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Hamburg: Miniatur Wunderland droht zu versinken
Eichenpfähle unter Block D durch Vibrationen beschädigt.

Hamburg, 1. April 2015. Seit nunmehr 14 Jahren wird das Miniatur Wunderland in Hamburgs Speicherstadt täglich von mehreren tausend Menschen besucht. Insgesamt wurde der alte Speicher bereits von knapp 13.000.000 Besuchern jeglichen Körperumfanges durchlaufen. Leider hat dieser Andrang Folgen auf die Stabilität des Gebäudes.

Ein in Auftrag gegebenes Gutachten kam zum Schluss, dass die, durch die Besucher ausgelösten, Vibrationen Auswirkungen auf die Statik des Gebäudes haben. Der 1888 erbaute Speicher steht auf Eichenpfählen und war ursprünglich dafür ausgelegt große Lasten still zu lagern. Durch die große Beliebtheit des Miniatur Wunderlandes kommen jährlich Menschen mit einem Gesamtgewicht von ca. 96.000.000 Kilogramm in die Ausstellung. Erschwerend kommt hinzu, dass der Frauenanteil bei mittlerweile knapp 45 % liegt. Die bei den Damen besonders beliebten Stöckelschuhe übertragen das Körpergewicht punktuell auf den Boden und verursachen besonders schwere Vibrationen. Dies hat zur Folge, dass die Eichenpfähle in stetiger Schwingung sind und sich Zwischenräume im Sediment bilden.

So droht die Gefahr, dass sogenannte Wasserwechselzonen entstehen, die wiederum die Gefahr nach sich ziehen, dass die Eichenpfähle verrotten und der Speicher im Fleet versinken würde. Das Gutachten fordert sofortiges Handeln. „Ich bin immer noch schockiert. Als wir uns vor 15 Jahren für die Speicherstadt entschieden haben, gingen wir davon aus, dass auch noch unsere Enkelkinder das Wunderland an diesem Ort bestaunen können. Nie hätten wir erwartet, dass unsere Besucher den Speicher zum Sinken bringen könnten“, erklärt Wunderland-Gründer Frederik Braun sichtlich gerührt.

Um dem Absinken zuvorzukommen, wurde sofort eine Expertenkommission gebildet. „Vor einigen Tagen kam mein Bruder Frederik mit den Worten „Houston – wir haben ein Problem“ auf mich zugelaufen. Nachdem er mir die Geschichte erzählt hatte, war mir klar, dass wir sofort handeln müssen. In den darauf folgenden Tagen habe ich mich mit unseren besten Technikern eingeschlossen und schlaflos an einer Lösung gearbeitet“, beschreibt Gerrit Braun.

Um dem Absinken zuvorzukommen, wurde ein Sofortmaßnahmenkatalog erarbeitet. Ab heute müssen alle Besucher Hausschuhe tragen. Jeder Besucher darf seine eigenen Hausschuhe mitbringen und kann seine Straßenschuhe kostenlos an der Garderobe einlagern. Voraussetzung ist eine Fell- oder Fließsohle. Zudem besteht die Möglichkeit sich kostenlos Hausschuh bis Größe 46 am Eingang zu leihen. Besucher deren Füße größer als 46 sind, können sich am Eingang einen Schwebegürtel leihen. An diesem aufwendig entwickelten Gürtel sind Heliumballons verteilt, die für ein weicheres Auftreten sorgen und somit die Vibrationen vermindern.

„Wir hoffen sehr, dass die Maßnahmen der sogenannten „Vibrationstroika“ konkret genug sind und das Wunderland vor dem Versinken gerettet werden kann“, erzählt Frederik Braun am 1. April flehend.
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Eintrag vom: 01.04.2015  




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