Migrationsbeirat spricht sich für Budgeterhöhung aus
Mit der im Karlsruher Integrationsplan verankerten Sprachförderung an Grundschulen korrigiert die Stadt Karlsruhe eine Schieflage im Bildungssystem. Denn Kinder aus bildungsfernen und anderssprachigen Familien haben weniger Chancen, sind häufig arm und in der Schule benachteiligt. Den Kreislauf unterbrechen wollen die Projekte „Bildungsberatung für junge Migranten und deren Eltern“ des Internationalen Bunds (IB) und „Bildungschancen und Zukunft für Kinder“ (BiZuKi) des Vereins für Jugendhilfe (VfJ). Beide Träger bieten seit langem unterrichtsergänzende Deutschförderung für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache, für Muttersprachler, die mehrsprachig aufwachsen sowie jene, die Unterstützung brauchen, seit 2014 arbeiten sie zusammen. Der Förderbedarf steigt und damit die Kosten. Der von der Verwaltung empfohlenen Budgeterhöhung um rund 20 000 Euro für 2016 aus Integrationsmitteln hat der nicht öffentlich tagende Migrationsbeirat unter der Leitung von Bürgermeister Martin Lenz am gestrigen Donnerstagnachmittag zugestimmt.
Der VfJ will damit unter anderem die Prüfung des individuellen sprachlichen Niveaus bei Kindern verbessern und ausweiten, der IB weitere Förderklassen einrichten. Der Sprachförderung in Grundschulen komme umfassende Bedeutung zu, die Anpassung an aktuelle Bedarfe sei unverzichtbar, lautete der Tenor im Beirat. 2015 haben 22 Grundschulen mit 648 Mädchen und Jungen in Kleingruppen vor oder nach dem Unterricht das Angebot genutzt; damit wird mit rund der Hälfte aller Grundschulen in Karlsruhe kooperiert. Deren Rückmeldungen sind positiv. Die Kinder „können nun mutiger vor der Klasse sprechen und freier formulieren“, erklärt dazu etwa die Tullaschule bei der Evaluation. Besonders aufgefallen sei dies „bei Buchvorstellungen in Deutsch und kleinen Präsentationen im Sachunterricht.“. |