Frauen in Freiburg verdienen 14 Prozent weniger als Männer
Studie zeigt regionale Unterschiede auf
Am kommenden Sonntag, 18. März, ist Equal Pay Day. Das Datum markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen ab Jahresbeginn umsonst arbeiten, wenn man ihr durchschnittliches jährliches Gehalt mit dem von Männern gleichsetzt. Die städtische Frauenbeauftragte und die Kontaktstelle Frau und Beruf Freiburg – Südlicher Oberrhein nehmen den Tag zum Anlass, um auf den nach wie vor bestehenden Entgeltunterschied hinzuweisen.
Dass Frauen in Deutschland weniger verdienen als Männer, ist keine neue Erkenntnis. Eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) vom Februar 2018 zeigt nun auch regionale Unterschiede auf. In Freiburg verfügten Männer demnach zum Stichtag 31.12.2016 über ein durchschnittliches Monatseinkommen von 3.399 Euro brutto. Frauen dagegen erhielten nur 3.120 Euro. Das sind 14,2 Prozent weniger. Immerhin verdienen die Freiburgerinnen damit etwas mehr als der Durchschnitt der Frauen in Baden-Württemberg. Hier beträgt der Entgeltunterschied sogar 20,6 Prozent. Datengrundlage ist der so genannte Medianlohn, den sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte in einer bestimmten Region verdienen.
„Das ist allerdings nur ein Teil der Wahrheit“, sagt die Leiterin der städtischen Kontaktstelle Frau und Beruf Regina Gensler. Denn in diese Berechnungen sind die Stundenlöhne aus Teilzeitbeschäftigung nicht eingeflossen. In Freiburg arbeiten aber überproportional viele Frauen in Teilzeit. „Der reale
Unterschied zwischen den Geschlechtern dürfte daher noch höher sein“, so Gensler.
Ob das im Juli 2017 in Kraft getretene Entgelttransparenzgesetz an der ungleichen Bezahlung etwas ändern wird, ist fraglich. Es gilt nur für Betriebe mit mehr als 200 Beschäftigten und damit lediglich für einen kleinen Teil der Unternehmen in Freiburg. Zudem überträgt das Gesetz die Durchsetzung der Entgeltgleichheit auf die einzelne Frau.
Lohntransparenz ist allerdings eine wichtige Strategie gegen die Gehaltsunterschiede. „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels punkten Unternehmen, von denen Frauen wissen, dass sie gleiche Chancen haben und nicht wegen ihres Geschlechtes schlechter bezahlt werden“, sagt die Frauenbeauftragte Simone Thomas und appelliert an alle Akteure, sich für die Entgeltgleichheit einzusetzen. |