Prolixletter
Freitag, 26. April 2024
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Theatertipp: DRECK
VON ROBERT SCHNEIDER | FKB, SAID MOLA

Kammertheater im E-Werk Freiburg
Premiere DO 18.04. | FR 19.04. | SA 20.04. | 20.30 UHR

Jahrelang hat der Araber Sad von Deutschland geträumt: von der deutschen Sprache, der Literatur und der Philosophie. Jetzt ist er da. Und der Traum zerplatzt. Gegen die Anfeindungen, rassistischen Bemerkungen und Vorurteile, die ihm täglich entgegengeschleudert werden, kann sich Sad irgendwann nicht mehr zur Wehr setzen. Schritt für Schritt legt er die eigene Persönlichkeit ab und fügt sich dem Ausländer Klischee vom faulen, verlogenen und asozialen Fremdling, das man von ihm erwartet.
Die Erfüllung aller Ressentiments wird zur Überlebensstrategie. Er jobbt als Rosenverkäufer, lächelt aufmunternd, wenn man ihn beschimpft und warnt vor sich selbst: »Es stimmt, Ich bin ein Stück Scheiße. Ich bin der Dreck! Das habe ich nicht gewusst. Ich verkaufe Rosen. Dazu habe ich kein Recht. Zum Teufel mit der Gastfreundschaft! Ein paar Hundert, ein paar Tausend- meinetwegen! Aber nicht eine Völkerwanderung!« In einem großen Monolog erzählt Sad von sich und dem Land, aus dem er kommt, von seinen Erinnerungen, Träumen und Hoffnungen. Voller Poesie und doch provokant beschreibt er sein Leben in Deutschland.

In dem Stück “Dreck” werden Ausländerhass und Fremdenfeindlichkeit aus der Perspektive des Migranten betrachtet und so wird klar, dass auch Sad ein Deutscher ist, wie wir alle, mit Stolz und Vorurteilen. Im Verlauf des Stückes zerfließen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion.

Die aufkeimende Sehnsucht nach der alten Heimat, nach Backgammon und Tee, der Familie und dem Gefühl als freier Mensch respektvoll behandelt zu werden, unterdrückt er ehrgeizig. Ganz langsam geht Sad an sich selbst und der Gesellschaft zu Grunde.

Robert Schneiders („Schlafes Bruder“) bewegender Monolog über einen Fremden, der sich und sein Leben rechtfertigt, ist der verletzende und aufwühlende Hilfeschrei eines Mannes, der eigentlich nur in dieser Gesellschaft ankommen wollte, aber immer wieder an den Rand der Gesellschaft zurückgedrängt wird.

ES SPIELT Said Mola
REGIE, DRAMATURGIE Said Mola
REGIEASSISTENZ Maryam Kaghazkanany
PRODUKTIONSASSISTENZ Malgorzata Wachecka
EINTRITT € 13 / € 10 (erm.)
KARTEN www.ewerk-freiburg.de | BZ-Kartenservice
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Eintrag vom: 12.04.2013  




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