Annegret Trübenbach-Klie startet in der Freiburger Erwachsenenbildung
Freiburg. Am vergangenen Montagabend stand der heilige Nikolaus bei ihr im Mittelpunkt: Annegret Trübenbach-Klie (50) moderierte, als persönlich Engagierte in ihrem Ortsteil, den traditionellen Empfang für den heiligen Mann im Opfinger Ortsteil St. Nikolaus. Am kommenden Freitag, 9. Dezember wird die Religions- und Sozialpädagogin nun selbst im Mittelpunkt stehen. Dann wird sie um 18 Uhr in einem Gottesdienst im Ernst-Lange-Haus / Evangelisches Forum, Habsburgerstr. 2 in ihr neues berufliches Arbeitsgebiet von Stadtdekan Markus Engelhardt eingeführt. Künftig wird Annegret Trübenbach-Klie zusammen mit ihrem Kollegen, Pfarrer Andreas Bordne, die Arbeitsstelle der Evangelischen Erwachsenenbildung (EEB) im Stadtkirchenbezirk leiten.
Scherpunkt ihrer Stelle wird die Arbeit mit älteren Menschen und die Seniorenbildung sein. In diesem Zusammenhang sind Ihr generationsübergreifende und sozialraumorientierte Ansätze wichtig, auch die Themen Paarsein und Familie werden eine Rolle spielen. Dafür steht ihr in Freiburg ein halbes Deputat zur Verfügung. Bisher war sie und wird auch weiterhin in der Landesstelle der Evangelischen Erwachsenen- und Familienbildung der Landeskirche in Karlsruhe tätig sein, ebenfalls mit einem halben Deputat. So bringt sie für dieses Gebiet - eine Menge mit. Und sie wird künftig zwischen ihren beiden Schreibtischen im Oberkirchenrat und im Ernst-Lange-Haus pendeln. Im Oktober hatte sie bereits ihren ersten Fachtag zum Thema „Altersbilder“ an ihrer neuen Freiburger Stelle durchgeführt. Jetzt steht die Planung einer neuen Vortragsreihe auf dem Programm, die mit einer Lesung von Sabine Bode am 15. Mai 2017 in der Ludwigskirche beginnt. Als Besonderheit des neuen Arbeitsgebietes stellt Annegret Trübenbach-Klie die gute Zusammenarbeit mit den katholischen Bildungseinrichtungen heraus. Ausdruck dafür sei das Ökumenische Programmheft der Erwachsenenbildung. „Dieses Miteinander lohnt sich sehr“, stellt sie fest.
Eine Idee für ihre neue Stelle ist es zudem, dass Annegret Trübenbach-Klie auch in die Konzeption der kirchlichen Präsenz in den neuen Stadtteilen (Dietenbach, Güterbahnhof) mit einsteigt. Sie ist davon überzeugt, dass die Kirchen hier eine wichtige Rolle spielen können. Denn Kirche ist für sie „etwas das hilft Leben zu gestalten und zu bewältigen“. Da geht es um die Gestaltung sozialer Netze und um den Raum zu haben, Lebensfragen zu stellen. Und „Bildung ist ein zentraler Bestandteil dies zu ermöglichen“. Es gehe ihr besonders darum Beteiligungsformen zu finden, die in den Quartieren dazu beitragen, dass sich die Menschen wohl fühlen. So sei denn auch ihr Motto „Das gute Leben gestalten“. Erfahrungen dazu bringt Annegret Trübenbach-Klie aus ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin zur Begleitung des Programms der Förderung Bürgerschaftlichen Engagements in Baden Württemberg mit.
Geboren ist Annegret Trübenbach-Klie in einem Bergbauort im mittleren Erzgebirge. Obwohl also in DDR-Zeiten aufgewachsen und groß geworden, habe sie Kirche stets als „Volkskirche“ erlebt. Es sei denn auch klar gewesen, dass sie nicht zur Jugendweihe geht, sondern sich in der Jungen Gemeinde engagiert und sich konfirmieren lässt. „Beim Krippenspiel habe ich den Verkündigungsengel und auch die Maria gespielt“, lächelt sie rückblickend. „Da haben alle mitgewirkt, es war ein Dorffest, der Glanz am Heiligabend.“
In Radebeul bei Dresden ließ sie sich dann zur Kantorkatechetin ausbilden. Ein Beruf, den es nur in der Kirche gab, in dem sie in der sächsischen Landeskirche während der Wendezeit als junger Mensch auch tätig war.
Als Annegret Trübenbach-Klie dann ab 1991 in Freiburg Sozialpädagogik studierte, sammelte sie auch internationale Erfahrungen. In Chile war sie ein halbes Jahr in Kinderheimen tätig, besuchte Handelspartner des Süd-Nord Ladens Freiburg in Bolivien und schrieb dort auch ein halbes Jahr später ihre Diplomarbeit. Daraus entwickelte sich ein Austauschprojekt mit Studierenden aus La Paz und der Evangelischen Hochschule Freiburg. Sie besuchte während Ihrer Studienzeit Projekte in Kamerun und nahm am badischen Austausch mit Bali/Indonesien teil. Später lebte Sie mit Familie ein halbes Jahr in Namibia / Afrika. Erfahrungen von denen sie noch heute profitiert. So organisierte sie, als Mutter von drei Kindern, schon häufig Begegnungen und Austauschmöglichkeiten. Sie brachte junge Chöre aus Namibia nach Freiburg und engagierte sich zudem im Bürgernetzwerk Opfingen und eben auch im St. Nikolaus-Verein e. V. |