176 mietpreisgeförderte Wohnungen auf Neubaustandard modernisiert
Freiburg, 21. September 2016. Die Freiburger Stadtbau GmbH (FSB) hat die Modernisierung von insgesamt 176 geförderten Mietwohnungen für ca. 440 Menschen im Stadtteil Weingarten-West abgeschlossen. Die Modernisierung der Wohngebäude aus den 1960er Jahren erfolgte im Rahmen des Sanierungsprogrammes „Soziale Stadt Weingarten West“ von Februar 2014 bis September 2016. Insgesamt hat die FSB rund 19 Mio. Euro in die Modernisierung investiert. Die neue Durchschnittsmiete der Wohnungen liegt nach der Modernisierung bei 6,19 Euro sowie 7,18 Euro und damit immer noch ca. 30 Prozent unter dem Freiburger Mietspiegel. Mit den Modernisierungen in der Sulzburger Straße verfolgt die FSB das Ziel, ihre Bestandsgebäude im Rahmen des Sanierungsgebietes „Soziale Stadt“ sukzessive auf Neubaustandard zu modernisieren, um den Bestand langfristig zu erhalten und ihren Mieterinnen und Mietern weiterhin eine hohe Wohnqualität bieten zu können. Wichtiges Anliegen bei allen Modernisierungen ist, dass die Wohnungen anschließend für die Bewohnerinnen und Bewohner bezahlbar bleiben. Die neue Durchschnittsmiete liegt nach der Modernisierung bei 6,19 Euro für die Wohnungen in den viergeschossigen Gebäuden und 7,18 Euro in dem achtgeschossigen Gebäude.
Die Modernisierung der Wohnungen in der Sulzburger Straße erfolgte in zwei Bauabschnitten: Die Bauarbeiten an den zwei viergeschossigen Gebäuden mit den Hausnummern 27-33 und 41-45 wurden im Rahmen einer Teilmodernisierung in bewohntem Zustand durchgeführt. Die Mieterinnen und Mieter blieben während der gesamten Modernisierung in ihren Wohnungen. Im zweiten Bauabschnitt wurde das achtgeschossige Gebäude mit den Hausnummern 35-39 modernisiert. Da hier umfangreichere Arbeiten durchgeführt wurden, mussten die Bewohnerinnen und Bewohner vor Beginn der Baumaßnahmen umziehen. Dabei kam das Umzugsmanagement der FSB zum Einsatz, das von den erfolgreich durchgeführten Modernisierungsmaßnahmen der vergangenen Jahre profitiert und so die Umzüge gemeinsam mit den Bewohnern in, von der FSB zur Verfügung gestellte, Ersatzwohnungen unkompliziert durchführen konnte.
Insbesondere das achtgeschossige Gebäude bietet einen nachhaltigen Vorteil: Jeder Hauseingang verfügt nun über einen Aufzug mit zusätzlichem Halt im Eingangsbereich, der einen barrierefreien Zugang zu allen Wohnungen ermöglicht.
Alle drei Gebäude wurden energetisch aufgewertet und entsprechen jetzt dem Standard Effizienzhaus 70 nach der Energieeinsparverordnung von 2009. Dieser zeichnet sich u.a. durch die Dämmung der Gebäudehülle, eine kontrollierte Abluftanlage sowie neue
Fenster mit Dreifachverglasung, welche den heutzutage geforderten Wärmeschutz gewährleisten, aus. Insgesamt hat die FSB ca. 19 Millionen Euro in die Modernisierung investiert. Finanziert wurde das Vorhaben neben einer Förderung des Landes Baden-Württemberg durch eingesetztes Eigenkapital der FSB. „Die Bewohnerinnen und Bewohner sind vom Ergebnis begeistert. Dies zeigt uns umso mehr, das sich die Anstrengungen und die hohe Investition für beide Seiten gelohnt haben“, so FSB-Geschäftsführer Ralf Klausmann. „Um auch in Zukunft Maßnahmen wie diese durchführen zu können, ist es einmal mehr wichtig, dass die FSB auch in den kommenden Jahren über ausreichendes Eigenkapital verfügt.“
Anders als bei anderen Modernisierungen bemerkt die FSB eine sehr hohe Rückzugsquote der Mieterinnen und Mieter. „Diese liegt üblicherweise nur bei ca. 2-3 Prozent, in der Sulzburger Straße aber bei 10 Prozent“, sagt Dennis Voss, Prokurist und Abteilungsleiter Wohnen & Vermieten bei der FSB. „Dies zeigt wie gern die Menschen in der Sulzburger Straße und damit in Weingarten wohnen.“
In den letzten Jahren hat die FSB insgesamt ca. 130 Mio. Euro in Weingarten-West für Modernisierungen und Neubau von bezahlbarem Wohnraum investiert. Bei der Modernisierung profitiert die FSB deutlich von gewonnen Erfahrungen wie zum Beispiel aus der Modernisierung der Badenweiler Straße oder den drei Passivhochhäusern.
