In diesem Jahr feiert die FWTM GmbH & Co.KG ihr 25jähriges Jubiläum. Das Management- und Marketingunternehmen der Stadt Freiburg wurde im Jahr 1987 als Gesellschaft für Kultur, Tagungen und Ausstellungen mbh -KTA unter dem Vorsitz des damaligen Oberbürgermeisters Rolf Böhme gegründet, um das Konzerthaus Freiburg, damals noch KTS genannt, zu planen und zu betreiben. Die Gesellschaft bestand zu diesem Zeitpunkt aus dem Geschäftsführer Bernd Dallmann und einer Mitarbeiterin. Bis das zunächst politisch umstrittene Konzerthaus Freiburg im Jahr 1996, also fast zehn Jahre später, tatsächlich eröffnet werden konnte, hatte sich die Gesellschaft jedoch bereits stetig weiterentwickelt.
Unternehmensidee der KTA, später FWT und heutigen FWTM war der Aufbau einer modernen städtischen Dienstleistungsgesellschaft zur Standortentwicklung. Ziel war es, Freiburg als erfolgreichen Wirtschaftsstandort zu etablieren und weiter zu entwickeln. Dabei verfolgte die Gesellschaft von Beginn an den ganzheitlichen Wirtschaftsförderungsansatz, über die Integration verschiedener Standortentwicklungsthemen Synergieeffekte zu schaffen sowie die regionale Integration Freiburgs und der umliegenden Landkreise bzw. der benachbarten Regionen im Elsass und der Nordwestschweiz voranzutreiben.
Im Jahr 1987 hatte die KTA den Kongresssaal im Karlsbau gepachtet und die Verwaltung des Friedrichsbaus als Kongresszentrum übernommen, 1989 übernahm sie mit dem historischen Kaufhaus die Verwaltung einer weiteren Veranstaltungseinrichtung in Freiburg. Ziel war der Aufbau eines dezentralen Veranstaltungskonzepts. Zudem kam mit der Eingliederung des städtischen Verkehrsamts die Tourismusförderung zum Kongressmarketing hinzu. 1990 folgte die Eingliederung des städtischen Wirtschaftsförderungsamtes und damit verbunden die Umbenennung der KTA in FWT – Freiburg Wirtschaft und Touristik. Der Gewerbeflächenvermarktung und –entwicklung wurde mit der Gründung der Freiburg Wirtschaftsimmobilien GmbH - fwi, einer gemeinsamen Tochtergesellschaft mit der Sparkasse Freiburg – Nördlicher Breisgau Rechnung getragen. Die Gründung der Wirtschaftsregion Freiburg im Jahr 1994 und die Beteiligung der FWT am interkommunalen Gewerbepark Breisgau im Jahr 1997 sind Bausteine der Strategie einer regionalen Integration.
Neben der Eröffnung des Konzerthauses brachte das Jahr 1996 auch eine weitere Integration von Aufgaben mit sich, die Übernahme des Bereichs „Messen und Märkte“ aus dem städtischen Liegenschaftsamt. Seither organisiert und verwaltet die FWT den Freiburger Münstermarkt, den Weihnachtsmarkt und die Frühjahrs- und Herbstmess‘. Gleichzeitig wurden die Bereiche Gästeführung, Hotelreservierung und Kongressorganisation aus dem Bereich Tourismus outgesourct und privatisiert.
2002 übernahm Oberbürgermeister Dieter Salomon den Vorsitz im Aufsichtsrat der FWTM und realisierte einen weiteren Schritt in der Unternehmensgeschichte: Mit dem Bau der Neuen Messe und der Gründung der Messe Freiburg GmbH & Co.KG im Jahr 2000 wurde nach dem Konzerthaus Freiburg eine weitere wichtige Infrastrukturentscheidung für die Stadt Freiburg getroffen. Im Jahr 2005 fusionierten FWT und Messe Freiburg GmbH & Co.KG zur FWTM. Seit dieser Zeit leiten FWTGeschäftsführer Bernd Dallmann und Klaus W. Seilnacht, seit 1988 Geschäftsführer der Freiburger Stadthallen- und Ausstellungs-GmbH, gemeinsam die Geschicke des fusionierten Unternehmens. Im Jahr 2006 wurde die Messe erweitert und die Messehalle vier, Rothaus Arena, eröffnet. Mit Messe und Konzerthaus verfügt Freiburg nun über eine flexible und leistungsfähige Messe- und Kongressinfrastruktur für Veranstaltungen in unterschiedlichster Art und Größe.
