsen-Anhalt führe der NABU aktuell die größte Flussrenaturierung Mitteleuropas durch. Dort entstehe aus einer ehemaligen Bundeswasserstraße ein Naturparadies.
Hintergrund:
Zu „naturbasierten Lösungen“ im Wassermanagement zählen unter anderem die Anpflanzung von Wald, um die Grundwasserbildung zu fördern oder die Renaturierung von Flüssen, Auen und Mooren, um die natürliche Wasserspeicher- und -filterfunktion der Landschaft zu verbessern. „Naturbasierte Lösungen“ spielen auch in der Stadtentwicklung eine zunehmende Rolle. Durch die Anlage von Gründächern und kleinen Wasserflächen wird einerseits Regenwasser zurückgehalten und natürlich gereinigt, das Kleinklima verbessert und eine grüne Oase für die Bürgerinnen und Bürger geschaffen. Großstädte wie Berlin, Hamburg, New York und Amsterdam haben dazu schon viele Projekte umgesetzt. |