„Die besten Stadionentwürfe ausgesucht.“
Finaler Entwurf soll im Sommer feststehen
SC erhöht Investitionsbudget um 5%
Städtische Kosten bleiben gleich
Die Planungen für das neue Freiburger Stadion am Wolfswinkel laufen weiter auf Hochtouren.
Am Freitag wurde das Feld der Bieter, die sich um den Bau des neuen Freiburger Stadions bewerben, reduziert. Das ist das Ergebnis der dritten Aufsichtsratssitzung der „Stadion Freiburg Objektträgergesellschaft mbH & Co. KG" (SFG).
Bürgermeister Martin Haag: „Es gab viele tolle Angebote. Wir haben eine intensive Debatte über die Stadionentwürfe geführt. Jetzt wurden die besten ausgesucht. Das war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum neuen Stadion.“
Im Laufe der Sitzung hatte die SFG-Geschäftsführung den Aufsichtsrat über die Bieterangebote sowie deren Bewertung nach bestimmten Kriterien (z.B.: Funktionalität, Gestaltung, Architektur, Nachhaltigkeit, Kosten) informiert. Nach ausführlicher Besprechung und der Beantwortung wichtiger Fragen wurde der Beschluss zur Reduktion des Bieterfeldes gefasst.
Dieser ist Grundlage dafür, dass die SFG nun die Verhandlungen zu einem verbindlichen Angebot und einem entsprechenden Vertrag mit einem Totalunternehmer weiterführt. Der Projektplan sieht vor, dass aus den verbliebenen Bietern Ende Juli der Totalunternehmer bestimmt wird. Zielsetzung ist es, dass der SC Freiburg zum Saisonstart 2019/2020 im neuen Stadion am Wolfswinkel spielt.
Fritz Keller, Präsident des SC Freiburg: „Wir sind auf einem sehr guten Weg. Die Vorschläge sind architektonisch sehr wertvoll und je näher der Stadionbau rückt desto größer wird die Vorfreude. Ich bin sicher, dass wir ein großartiges Stadion für Freiburg und den SC bekommen
werden.“
Zudem wurde in der Aufsichtsratssitzung besprochen, dass sich der SC Freiburg dazu bereit erklärt hat, für den Stadionneubau zusätzlich 3 Mio. Euro zur Verfügung zu stellen. Die Anpassung des Budgets wird – wie im Bürgerentscheid vorgesehen – alleine vom SC getragen und bedeutet keine Erhöhung der städtischen Kosten oder des städtischen Risikos. Alle Verträge des Projekts waren im Vorfeld darauf ausgelegt worden, bei einer möglichen Budgeterhöhung so zu verfahren.
SC-Vorstand und SFG-Aufsichtsrat Oliver Leki: „In der jetzigen Phase gibt es bedeutende Weichenstellungen für das Stadionprojekt. Die Erhöhung des Stadionbudgets um 5% ist eine Entscheidung der SFG, die in enger Abstimmung mit SC und Stadtverwaltung getroffen wurde. Sie gewährleistet, dass die hohen Anforderungen und Wünsche an äußere Gestaltung und Funktion, die im intensiven und langen Prozess der Entwicklung heraus gearbeitet wurden, umgesetzt werden können. Die Erhöhung wurde nach sehr gründlicher Abwägung im Sinne des Gesamtprojekts vorgenommen.“
Zeitplan:
Der zwischen Stadt, SFG und Sport-Club abgestimmte Fahrplan für das Stadion sieht als Ziel vor, im 2. Quartal 2017 die Offenlage der Bebauungspläne durch den Gemeinderat beschließen zu lassen. Der nächste Verfahrensschritt ist die Planreife, die für Herbst 2017 angestrebt wird. Die Satzungsbeschlüsse als letzter Schritt sind für Frühjahr 2018 vorgesehen. Da mit der Planreife bereits ein Baurecht geschaffen wird, können die Erschließungsarbeiten für den Stadionbau ab Jahresbeginn 2018 beginnen.
Zeitlich damit abgestimmt ist das Vergabeverfahren für die Auswahl des Totalunternehmers. Nach dem gültigen Zeitplan soll möglichst noch bis zur Sommerpause 2017 die Entscheidung fallen, welches Bieterkonsortium den Zuschlag erhält. Der Zeitraum zwischen Beauftragung und tatsächlichem Start der Arbeiten wird für den Vertragsabschluss, Detaillierung der Planung sowie das Baugenehmigungsverfahren benötigt.
Zur SFG und dem Aufsichtsrat der SFG:
Im Frühjahr 2016 war die SFG durch einen notariellen Vertrag gegründet und ins Handelsregister eingetragen worden. Die Gründung einer eigenen Objektträgergesellschaft war bereits Gegenstand des Grundsatzbeschlusses für den Bau eines neuen Stadions im November 2014 und mit dem Bürgerentscheid vom 1. Februar 2015 bestätigt worden.
Anfang Februar 2015 beschloss der Gemeinderat die Gründung der Gesellschaft und entschied die personelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats. Parallel dazu wurden auch im Vorstand und Aufsichtsrat des Sport-Club die Beschlüsse gefasst. Die wichtigste Funktion der Gesellschaft: Sie wird das neue Stadion am Wolfswinkel bauen und nach der Fertigstellung an den Sport-Club Freiburg verpachten.
Der Aufsichtsrat der Gesellschaft besteht aus insgesamt 20 Mitgliedern mit einer paritätischen Stimmengewichtung zwischen der Stadt und dem Sport-Club Freiburg: Auf städtischer Seite gehören dem Gremium Oberbürgermeister Dieter Salomon, Baubürgermeister Prof. Martin Haag sowie 14 Stadträtinnen und Stadträte an, deren Stimmen jeweils einfach zählen. Der Sport-Club wird durch vier Mitglieder vertreten (Präsident Fritz Keller, Vorstand Oliver Leki, SC-Aufsichtsratsvorsitzender Heinrich Breit und dessen Vertreter im SC-Aufsichtsrat, Johannes Baumgartner), deren Stimmen jeweils vierfach gewichtet sind. Damit verfügen Stadt und Sport-Club über jeweils 16 Stimmen. Qua Amt ist OB Dieter Salomon Vorsitzender des Aufsichtsrats, sein Stellvertreter ist Oliver Leki.
Die drei Geschäftsführer der SFG sind Marcel Boyé (StadionProjektleiter beim Sport-Club), Reinhard Zähringer (Leiter der Beteiligungsverwaltung in der Stadtkämmerei) und Jochen Tuschter (Projektleiter im Amt für Projektentwicklung und Stadterneuerung). Sie üben ihr Amt neben ihren eigentlichen Positionen in der Stadtverwaltung bzw. im Management des SC aus. |