Freiburger Aktionsbündnis stellt umfangreiches Programm vom 25. November bis 10. Dezember vor
Die weltweite Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ findet jährlich vom 25. November bis zum 10. Dezember statt. Auch in diesem Jahr sensibilisiert das Freiburger Aktionsbündnis aus 40 Frauen- und Menschenrechtsgruppen mit vielen Veranstaltungen und Aktionen für dieses Thema, das in der Öffentlichkeit immer noch stark tabuisiert wird.
Die aktuelle Kampagne #metoo zeigt einmal mehr, wie sehr Frauen und Mädchen immer noch Bedrohungen, Einschüchterungen und Übergriffen ausgesetzt sind. Sexuelle Gewalt gehört für sie weiterhin zum Lebensalltag, nicht nur im öffentlichen Raum: Häusliche Gewalt ist nach wie vor die am weitesten verbreitete Form der Gewalt gegen Frauen.
Die diesjährigen Freiburger Aktionstage stehen unter dem Motto „Frauen wollen in Würde und Sicherheit leben. Ohne Gewalt. Hier und weltweit“. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen stehen die Themen Feminismus, Sexismus und Rassismus sowie die Tatsache, dass sexualisierte Gewalt durch Krieg und Flucht in den letzten Jahren immens angestiegen ist, im Mittelpunkt der Aktionen und Veranstaltungen. Sie werden von den Vereinen eigenständig durchgeführt und durch unterschiedliche Geldgeber/innen getragen.
Das Gesamtprogramm, die Auftakt- und Abschlussveranstaltungen werden gefördert von der städtischen Stelle zur Gleichberechtigung der Frau und der Stiftung Umverteilen. Mehr zu allen Veranstaltungen und Aktionen steht auf www.16days-freiburg.de.
Das Freiburger Aktionsbündnis „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ besteht aus 40 Vereinen, Organisationen und Initiativen, die seit sechs Jahren gemeinsam die Aktionstage tragen. Dies sind: Amica e.V., Amnesty International/Regionalgruppe Südbaden _ Frauenrechtsgruppe, Anwältinnen ohne Grenzen, Bike Bridge, Centre Culturel Français, Deutscher Frauenring, DaMigra (Dachverband der Migrantinnenorganisationen & Mut-Projekt), Eine Welt Forum, Eleleileriye, Feministische Geschichtswerkstatt, Fluss – Bildungsarbeit zu Geschlecht und sexueller Orientierung, Feministisches Zentrum, Frauenhorizonte, Frauen mit Behinderung – Unabhängiges Netzwerk Inklusion, Frauenrechtskommission des Migrantinnen- und Migrantenbeirates, Frauenverband Courage, Freiburger Interventionsprojekt gegen Häusliche Gewalt (FRIG), FreiJa – Aktiv gegen Menschenhandel, Indienhilfe – Wasser ist Leben, In Via Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit, IZ3W und Fernsicht, Kommunales Kino, Frauenlesbenradio LaRadio bei RDL, Lebenskünstlerinnen, Long Ping – Friedlicher Drache, Menschenrechte 3000, MigraZentrum, Vielfalt leben – Netzwerk für Gleichbehandlung, P.I.N.K. - Prostitution.Integration.Neustart.KnowHow, Pro Familia, Radio Dreyeckland, Stelle zur Gleichberechtigung der Frau der Stadt Freiburg, Südnordfunk, Terre des Femmes, Tritta Verein für feministische Mädchenarbeit, Unabhängige Frauen Freiburg, Volkshochschule, Wildwasser.
16 Tage gegen Gewalt an Frauen – das Programm 2017
Während des gesamten Zeitraums gibt es stadtweit Plakate „Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen“; Fahnen „Frei leben ohne Gewalt“ am Innenstadt-Rathaus und in der Basler Straße 8; ein Buch-Schaufenster bei Herder & Thalia (Kaiser-Joseph-Str. 180); und eine Gastro-Aktion in Freiburger Cafés, Kneipen, Restaurants und Clubs. Aktuelle Literatur zum Thema: das neue Heft „Sexualisierte Gewalt“ vom IZ3W (5,30 Euro), Infos unter www.iz3w.org
Sa, 25. November, 16 Uhr
Auftakt „Internationale Frauensolidarität macht stark“ Bericht von der Weltfrauenkonferenz in Nepal im März 2016, zu der 1.300 Teilnehmerinnen aus 48 Ländern zusammenkamen, um sich auszutauschen und gegenseitig zu mobilisieren. Mit dabei war Mira Kaizl vom Frauenverband Courage. Anschließend berichtet Shada Elmagri, Praktikantin bei Amica, über die Lage von Frauen nach der Revolution in Libyen. Familienzentrum Klara (Büggenreuterstr. 12)
Fr, 24., und Sa, 25. November
Wen-Do: Selbstverteidigung und Selbstbehauptung
Wen-Do-Kurse zur Selbstverteidigung und Selbstbehauptung für Mädchen von 6-9, 11-14 und 14-17 Jahren und für Frauen. Kosten je nach Kurs 25-80 Euro. Aufbaukurs für Mädchen von 11-14 Jahren am 1. und 2. Dezember. Unterschiedliche Kursorte. Infos und Anmeldung beim Veranstalter Tritta e.V. (info@tritta-freiburg.de)