Im Bereich des Standortentwicklungs- und Wirtschaftsförderungskonzepts gelten nach wie vor die Anfang der 90er Jahre erarbeiteten Grundzügen und legen den Grundstein für die 1994 von der FWT konzipierte Freiburger Wirtschaftsförderschule bei der VWA Freiburg. Seit diesem Jahr ist die beispielhafte Strategie der Wirtschaftsförderung und Standortentwicklung in Freiburg auch in einem „Handbuch zur Wirtschaftsförderung“ nachzulesen. Diese ist bis heute das einzige Kontinuum in der berufsbegleitenden Ausbildung von Wirtschaftsförderern in Deutschland. Die Standortstärken Freiburgs wurden in Schwerpunktbereiche Gesundheit und Life Sciences, Mikrosystemtechnik, Tourismus, Messen & Kongresse, IT und Medien unterteilt. 1996 wurden die Stiftung BioMed Freiburg und das Medienforum Freiburg gegründet, 1997 das trinationale Lifesciencenetzwerk BioValley ins Leben gerufen und 1998 der BioTechpark eröffnet. Die neueste Entwicklung im Bereich Gesundheitswirtschaft ist die Gründung des Clusters und des Vereins „Health Region Freiburg“ in diesem Jahr. Seit 2003 betreut das location office region Freiburg Film und Fernsehen. Das Projekt Tourismus Upper Rhine Valley ist seit 2009 Baustein der trinationalen Integrationsstrategie Freiburgs. Mit der Innovationscharta legten Uni Freiburg, Stadt und FWTM 2011 erstmals eine gemeinsame Absichtserklärung zur Vertiefung und zum Ausbau der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
Der in Freiburg politisch und wirtschaftlich stark betonte Bereich der Umwelt- und Solarwirtschaft wurde im Jahr 2007 durch die Marke „Green City Freiburg“ zum international bekannten Markenzeichen der Stadt entwickelt. Im Jahr 2009 wurde das branchenübergreifende Netzwerk „Cluster Green City Freiburg“ gegründet. Bisheriger Höhepunkt der weltweiten Bekanntheit Freiburgs als nachhaltige Vorzeigestadt war die von der FWTM federführend initiierte Präsentation der Stadt auf der Expo Shanghai im Jahr 2010.
Wichtiges Aushängeschild sowie weltweites Erfolgsmodell im Bereich Solarwirtschaft sind die Intersolarmessen, die damals deutschlandweit wichtigste Fachmesse für Solartechnik, die seit dem Jahr 2000 zusammen mit der Pforzheimer Firma Solarpromotion in Freiburg veranstaltet wurde. Zur ersten Intersolar kamen 200 Aussteller und 11.000 Besucher. In den folgenden Jahren gelang es, die Intersolar als führende Fachmesse der Solarindustrie europaweit zu etablieren. 2008 wuchs die Intersolar über Freiburg hinaus und wechselte mit der FWTM als Mitveranstalterin nach München. Am neuen Standort konnte sie ihre Entwicklung weiter vorantreiben: Heute umfasst die jährlich stattfindende Intersolar Europe rund etwa 1900 Aussteller auf 160.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Zum Vergleich: Die Messe Freiburg verfügt über 21.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Gleichzeitig gelang es der FWTM und der Solarpromotion GmbH, die Intersolar auch weltweit erfolgreich zu etablieren: Seit 2008 gibt es die Intersolar North America in San Francisco, seit 2009 die Intersolar India in Mumbai, seit 2011 die Intersolar China in Peking. 2013 wird erstmals die Intersolar South America in Sao Paulo stattfinden. Hierfür wurde im Jahr 2008 die Tochterfirma FMMI – Freiburg Management und Marketing International gegründet.
Auch aus dem Freiburger Veranstaltungskalender ist die FWTM mit ihren Veranstaltungshäusern und Großveranstaltungen nicht wegzudenken: In Messe und Konzerthaus finden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen, Galaevents und klassische Konzerte sowie Pop- und Rockkonzerte statt. Jedes Jahr zieht das vielseitige Messeportfolio an Fach- und Publikumsmessen Besucher aus Freiburg und der Region sowie überregionale und internationale Gäste auf die neue Messe. Der Münstermarkt, der Freiburger Weihnachtsmarkt, Frühjahrs- und Herbstmess‘ sowie das neu konzipierte Freiburger Weinfest und Open-Air-Konzerte gehören ebenfalls zu den Veranstaltungshighlights. Mit der Tour de France im Jahr 2000 gelang es, die gemessen an den Zuschauerzahlen größte Veranstaltung, die die Stadt je gesehen hat, nach Freiburg zu bringen. Der Freiburg-Marathon, ebenfalls maßgeblich von der FWTM unterstützt, gehört seit fast 10 Jahren zu den Highlights im Freiburger Sportkalender. Im Jahr 2013 wird die FWTM erstmals einen Ostermarkt veranstalten.
In den vergangenen 25 Jahren hat sich der Standort Freiburg sehr positiv entwickelt: Die Zahl der Erwerbstätigen ist um rund 40 Prozent, von 110.000 im Jahr 1987 auf 153.000 im Jahr 2011, gewachsen. Die Zahl der Übernachtungen hat sich von 600.000 im Jahr 1987 auf 1,4 Millionen mehr als verdoppelt. In Standortrankings belegt der Standort Freiburg regelmäßig gute bis sehr gute Plätze. Die Standortstärken Freiburgs haben an Bedeutung gewonnen: Wissenschaft, Bildung, Nachhaltigkeit und Lebensqualität sind die Faktoren, die heute die Zukunft von Standorten sichern. FWTM-Geschäftsführer Bernd Dallmann und Klaus W. Seilnacht sind deshalb sicher: „Auch für die Zukunft ist der Standort Freiburg gut gerüstet. Die Stadt Freiburg hat mit dieser vorausschauenden und innovativen Organisationsform die Voraussetzungen für die positive wirtschaftliche Entwicklung von Stadt und Region geschaffen. Diese verstehen wir als Bestätigung für die vergangene Arbeit aber zugleich auch als Herausforderung, die zukünftigen Aufgaben mit Innovationskraft und Engagement anzugehen.“ |