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Donnerstag, 25. April 2024
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Jahrestag der Deportation der badischen Juden nach Gurs
Gedenkfeier am Sonntag, 22. Oktober, auf dem Stühlinger Kirchplatz mit Schweigemarsch zum Mantel-Mahnmal auf die Wiwili-Brücke

Seit Oktober 2003 liegt auf der Mauer der Wiwili-Brücke ein Mantel aus Bronze. Eine Tafel erläutert dieses Mahnmal: „Am 22. Oktober 1940 wurden mehr als 450 jüdische Bürgerinnen und Bürger aus Freiburg und Umgebung auf Befehl der nationalsozialistischen Gauleitung von der Güterhalle des Freiburger Bahnhofes aus in das südfranzösische Lager Gurs deportiert. Viele von ihnen kamen schon in Gurs durch Hunger und Krankheit um, die meisten wurden im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.“

Das Mantel-Mahnmal ist das Ziel eines Schweigemarsches am Sonntag, 22. Oktober, dem 77. Jahrestag der Deportation nach Gurs. Gemeinsam mit einem großen Mitveranstalterkreis gedenkt die Stadt Freiburg an diesem Tag an die vor 77 Jahren deportierten Bürgerinnen und Bürger.

Ablauf der Gedenkfeier:
Die diesjährige Gedenkfeier beginnt um 17 Uhr auf dem Stühlinger Kirchplatz, beim Gedenkstein links neben der Herz-Jesu-Kirche. Der Gedenkstein wurde 2006 im Rahmen des Ökumenischen Jugendprojekts „Mahnmal“ von einer Jugendgruppe des Evangelischen Jugendwerks FreiburgStadt gemeinsam mit der Christusgemeinde Freiburg erstellt.

Nach Redebeiträgen von Bürgermeister Ulrich von Kirchbach, Irina Katz, Vorsitzende der Israelitischen Gemeinde, und Diane Tiferet Lakein, Rabbinerin der Egalitären Jüdischen Chawurah Gescher, wird der Kantor der Israelitischen Gemeinde Moshe Hayoun Gebete zum Gedenken an die Opfer des Holocaust sprechen.

Die Schülerin Deborah Krzyzowski wird Briefe und Gedichte aus dem Lager Gurs lesen, unter anderem von der Mutter von Ernst Rapp. Ernst Rapp wurde am 22. Oktober 1940 als vierjähriges Kind von Weinheim bei Mannheim mit seinen Eltern und seiner Großmutter nach Gurs deportiert. Seine ältere Schwester konnte kurz zuvor nach Palästina ausreisen. Am 10. November 1941 holte ihn das Kinderhilfswerk "Œuvre de secours aux enfants" (OSE) aus dem Lager. 2007, mit 71 Jahren, hat er sich entschieden, nach Freiburg zu ziehen, nachdem er Jahrzehnte in Frankreich, Israel und Mexiko gelebt hat, denn er „wollte Deutsch lernen, um die Briefe (seiner) Mutter lesen zu können“.

Im Anschluss geht es in einem Schweigemarsch zum Mantel-Mahnmal auf der Wiwili-Brücke. Dort werden Kränze niedergelegt. Die Bürgerschaft ist herzlich eingeladen, an dieser Gedenkfeier teilzunehmen.

Veranstalter: Kulturamt in Zusammenarbeit mit Israelitische Gemeinde Freiburg, Deutsch-Israelische Gesellschaft, DGB Stadtverband Freiburg, Egalitäre Jüdische Gemeinde Gescher, Freundeskreis Freiburg - Tel Aviv-Yafo, Gegen Vergessen - Für Demokratie, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Rosa Hilfe Freiburg, Stolperstein-Projekt Freiburg, SWR Studio Freiburg, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten.

Eine weitere Veranstaltung an diesem Tag:
Sonntag, 22. Oktober, 19 Uhr, Kooperatur, Münsterplatz 36A

Am Abend des 22. Oktober veranstaltet die Egalitäre Jüdische Chawurah Gescher ein Konzert. Studierende der Hochschule für Musik Freiburg werden „Fluchtstücke“ von Gilead Mishory nach dem gleichnamigen Roman von Anne Michaels aufführen. Der Komponist ist Professor für Klavier an der Hochschule für Musik. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.

Veranstalter: Egalitäre Jüdische Chawurah Gescher.
 
Eintrag vom: 16.10.2017  




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