So, 26. November, 19.30 Uhr
Filmabend „Die Macht der Männer ist die Geduld der Frauen“
Filmabend und partizipatives Erzählcafé über die Anfänge der Frauenhausbewegung, die BRD in den 70er Jahren und gegenwärtige Verhältnisse. Eintritt frei. Feministisches Zentrum (Faulerstr. 20), nur für Frauen
Di, 28. November, 19 Uhr
Vortrag „Schutz von flüchtenden Frauen vor Gewalt in Frankreich“
Vortrag von Anna Pingen, Anwältinnen ohne Grenzen. Frauen auf der Flucht, die u.a. der Gewalt ihres Ursprungslandes entfliehen wollen, erleben oft Gewalt auf dem Fluchtweg, nicht selten auch in den Flüchtlingsunterkünften des Staates, wo sie hofften eine sichere Zuflucht gefunden zu haben. Südwind (Lorettostr. 42)
Mi, 29. November, 9 bis 16.15 Uhr
Fachtagung „Stalking und Häusliche Gewalt“
10 Jahre Stalkinggesetz: Bilanz und Ausblick vom Freiburger Interventionsprojekt gegen Häusliche Gewalt (FRIG). Die Tagung beleuchtet, wie hilfreich das Gesetz für Stalking-Opfer ist, v.a. Frauen, die von Ex-Partnern verfolgt werden. Historisches Kaufhaus am Münsterplatz
Fr, 1. Dezember, 19.30 Uhr
Fotoreportage und Vortrag „Frauen im Libanon“
Schönheit und Hoffnung, Armut und Korruption – der Libanon ist ein Land der Gegensätze. 2016 bereiste die Fotografin Christina Brun das kleine Land im Nahen Osten, das weltweit die meisten Flüchtlinge aus dem syrischen Bürgerkrieg aufgenommen hat. 6 Euro Abendkasse, mit VHS-Vortragspass frei. VHS im Schwarzen Kloster, Rotteckring 12
Fr, 1. Dezember, 20 Uhr
Lesung Carolin Emcke: „Gegen den Hass“
Im Rahmen der Spätlese 2017 der Lesbenfilmtage. 12/10 Euro, VVK www.reservix.de oder BZ-Kartenhaus. Historisches Kaufhaus am Münsterplatz, Einlass ab 19 Uhr
Di, 5. und 12. Dezember
Radiosendung „Schreit auf!“
Südnordfunk und LaRadio bei Radio Dreyeckland: Radiosendung über Frauenrechtsinitiativen in Argentinien, Mexiko und Deutschland. Livestream ab 6. Dezember unter www.rdl.de oder im Radio Dreyeckland auf 102,3 Mhz
Mi, 6. Dezember, 19.30 Uhr; und Fr, 8. Dezember, 21.30 Uhr
Film „Women without men“
Über den US-Staatsstreich 1953 im Iran, der die demokratische Wahl des Ministerpräsidenten Mossadegh für ungültig erklärt und den Schah wieder an die Macht setzt. Die Geschichte verfolgt auf poetische Weise die verflochtenen Leben vierer iranischer Frauen, die sich in diesem Sommer von den persönlichen Fesseln zu lösen versuchen. Regie: Shirin Neshat. Iran 2009, 95 Minuten. Kommunales Kino (Urachstr. 40)
Do, 7. Dezember, ab 18 Uhr
Kunstausstellung „Frauen zeigen Farbe“
Unter anderem mit der Künstlerin Mona Omar aus Syrien; buntes Buffet. In Via Frauen- und Mädchentreff (Poststr. 9). Eintritt frei
Sa, 9. Dezember, 10 bis 16 Uhr
Rassismus in Feministischen Strukturen
Vortrag und Workshop mit Aretha S. Schwarzbach-Apithy. Von Elele Ileriye, Netzwerk für Gleichbehandlung und Pro Familia. Anmeldung für den Workshop nötig: anna.stamm@profamilia.de. Teilnahme frei. Mehr unter www.vielfalt-freiburg.net
Sa, 9., auf So, 10. Dezember
Das FrauenNachtTaxi startet
Gewalttaten und Übergriffe auf Frauen haben in der Bevölkerung zu Verunsicherung geführt. Um ihnen einen sicheren Heimweg zu ermöglichen, startet das FrauenNachtTaxi in der Nacht vom 9. auf den 10. Dezember. Es bringt die Nutzerinnen für 7 Euro pro Person und Fahrt sicher von der Innenstadt in alle Stadtteile und fährt in den Nächten von Freitag auf Samstag, von Samstag auf Sonntag und vor Feiertagen. Meht unter www.freiburg.de/frauenbeauftragte.
Sonntag, 10. Dezember – UN-Tag der Menschenrechte
Abschlussveranstaltung der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“
Treffpunkt 11 Uhr auf dem Platz der Alten Synagoge. Rad fahrend oder schiebend erobern sich Frauen ihre Stadt. Ganz im Sinne der Initiative Bike Bridge, die Frauen mit Zuwanderungs- und Fluchterfahrung durch Fahrradtrainings ein Stück Freiheit geben will. Die Tour führt an Orten vorbei, an denen sich Frauen treffen und engagieren können, wo sie beraten, unterstützt und begleitet werden. Sie endet im Feministischen Zentrum (Faulerstraße 20).
Ausführliche Informationen zum Programm stehen im Internet .... |