Ein Buchtipp
Das 2007 in der Editions La Decouverte in Paris erschienene Buch "Les nouvelles Solitudes" von der französischen Psychotherapeutin Marie-France Hirigoyen ist jetzt in der beck'sche reihe unter dem Titel "Solotanz - Anleitung zum Alleinsein" erschienen und befasst sich mit dem "Glück und Unglück einer neuen Lebensform". Schon der Blick ins Inhaltsverzeichnis verspricht interessante Aspekte im ersten Kapitel zum Gefühl der Einsamkeit, zur Unabhängigkeit der Frauen und die Verwirrung der Männer in einer unmöglichen Begegnung, zu Veränderungen in der Paarbeziehung und immer härterer Beziehungen. Im zweiten Kapitel werden das Alleinsein in einer Leistungsgesellschaft betrachtet, wenn die Arbeit einsam macht, die Illusionen der Kommunikation und des Virtuellen, die Macht des Konsums und des Narzissmus sowie die Datingsites. Im dritten Kapitel befasst sich die Autorin mit den neuen Einsamkeiten: Die Leidenschaftslosen, das Leben ohne Sex, die Fähigkeit allein zu sein und die Entscheidung für die Einsamkeit.
Zwar geben die meisten Menschen an, am liebsten mit Partner und Kindern zu leben, die Realität sieht aber anders aus: immer mehr Menschen leben, freiwillig oder nicht, allein. Für viele bedeutet Alleinsein nach wie vor Leiden und Entbehrung, eine steigende Zahl lebt hingegen „freiwillig und lustvoll" allein. Wie kommt es zu dieser Entwicklung? Wie gehen wir damit um? Welche Rolle spielt der gestiegene Erfolgsdruck für jeden einzelnen und welche Rolle spielen die Frauen dabei, die weitaus häufiger den Männern den Laufpaß geben als umgekehrt? Eine erfahrene Therapeutin und sensible Beobachterin analysiert Glück und Unglück einer neuen Lebensform.
Verlag C.H.Beck 2008. 206 Seiten, Paperback
ISBN 978-3-406-57373-6, EUR 12,95 |