Geschmacksnote Erdöl
Wer Lippenpflegestifte nutzt, sollte darauf achten, dass diese keine Paraffine enthalten. Darauf macht ÖKO-TEST in der aktuellen Januar-Ausgabe aufmerksam. Das Verbrauchermagazin hat 24 Lippenpflegeprodukte ins Labor geschickt und in neun paraffinhaltigen Kosmetika problematische Mineralölbestandteile gefunden. Dazu kommen teilweise allergieauslösende Duftstoffe sowie bedenkliche chemische UV-Filter.
Das wissenschaftliche Beratergremium der EU-Kommission (SCCS) hat berechnet, dass man bzw. frau jährlich bis zu 20 Gramm Lippenpflege von den eigenen Lippen abschleckt. Das heißt, dass man bis zu vier Stifte pro Jahr futtert. Umso schlimmer ist es, dass in vielen Marken, darunter auch bekannte Marken wie Labello und Bebe, problematische Inhaltsstoffe stecken. Das von ÖKO-TEST beauftragte Labor hat in insgesamt zehn Produkten problematische Mineralölbestandteile nachgewiesen, neun dieser Produkte deklarieren Paraffine. Manche gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffe können sich im menschlichen Fettgewebe und der Leber anreichern und möglicherweise zu Organschäden führen. Noch alarmierender ist, dass in manchen Pflegestiften zudem aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) enthalten sind. Unter diesen können sich Stoffe befinden, die schon in kleinsten Mengen als krebserregend gelten.
Viele Pflegestifte sind auch parfümiert oder aromatisiert. Problematisch wird das bei Stoffen wie Hydroxycitronellal, weil es häufig Allergien auslöst. Zudem enthalten zwei einen chemischen UV-Filter, der in Tierversuchen hormonwirksames Potenzial gezeigt hat. ÖKO-TEST kritisiert außerdem die Umverpackungen bei einigen Anbietern, die für unnötigen Müll sorgen.
Das ÖKO-TEST-Magazin Januar 2018 gibt es seit dem 28. Dezember 2017 im Zeitschriftenhandel. |