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| | | Freiburg: Der „Rote Otto“, das Wahrzeichen von Landwasser, ist saniert | Plastik wurde vier Mal mit insgesamt 140 Litern roter Originalfarbe beschichtet
Der „Rote Otto“, das Wahrzeichen von Landwasser, strahlt wieder in seinem knalligen Originalrot. Rechtzeitig zum 50jährigen Bestehen des Stadtteils konnte der sanierte „Rote Otto“ am Dienstag (4.8.) eingeweiht werden. „Mein besonderer Dank gilt den Bürgerinnen und Bürgern in Landwasser, die sich engagiert für die Restaurierung einsetzten und 9.000 Euro Spenden eingesammelt haben“, freut sich Oberbürgermeister Dieter Salomon bei der Besichtigung des zwölf Meter hohen Kunstwerks.
Landwasser wurde in den sechziger Jahren gegründet. Um dem neuen Stadtteil ein prägendes Denkmal zu setzen, lobten 1968 mehrere Wohnbaufirmen einen Wettbewerb für ein Kunstwerk im öffentlichen Raum aus. Der Künstler und freie Architekt Eberhard Rau gewann den ersten Preis und errichtete im Jahr 1973 den „Roten Otto“, der im selben Jahr eingeweiht werden konnte. Vierzig Jahre später, im Jahr 2013, erklärte das Landesamt für Denkmalpflege die Plastik zum Kulturdenkmal.
Das Kunstwerk symbolisiert einen dämonischen Faun, der sich zwischen einem Mann und einer Frau bewegt. Der Faun soll den Gott der freien Natur darstellen, der Beschützer der Bauern und Hirten, ihres Viehs und ihrer Äcker ist. Auf der dreidimensionalen kinetischen Plastik sind auf einem starren, vier Meter hohen Betonunterteil drei Polyester-Hohlkörper aufgesetzt, die sich im Wind drehen können. Wegen der leuchtend roten Farbe wird das Kunstwerk von Anfang an von den Bürgerinnen und Bürgern „Roter Otto“ genannt.
Zwölf Jahre nach der Einweihung, im Jahr 1985 und dann nochmals im Jahr 2000 wurden an der Plastik des „Roten Otto“ einzelne Schäden behoben. 2011 war der Beton an den Stützen und Pfeilern aber flächig abgeplatzt und in den drei dynamisch beanspruchten, beweglichen Hohlkörpern wurden Risse im Polyester der Hülle festgestellt. Zusätzlich war die gesamte Plastik mit Moos und Flechten überzogen und der leuchtende Farbanstrich war stark verwittert und verblasst.
Das zuständige Garten- und Tiefbauamt (GuT) beauftragte ein Ingenieurbüro und zwei Restauratoren. Im ersten Bauabschnitt Ende 2014 wurde der schadhafte Beton an den Pfeilern entfernt und durch neuen Spritzbeton ersetzt. Im zweiten Bauabschnitt ab Mai 2015 wurde die gesamte Plastik eingerüstet, der Hohlkörper gereinigt, Risse in der Glasfaserkonstruktion mit Flüssigkunststoff und eingelegtem Flies verschlossen und anschließend vier Mal mit insgesamt 140 Litern roter Farbe beschichtet.
Die Kosten für die Restaurierung des „Roten Otto“ belaufen sich insgesamt auf 150.000 Euro. Das Landesamt für Denkmalpflege übernimmt 15.000 Euro, die engagierte Bürgerschaft aus Landwasser sammelte Spenden von 9.000 Euro für den Erhalt des Wahrzeichens in Landwasser. Den restlichen Betrag von 126.000 Euro trägt die Stadt Freiburg. | | | Eintrag vom: 06.08.2015 | |
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