Besonderes Highlight bei dieser Modernisierung ist, dass in Kooperation mit der Sozialstation Dreisam und dem Forum Weingarten in der Sulzburger Straße 35 ein neuer Quartierstreff entsteht. Für diese Begegnungsstätte wurden zwei Wohnungen im Erdgeschoss zusammengelegt. Die Räumlichkeiten bieten auf einer Fläche von ca. 160 m² einen großen Gemeinschaftsraum, Büros, eine Küche und ein behindertengerechtes WC. Darüber hinaus ist der Bewohnertreff per Aufzug vollständig barrierefrei erreichbar.
Leitgedanke des Kooperationsprojektes ist die Idee eines „generationengerechten Quartiers“: mit Beratungsangeboten für Ältere, Begegnungsmöglichkeiten und dem Aufbau eines Hilfenetzwerkes von Jung und Alt. Die Sozialstation bietet dabei kompetente Beratung im Stadtteil, gerade wenn es darum geht, selbstständiges Wohnen zu fördern und zu unterstützen. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Realisierung von Versorgungssituationen gelegt, so dass die Menschen möglichst lange in ihren Wohnungen leben können. „Insbesondere ältere Bewohner können zum Beispiel durch kleine Maßnahmen lange eigenständig in ihren Wohnungen bleiben“, so Antje Kössl-Janssen, Geschäftsführerin der Sozialstation Dreisam. „Oft reichen schon kleine Veränderungen in der Wohnung, um den Alltag zu vereinfachen. Wir beraten in allen Fragen rund um das Thema Wohnen im Alter.“
„Wir möchten die Menschen dabei unterstützen, in Kontakt zu treten. Rückzug und Isolation soll es hier im Quartier nicht geben! Mit unserem Quartierstreff bieten wir den Bewohnern die Möglichkeit, eine soziale Gemeinschaft entstehen zu lassen“, sagt Martin Lörcher, Prokurist und Abteilungsleiter Pflege der Sozialstation Dreisam.
Die Quartiersarbeit entwickelt gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern ein nachbarschaftliches Hilfenetzwerk für Jung und Alt, das die Vielfalt im Stadtteil wiederspiegeln soll: Junge und Alte, Alleinstehende und Familien, deutsche und ausländische Bewohnerinnen und Bewohner – alle sind angesprochen.
„Dabei wollen wir zu einem guten Miteinander und einer lebendigen Nachbarschaft im Quartier beitragen“, ergänzt Annette Brox vom Forum Weingarten. „Mit verschiedenen Begegnungsmöglichkeiten und verschiedenen Angeboten im Quartierstreff möchten wir Nachbarn zusammenbringen und gemeinsam ein Hilfenetzwerk für die Menschen im Quartier aufbauen.“ Darüber hinaus soll eine Plattform „Wohnen für Hilfe“ aufgebaut werden. Gefördert wird das Projekt vom Deutschen Hilfenetzwerk.
Mit den Fördergeldern kann eine Koordinierungsstelle finanziert werden, die sich zwei Mitarbeiterinnen teilen: Birgit Gunzenhauser von der Sozialstation Dreisam und Katharina Gruber von der Quartiersarbeit des Forum Weingarten. |