Handwerkerfest zur Fertigstellung des Rohbaus mit OB Dieter Salomon und Baubürgermeister Martin Haag
OB Salomon: „Mit Riesenschritten nähern wir uns der Fertigstellung des neuen Rathauses im Stühlinger. Schon der Rohbau gibt einen überwältigenden Eindruck des neuen Gebäudes.“
Projekt im Zeit- und Kostenplan
Ein traditionelles Handwerker-Richtfest markiert den nächsten großen Schritt hin zur Fertigstellung des neuen Rathauses im Stühlinger: Mit Richtkrone und einem Richtspruch, der Bauhandwerker, Planer, Architekten, Behörden und die Bauherrin hoch leben ließ, wurde der Rohbau gefeiert. Erst im März 2015 war der Grundstein für das Verwaltungszentrum gelegt worden, seitdem haben auf der Baustelle insgesamt rund hundert Bauhandwerker das fünfstöckige Oval gebaut. Ende nächsten Jahres werden 840 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung in das neue Haus einziehen. Herzstück für die Bürgerschaft wird das Bürgerservicezentrum im Erdgeschoss unter zwei Glaskuppeln sein.
Bei dem Fest dankte OB Salomon allen am Bau Beteiligten für ihre erstklassige Arbeit: „Wenn man hier jetzt im Rohbau steht, merkt man erst, welche Dimensionen das Haus haben wird und wie viel Arbeit dahinter steckt. Dass dieses Großprojekt exakt im Zeit- und Kostenplan ist, freut uns daher umso mehr.“ Rund 50 Firmen sind auf der Baustelle beschäftigt, in Hochzeiten arbeiten dort täglich bis zu 200 Personen. Rund 60 Personen sind in der Objekt- und Fachplanung, örtlichen Bauüberwachung und Projektsteuerung im Auftrag der Stadt Freiburg tätig. Bislang sind 14 000 Kubikmeter Beton verbaut worden. Seit Oktober kann man beobachten, wie die 9000 qm2 große Fassade mit integrierten Solarmodulen montiert wird. Parallel dazu wird im Innern schon an der komplexen Haustechnik gearbeitet: Allein 13 LKWs liefern die riesigen Lüftungsgeräte an, die im Untergeschoss eingebaut werden. Anfang 2016 werden die Dachabdichtungsarbeiten fertig gestellt und der Innenausbau beginnt.
Der Neubau ist der erste von insgesamt drei Bauabschnitten für ein neues Verwaltungszentrum, das an der Fehrenbachallee entstehen soll. Der Entwurf für das Rathaus stammt vom Architektenbüro ingenhoven architects, das den Ideen- und Realisierungswettbewerb im Frühjahr 2013 gewonnen hatte.
OB Salomon erinnerte noch einmal an die Gründe für den Neubau an der Stelle des ehemals provisorischen Pavillons an der Fehrenbachallee: Die momentan an 16 Standorten verteilte Verwaltung soll zum Großteil an einem zentralen Standort zusammen arbeiten. Weil dadurch Mietkosten und Sanierungskosten an Bestandsgebäuden wegfallen, sowie hohe Energiekosten in Altbauten eingespart werden können, ist ein Neubau auf Dauer wirtschaftlicher als die Fortführung des Status Quo.
Insgesamt kostet der Neubau des ersten Bauabschnittes einschließlich Außenanlagen, Einrichtung und Nebenkosten 78,3 Millionen Euro. Darin enthalten sind auch die Kosten für die neue Photovoltaikanlage, eine zentrale IT-Serveranlage zur Sicherung der städtischen Daten sowie Räumlichkeiten für Bürgerschaftliches Engagement.
Das Gebäude wird außerdem mit seinen großflächigen Solarmodulen auf dem Dach und in der Fassade als NettoPlusenergiegebäude baulich und technisch höchsten Anforderungen entsprechen. Baubürgermeister Martin Haag hob deshalb auch den innovativen Charakter des Neubaus hervor: „In Europa gibt es kaum ein Bauvorhaben dieser Größe, welches das ambitionierte Ziel eines Plus-Energiehauses erreicht und damit in der Jahresbilanz mehr Energie gewinnt, als es von außen bezieht.“ Energie zum Heizen und Kühlen wird mittels oberflächennaher Geothermie mit Grundwasser erzeugt und die Gebäudehülle im Passivstandard gebaut. Die wissenschaftliche Begleitung von Errichtung und Betrieb des neuen Rathauses läuft außerdem als gemeinsames Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts für solare Energiesysteme ISE und der Stadt Freiburg und wird vom Bund aus dem Fördertopf „Energieoptimiertes Bauen“ unterstützt. Kooperationspartner sind die Badenova AG & Co. KG sowie DSPlan Ingenieurgesellschaft mbH, Stuttgart.
Das neue Rathaus ist für die Verwaltung aber nicht nur ein Bauprojekt, sondern vor allem auch ein komplexes Organisationsprojekt mit Auswirkungen in allen Bereichen: Neue Büroformen, ein neues Registraturwesen und neue Formen der Zusammenarbeit der Ämter im Neubau werden die Verwaltung entscheidend verändern „Wir schaffen ein Rathaus der kurzen Wege mit mehr Service unter einem Dach für die Bürgerinnen und Bürger“, so OB Salomon. Vor allem das Bürgerservicezentrum wird eine zentrale Anlaufstelle für die Bürgerschaft: Rund 70 Beratungsplätze werden die meisten Dienstleistungen abdecken und eine wichtige Schnittstelle zwischen Bürgerschaft und Fachabteilungen bilden.
Ebenfalls im Erdgeschoss befinden sich ein Konferenzzentrum und das Mitarbeiterrestaurant. Vom 1. bis zum 5. Obergeschoss werden künftig folgende städtische Ämter und Dienststellen ihre Standorte haben: Amt für öffentliche Ordnung, Amt für Bürgerservice- und Informationsverarbeitung, Vergabemanagement, Gebäudemanagement, Eigenbetrieb Stadtentwässerung, Umweltschutzamt , Garten- und Tiefbauamt, Amt für Projektentwicklung und Stadterneuerung, Stadtplanungsamt, Büro des Bürgermeisters Martin Haag. Im Untergeschoss des Neubaus finden sich unter anderem die Räume des Gemeindevollzugsdienstes, die Registratur, die Poststelle sowie die zentrale Serveranlage. |