Prolixletter
Dienstag, 3. Dezember 2024
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Kohlemeiler am Bohrerweiher in Günterstal
Am 6. Juni wird Meiler gegen 17 Uhr entzündet – Köhler
aus Sicherheitsgründen ständig vor Ort

Bis 21. Juni täglich um 14 Uhr Führungen für interessierte
Bürgerinnen und Bürger

Ab 1. Juli Holzkohlenverkauf beim Forstamt in der Günterstalstraße 71

Wundern Sie sich nicht, wenn es vom 6. bis 21. Juni am
Bohrerweiher in Günterstal wieder raucht. Hier wird ein Kohlemeiler
entzündet – je nach Windrichtung kann es im Ortsteil
Bohrer und in Horben zu geringen Geruchsbelästigungen
kommen.

Das städtische Forstamt versucht das klassische Handwerk
der Holzkohleherstellung, wie es im Mittelalter am Schauinsland
häufig ausgeübt wurde, wieder mit Leben zu erfüllen und
interessierten Bürgerinnen und Bürgern näher zu bringen. In
Zeiten, in denen sich Holz als kohlendioxidneutraler, nachwachsender
Brennstoff zunehmender Beliebtheit erfreut, soll
die Aktion für Holz als Energieträger werben.

Am Freitag, 6. Juni, wird der etwa zwei Meter hohe Meiler bis
gegen 16 Uhr fertig aufgebaut und dann um etwa 17 Uhr angebrannt,
also entzündet – interessierte Bürgerinnen und
Bürger sind zu diesem Termin herzlich eingeladen. Der Köhler
gibt dabei eine fachkundige Einführung und erklärt die einzelnen
Arbeitsschritte bis zur fertigen Holzkohle.

Der Meiler schwelt dann zwei Wochen lang und wird dann
geöffnet werden. Da die frische, gerade „geerntete“ Kohle
noch heiß sein kann, ist sie erst nach dem Absacken von Anfang
Juli an beim städtischen Forstamt erhältlich und wird als
„Holzkohle aus dem FSC-zertifizierten Freiburger Stadtwald„
in 5-Kilo-Säcken zu handelsüblichen Preisen abgegeben.

In der Zeit, während der Meiler schwelt, wird täglich um 14
Uhr eine Führung durch das Forstamt angeboten. Gruppen
vereinbaren bitte einen gesonderten Termin mit dem Sekretariat
des Forstamtes unter der Telefonnummer: 201-6201.

Der Weg zum Kohlenmeiler am Bohrerweiher in Günterstal
ist sowohl von Günterstal, als auch von der Talstation der
Schauinslandbahn aus, gut ausgeschildert.

Hintergrund: Wie funktioniert ein Kohlenmeiler?
Der Kohlenmeiler wird als für den Schwarzwald typischer, so
genannter stehender Rundmeiler aufgebaut. Dafür wurden
etwa 40 Raummeter („Ster“) Brennholz von Buche, Esche und
Ahorn verwendet. Das ein Meter lange „Kohlholz“ wird in einer
ersten Lage senkrecht um einen zentralen Feuerschacht
(„Quandel“) aufgestellt. Darüber wird eine zweite Lage halbkugelförmig
gepackt. Das Ganze wird dann mit Fichtenreisig
(„Rauhdach“) und anschließend mit Erdmaterial („Losche“)
abgedeckt. Auf diese Weise wird der Meiler abgedichtet.

Anschließend wird der Verkohlungsprozess im Feuerschacht
in Gang gesetzt und durch manuell regulierte Luftzufuhr gesteuert.
Bei der angegebenen Holzmenge dauert der Schwelbrand
je nach Witterung zehn bis 14 Tage. Dann ist der Meiler
„gar“. In dieser Zeit ist der Köhler ständig vor Ort, um den Abbrand
zu beobachten und zu regulieren. Ãœbrig bleibt energiereiche
Holzkohle, die gegenüber Holz etwa 50 Prozent weniger
Volumen und etwa 75 Prozent weniger Gewicht hat. Dies
war im Mittelalter die einzige Möglichkeit, Holz auch in entlegenen
Waldgebieten zu nutzen und abzutransportieren.

Am Schauinsland wurde Holzkohle in großen Mengen zur
Verhüttung der im Bergbau gewonnenen Erze benötigt. Bis
zur Nutzung von Kohle, Erdöl, Erdgas war sie neben Holz der
wichtigste Energieträger – und das völlig CO2-neutral und
damit klimafreundlich! Holzkohle ist ein unbelastetes Naturprodukt.
Vergleiche zeigen, dass der Geschmacksunterschied
zwischen Speisen vom Holzkohle- und Gasgrill klein, aber
wahrnehmbar ist. Vielen Grillfans gilt gerade der typische,
feine Holzkohlegeschmack als etwas ganz besonderes. Diese
gute Qualität erkennen Sie daran, das die Holzkohle „klingt“,
wenn Sie zwei Stücke gegeneinander schlagen.

Achtung: Aus Sicherheitsgründen werden Besucherinnen
und Besucher dringend gebeten, den Kohlenmeiler nicht zu
betreten! Eine Beschädigung des Erdmantels kann dazu führen,
dass der Meiler unkontrolliert abbrennt.
 
Eintrag vom: 03.06.2008  




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