OB Salomon hat heute eine neue Unterkunft für Obdachlose in der Heuweilerstraße eröffnet. Bezug Ende des Monats
In Freiburg wie auch in allen anderen größeren Kommunen in Baden-Württemberg steigt die Zahl wohnungsloser Menschen kontinuierlich an. Insbesondere alleinstehende Menschen oder große Familien mit geringem Einkommen finden es immer schwieriger, sich auf dem Wohnungsmarkt zu versorgen.
Neben der anhaltend überbelegten Notübernachtung in der OASE (Haslacher Straße 11) gibt es in Freiburg eine verdeckte Wohnungslosigkeit. Diese Menschen sind im Stadtbild nicht zu sehen, leben aber in kaum abgesicherten Verhältnissen bei Familie oder Bekannten. Neben den Maßnahmen im Handlungsprogramm Wohnen baut die Stadt deshalb ihre Kapazitäten in der Wohnungsnotfallhilfe aus.
Nun hat das städtische Gebäudemanagement – auch mit Blick auf den nahenden Winter – eine neue Unterkunft für Obdachlose in der Heuweilerstraße 5 in Zähringen, gegenüber vom Mömax, errichtet. Sie umfasst 27 Plätze und wird Ende dieses Monats bezogen. Bei einem Ortstermin haben Oberbürgermeister Dieter Salomon und Boris Gourdial, Leiter des Amtes für Soziales und Senioren, heute die Räumlichkeiten und die weitere Gesamtplanung der Stadt in der Wohnungsnotfallhilfe vorgestellt.
Dabei betonte OB Salomon: „Es ist unsere Aufgabe, allen unfreiwillig obdachlosen Bürgerinnen und Bürgern eine Unterkunft anzubieten. Dem kommen wir mit diversen baulichen und sozialpolitischen Vorhaben nach. Dazu zählt auch der Neubau solcher Unterkünfte. In den nächsten Monaten kommt noch das Wohnheim an der Schlossbergnase hinzu, das 18 Plätze für wohnungslose Frauen bietet.“
Die Belegung der neuen Unterkunft erfolgt durch die Fachstelle OASE, die Sozialbetreuung vor Ort stellt das Diakonische Werk in Kooperation mit dem städtischen Fallmanagement sicher. Die Menschen werden hier umfassend begleitet, um für sie und mit ihnen eine Perspektive zu erarbeiten, damit sie die Unterkunft als Sprungbrett für eine Verbesserung ihrer Situation nutzen können.
Die neue Unterkunft für Obdachlose wurde binnen weniger Monate errichtet. Sie umfasst drei Geschosse und bietet bei einer Bruttogeschossfläche des Gebäudes von 850 Quadratmetern genug Platz für die Sozialbetreuung. Insgesamt stehen 27 Einzelzimmer à 13 Quadratmetern zur Verfügung. Damit es für die Bewohner wohnungsähnlicher wird, sind jeweils etwa sechs dieser Zimmer mit einer Gemeinschaftsfläche in kleineren, getrennten „Wohngruppen“ zusammengefasst. Das Erdgeschoss ist ebenerdig mit Rollator oder Rollstuhl zu erreichen. Die Verkehrsanbindung in die Innenstadt ist dank Stadtbahn-Haltestelle fast vor der Haustüre sehr gut.
Die Baukosten für die neue Unterkunft betrugen knapp 400.000 Euro. Davon entfallen 330.000 Euro auf die Erd- und Betonarbeiten, 60.000 Euro auf den Landschaftsbau. Die Anlage wird von einer Raummodulfirma aus dem Schwarzwald gemietet.
Die Abteilung 6 „Zentrum für wohnungslose Menschen/OASE“ im Amt für Soziales und Senioren (ASS) hat eine langjährige Erfahrung in der Belegung und Betreuung solcher Unterkünfte. Sie ist auch Ansprechpartnerin für die Nachbarschaft, denn zu einer gelingenden Integration braucht es manchmal einen „Dolmetscher“ für beide Seiten. Um einen möglichst reibungslosen Start zu sichern, wird die Unterkunft in den kommenden Wochen erst nach und nach belegt.
Die Situation wohnungsloser Menschen in Freiburg wurde letztmals umfassend im Juli 2017 im Gemeinderat vorgestellt. Die neue Unterkunft ist Teil einer Gesamtplanung im ASS, die notwendig ist, um mit den großen Bedarfen in diesem Bereich umzugehen. |