Ab Ende MĂ€rz kommen bis zu 30 Obdachlose in der Stadthalle unter
Der Nord- und der OstflĂŒgel der Stadthalle am Alten Messplatz wird von Ende MĂ€rz an als ĂbernachtungsstĂ€tte fĂŒr bis zu 30 wohnungslose Menschen genutzt. Diese Lösung war nötig geworden, weil die ĂŒbergangsweise Nutzung der RĂ€ume im ehemaligen ADAC-GebĂ€ude (Haslacher StraĂe 199) am 27. MĂ€rz endet, die NotĂŒbernachtung in der OASE (Haslacher StraĂe 11) aber weiterhin dringend entlastet werden muss.
Eine Landesstudie ĂŒber Wohnungslosigkeit in Baden-WĂŒrttemberg hatte kĂŒrzlich auch fĂŒr Freiburg erstmals statistische Zahlen zur Anzahl obdachloser Personen vorgelegt. Demnach haben zum Stichtag 1. Oktober 2014 etwa 822 Wohnungslose in Freiburg gelebt. Seither ist diese Zahl wegen verschiedener Entwicklungen nachweislich gestiegen.
Das Amt fĂŒr Soziales und Senioren (ASS) fĂŒhrt eine Liste zur Bedarfsplanung in der Wohnungsnotfallhilfe und schreibt sie monatlich fort. Laut dieser Planungsliste sind in diesem MĂ€rz insgesamt 433 PlĂ€tze belegt: 64 in der OASE, 195 in Wohnheimen der Wohnungslosenhilfe und 174 an verschiedenen Standorten der Wohnungssicherung. Bedarf besteht heute aber nach 176 weiteren PlĂ€tzen.
Die OASE ist als NotĂŒbernachtung fĂŒr 40 Personen ausgelegt, in den vergangenen Wochen war sie aber mit bis zu 70 Personen (ĂŒber)belegt. Da sich dieser Arbeitsbereich sehr dynamisch entwickelt, entsteht oftmals kurzfristig Handlungsbedarf. Daher hatte das ASS im Januar bis zu 14 Personen zusĂ€tzlich in der Haslacher StraĂe 199 (ehem. ADAC-GebĂ€ude) untergebracht, um einen provisorischen Erfrierungsschutz zu gewĂ€hrleisten. Von Anfang an war klar, dass dieser Standort aber bis zum 27. MĂ€rz zu rĂ€umen ist.
Nun war dringend eine Anschlusslösung nötig. Die bietet die Stadthalle ab Ende MĂ€rz fĂŒr bis zu 30 Personen. Die Nutzung ihres Nord- und OstflĂŒgels ist mit geringen Umbaukosten in Höhe von maximal 15.000 Euro möglich. Nötig ist zum Beispiel der Einbau rettungsrelevanter TĂŒren, die nur einseitig zu öffnen sind und den Zutritt in den Haupttrakt der Halle verwehren. Die Stadthalle soll demnach jede Nacht von 20 bis 9 Uhr betrieben werden. Ein Sicherheitsdienst ist rund um die Uhr vor Ort. AuĂerhalb dieser Zeiten können sich Obdachlose in der OASE aufhalten, duschen und essen.
Um die Platzzahlen in der Wohnungsnotfallhilfe der Entwicklung anzupassen, sollen in Freiburg in den nĂ€chsten 12 Monaten weitere Standorte fĂŒr die Versorgung wohnungsloser Menschen hinzukommen. DarĂŒber wird die Stadtverwaltung frĂŒhzeitig informieren, sobald die notwendigen Voraussetzungen vorliegen. |