Prolixletter
Freitag, 19. April 2024
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Hamburg: Queerer Widerstand auf der Leinwand
Die Programmhighlights der 28. Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg
International Queer Film Festival

Zum 28. Mal präsentieren die Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg (17. bis 22. Oktober 2017) mehr als 130 Kurz- und Langfilme queerer Kinokunst auf Kampnagel, im Passage Kino, im Metropolis Kino, im 3001 Kino, im B-Movie und in der Roten Flora.

Bei den Langfilmen geht es in diesem Jahr um queere Geschichte und den Blick in die Zukunft: politische Kämpfe stehen noch immer aus – im Politischen wie auch im Privaten: Wie „queer“ kann Alltag gelebt werden? Wie politisch sind „queere“ Filme? Was zeichnet „queere“ Ästhetik aus?

Unter vier thematischen #hashtags versammeln sich die Langfilme:

- In #struggles geht es um das Ringen um den Platz im Leben und politische Kämpfe, die oft eng miteinander verwoben sind.

- In #itscomplicated kann das Publikum mitkommen auf die Achterbahn der Gefühle. Wir fahren mit in jede Kurve, uns schwindelt und trotzdem geht’s in die nächste Runde.

- Jede Familie hat Geheimnisse. Und so stellt sich bei #familiesandsecrets die Frage, ob diese vergraben werden oder sich ihnen gestellt wird? Es wird gesucht und gefunden: Neue Perspektiven und ein eigenes Leben.

- #queerhistory ist lebendig und beeinflusst unsere Diskurse. Es geht um Aktivist_innen und erkämpfte Rechte – dokumentiert, verfilmt, wieder aufgeführt.

ERÖFFNUNG und HIT IN DER MITTE
Zur Eröffnungsgala (17. Oktober, 19:30 Uhr, Kampnagel) erwartet die über 800 Besucher_innen eine schillerndes und gewaltiges Moderationsduett aus Berlin, Kaey, Redakteurin bei einem großen queeren Magazin, Sängerin und Trans*Aktivistin und Hans Kellet auch bekannt als Princessin Hans.

Filmisch eröffnet werden die Filmtage auf Kampnagel in diesem Jahr mit POLITICAL ANIMALS einem Dokumentarfilm über ein couragiertes, lesbisches Viergespann, das jahrzehntelang für die Gleichberechtigung von LGBT im USamerikanischen Kalifornien gekämpft hat. Brav zu sein, lohnt sich nicht, haben die vier Politikerinnen schnell gemerkt. Zähe Verhandlungen, bei Abstimmungen immer wieder scheitern – davon ließen sie sich nicht aufhalten. Dank einer gehörigen Portion Idealismus und eifriger Streitbarkeit war es ihnen möglich, einer sehr persönlichen Angelegenheit mehr und mehr zu gesellschaftspolitische Relevanz zu verleihen. Die preisgekrönte Dokumentation von Jonah Markowitz und Tracy Wares begleitet die Arbeit der Parlamentarierinnen und formt einen komprimierten Rückblick der LGBTBewegung bis zur rechtlichen Gleichstellung der Ehe durch den Supreme Court im Jahr 2015. Ein wichtiger Film in Zeiten einer LGBTIQ*-feindlichen USRegierung.

In APRICOT GROVES (19. Oktober 2017, 20:15 Uhr, Passage Kino 1) dem Hit in der Mitte, geht es um aufgehobene Geschlechtergrenzen, die auf traditionelle Familienwerte in Armenien treffen. In die Rolle eines Manns gehüllt, will Aram bei den Eltern seiner armenischen Freundin um deren Hand anhalten. Selbst in Teheran geboren, erzählt Pouria Heidary Oureh eine introspektive Geschichte über das Leben zwischen den Grenzen von Nationalstaaten, Gender, Kulturen und Religionen. Neben der Schönheit der Bilder aus einem in der internationalen Filmlandschaft wenig repräsentierten Land berührt der Spielfilm besonders durch die Klänge und den Gesang armenischer Volkslieder.

PREISE UND ABSCHLUSS
Eine dreiköpfige Jury entscheidet, welche Regisseur_in den mit 5.000 Euro dotieren JURYPREIS erhält. Über weitere sechs Filmpreise entscheidet wie immer das Publikum. Welche Filme die Zuschauer_innen und die Jury am meisten begeistern konnten, wird bei der Abschlussgala (21. Oktober, 21:00 Uhr, Metropolis Kino) verkündet.

Als Abschlussfilm zeigen die Filmtage mit A MOMENT IN THE REEDS (22. Oktober, 17:30 Uhr, Passage Kino 1) einem von drei finnischen Spielfilmen in diesem Jahr, die sich erstmals schwulen Charakteren widmen. In einer spannungsgeladenen Vater-Sohn-Geschichte trifft Leevi beim Renovieren auf Tareq, der kürzlich aus Syrien geflüchtet und ohne Finnischkenntnisse joblos geblieben ist. Mikko Makelas Regiedebüt ist ein erstaunlich reifes und vielschichtiges romantisches Drama, das auch mit intensiven Sexszenen überzeugt.

KURZFILMPROGRAMME
Neben den sieben eigenen Kurzfilm-Wettbewerbsprogrammen (sechs URSULAProgramme und dem Made-in-Germany-Block) haben die Filmtage dieses Jahr zwei Extraprograme zu Gast:
Das Pembe Hayat Pink Life QueerFest präsentiert eine Auswahl türkischer kurzer Filme und unter dem Titel „Queer Digithaized“ können sich die Zuschauer_innen aus Kurzfilme aus Thailand freuen.

Die Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg sind ein selbstverwaltetes und vornehmlich ehrenamtlich organisiertes Kollektiv, 1989 entstanden im Rahmen eines Filmseminars an der Uni Hamburg.
Die Filmtage sind mit 15.000 Besucher_innen das größte und älteste queere Filmfestival Deutschlands. Als wichtiger öffentlicher Ausdruck der LGBTIQ*-Community in der Hansestadt erhöhen sie die Sichtbarkeit von homo- und bisexuellen Lebensweisen, Trans*identitäten und Intersexualität.

Eintrittspreise: von freier Eintritt bis 8,50 Euro

Kartenvorverkauf: 30.09.-14.10.2017 (online auf www.lsf-hamburg.de und
in Hamburger Vorverkaufsstellen)

Die 28. Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg finden vom 17.-22. Oktober 2017 statt.
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Eintrag vom: 23.09.2017  




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