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Freitag, 26. April 2024
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„Kriegsspuren“
Christliche Kirchen in Baden-Württemberg eröffnen die Ökumenische Friedens-Dekade 2016 in Freiburg

Freiburg / Stuttgart. Seit über 30 Jahren wird die Ökumenische FriedensDekade an vielen Orten in Deutschland von den in der ACK zusammengeschlossenen Kirchen veranstaltet.
Mit einem zentralen Ökumenischen Gottesdienst am Samstag 5. November 2016 um 18.30 Uhr in der Kirche St. Andreas in Freiburg-Weingarten eröffnet die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Württemberg (ACK) die diesjährige Ökumenische FriedensDekade. Die Predigt wird der stellvertretende evangelische Stadtdekan, Pfarrer Michael Philippi halten.

Unter dem deutschlandweiten Motto „Kriegsspuren“ machen die Kirchen im Licht biblischer Friedensverheißungen auf die verheerenden Folgen unkontrollierbarer Kriege und eskalierender gewaltsamer Konflikte aufmerksam. Sie stellen sich der Herausforderung durch die Ausbreitung des Terrors und durch die aktuelle Krise in den Friedensbemühungen weltweit. Auf dem Hintergrund unserer eigenen historischen Kriegsschuld und der Selbstverpflichtung, dass von Deutschland nie wieder Krieg ausgehen dürfe, sind die gegenwärtig steigenden Ausgaben im Rüstungsbereich und Waffenlieferungen in Krisenregionen äußerst beunruhigend. Die Frage nach den Ursachen von Flucht und Vertreibung, andererseits aber auch von Fremdenfeindlichkeit und gewalttätiger Abschottung muss gestellt – und vom christlichen Gebot der Nächstenliebe, der Barmherzigkeit und Gastfreundschaft her kritisch betrachtet werden.

In ganz Deutschland sind bei zahlreichen Veranstaltungen vom 5. November bis zum Buß- und Bettag am 16. November diese Fragen – weltweit und lokal – im Blick.
Der zentrale Eröffnungsgottesdienst für Baden-Württemberg wird gestaltet von Vertreterinnen und Vertretern der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Freiburg. Beteiligt sind ferner Mitglieder lokaler Initiativen und Gruppen in und um Freiburg sowie Vertreterinnen und Vertreter der ACK in Baden-Württemberg.
Im Anschluss an den Gottesdienst ist bei einem Umtrunk Gelegenheit zur Begegnung in der EBW/Mehrgenerationenhaus, Sulzburgerstraße 18 (liegt gegenüber der Kirche). Dabei wird die Ausstellung "Verkopft“ von der interkulturellen Kunstgruppe „Denkmal…“ eröffnet. (Weitere Besichtigungszeiten bis 16.11.: Mo – Fr 8.30 – 22.30 Uhr). Außerdem informieren friedenspolitisch engagierte Gruppen über ihre Arbeit.

In Freiburg gibt es in den zehn Tagen mehr als 20 Veranstaltungen, Bibelarbeiten, Gottesdienste und Andachten. Unter anderem lädt ein Gedenkweg eine Stunde vor Beginn der zentralen Feier am 9. November um 17.30 Uhr ein, im Erinnern an die so genannte Reichspogromnacht 1938, gemeinsam zur neuen Synagoge zu gehen. Treffpunkt ist um 16.30 Uhr die Gedenktafel an der Hebelschule (Sammelplatz für den Abtransport Freiburger Juden nach Gurs), um von dort aus zu Fuß zum Veranstaltungsort in der Engelstraße zu gehen. Dabei wird an einigen historisch bedeutsamen Punkten Station gemacht. Neben einer kurzen Information wird jeweils ein literarische Text zu hören sein.

Am Samstag, 12. November wird um 11.00 Uhr am ehemaligen Pfarrhaus in der Maienstraße 2 eine Gedenktafel für die Widerstandsgruppe des ‚Freiburger Konzils‘ eingeweiht. Mit dabei sind Oberbürgemeister Dr. Dieter Salomon, Uni-Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer, Stadtdekan Markus Engelhardt und der Historiker Prof. Dr. Bernd Martin. Die Pfarrwohnung des Gemeindehauses der Christuskirche war unter den Pfarrern Hermann Weber und Otto Hof ab 1933 zu einem Zentrum der Bekennenden Kirche in Südbaden geworden. Engagierte Gemeindemitglieder wie die Professoren Constantin von Dietze, Walter Eucken, Adolf Lampe und Gerhard Ritter bildeten Ende 1938 nach der Zerstörung der Freiburger Synagoge zusammen mit Otto Hof den Kern des ‚Freiburger Konzils‘. Einige von ihnen wurden im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler im Herbst 1944 verhaftet und entgingen dem zu erwartenden Todesurteil nur durch den Vormarsch der Roten Armee. Die Tafel soll an diese mutigen Menschen erinnern. Im Anschluss an die Enthüllung der Tafel wird die Arbeit des Arbeitskreises Behinderter an der Christuskirche (ABC) des Diakonischen Werks Freiburg vorgestellt, der heute die Räumlichkeiten der ehemaligen Pfarrwohnung nutzt.
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Eintrag vom: 02.11.2016  




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