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Stadt Freiburg: SWR Orchester Resolution Standort
Bürgermeisteramt und FWTM werben für Freiburg als künftigen Hauptprobenstandort des fusionierten SWROrchesters

Gemeinderat stimmt über Resolution ab - Auch Region unterstützt Freiburger Bewerbung

OB Dieter Salomon und FWTM-Geschäftsführer Bernd Dallmann: „Freiburg kann bei allen Standortkriterien gewichtige Argumente ins Feld führen und bietet mit dem Konzerthaus exzellente und optimal ausgestattete Infrastruktur für einen Orchesterbetrieb ‚unter einem Dach’“

Argumente für Orchester-Standort in erstem Gesprächmit SWR-Intendant Boudgoust vorgetragen

Die Stadt Freiburg tritt entschieden dafür ein, dass der Hauptprobenstandort des künftigen fusionierten SWR-Orchesters im Freiburger Konzerthaus sein wird und damit die seit 1996 bestehende Zusammenarbeit des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg über 2016 hinaus weiter geführt wird. Oberbürgermeister Dieter Salomon und der Geschäftsführer der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe (FWTM), Bernd Dallmann, haben in einem Gespräch mit SWRIntendant Peter Boudgoust am 31.Oktober die Standortvorteile Freiburgs vorgetragen und gleichzeitig die Erwartung geäußert, dass die von der Stadt Freiburg eingebrachten Kriterien in der Abwägung angemessen berücksichtigt und gewichtet werden.

In seiner nächsten Sitzung am 20. November entscheidet der Gemeinderat über eine Resolution, um den Anspruch als künftigen Hauptprobenstandort Freiburg zu bekräftigen. Unterstützung erfährt Freiburg auch in der Region: Unter anderem befürworten die Nachbarstadt Mulhouse im Elsass, der Eurodistrict Region Freiburg/Centre et Sud Alsace, die Region Freiburg und die Schwarzwald-Tourismus GmbH Freiburg als Hauptprobenstandort.

Den Anlass zu der Bewerbung gibt die Entscheidung des SWR-Rundfunkrats vom 28.September, aus Kostengründen das SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg (Sitzstadt: Freiburg) und das Radio-Sinfonieorchester des SWR (Stuttgart) zu einem Orchester zu verschmelzen. Durch die Fusion sollen langfristig rund 5 Millionen Euro jährlich eingespart werden. Im Vorfeld hatten die Städte Freiburg und Stuttgart um einen Aufschub gebeten, um mögliche Alternativmodelle mit dem Ziel des Erhalts beider Orchester entwickeln zu können; der Rundfunkrat hat jedoch am Zeitplan und an der endgültigen Fusionsentscheidung Ende September festgehalten.

Noch offen ist hingegen die Frage des künftigen Hauptprobenstandortes. Dazu hat der SWR eine unabhängige Kommission eingesetzt und Kriterien für die Standortentscheidung formuliert. Intendant Boudgoust hat auch zugesagt, dass – unabhängig vom Hauptprobenstandort - das künftige SWROrchester im gleichen Umfang in Freiburg und in Stuttgart mit Abonnement-Konzerten präsent sein werde wie die bisher eigenständigen Orchester. Damit ist die Präsenz des SWROrchesters im Konzerthaus für das Publikum gewährleistet.

Das Bürgermeisteramt und die FWTM stellen fest, dass der Standort Freiburg alle vom SWR benannten Kriterien mit Pluspunkten voll inhaltlich erfüllt. Diese Kriterien sind unter anderem: Räumliche und technische Infrastruktur, der Aufwand für Reisen und Residencies sowie die Verkehrsanbindungen, die Orchesterlandschaft vor Ort und in der Region, die Nachfrage beim Publikum und die Unterstützung durch Fördervereine, oder Kooperationsmöglichkeiten und -partner am Standort.

Die Stadt und die FWTM unterstreichen in besonderer Weise die Bedeutung des SWR-Orchesters als kulturellen Standort- und Entwicklungsfaktor. In der oberrheinischen Orchesterlandschaft ist das heutige SWR-Sinfonieorchester das einzige so genannte A-Orchester mit knapp 100 Personalstellen und einer internationalen Ausstrahlung als Interpret moderner Musik zwischen Karlsruhe und der Bodensee-Region; alle übrigen Orchester im weiteren Umfeld rangieren darunter oder sind nicht mit sinfonischen Orchestern vergleichbar. „Am Standort Freiburg wäre ein künftiges SWR-Orchester also das ‚Flaggschiff’ der Orchesterlandschaft“ stellt die Resolution fest.

Eine Auslastung von 95 Prozent bei den Abonnementkonzerten im Konzerthaus sowie ein vergleichsweise junges Publikum belegen den hohen Stellenwert des Orchesters, der nach einer Fusion auch für das künftige SWR-Orchester gelten würde. Ausdrücklich verweist die Resolution auf zahlreiche Kooperationen, Jugendprojekte und Gastspiele in der Region, mit denen das SWR-Orchester seine hohe kulturpolitische und kulturelle Bedeutung für Stadt und Region gefestigt hat.

Vor allem für Freiburg sprechen die räumlichen und technischen Bedingungen des Konzerthauses, das seit der Eröffnung 1996 Standort für Abonnementkonzerte, Proben und CD-Produktionen des SWR-Sinfonieorchesters ist. Das Konzerthaus verfügt über ausgezeichnete technische Ausstattungen einschließlich eines kompletten Aufnahmestudios, die auf die Anforderungen eines großen Spitzenorchesters ausgelegt sind und in enger Abstimmung mit dem SWR installiert worden. Des weiteren stehen dem SWR Verwaltungs- und Lagerräume zur Verfügung, an denen er zum Teil eigentumsähnliche Rechte besitzt; in unmittelbarer Nachbarschaft ist das so genannte „Übehaus“ für Soloproben, Vorspielen usw. eingerichtet. In den bisher 16 Jahren der Zusammenarbeit hat das Konzerthaus mit seinen vielfältigen räumlichen Möglichkeiten auf kurzfristige Umdispositionen beispielsweise bei Konzert- oder Probentermine flexibel reagieren und den Bedürfnissen des SWR entgegen kommen können.

Vertraglich vereinbart sind 120 Termine im Rolf-Böhme-Saal sowie weitere 60 Termine im Runden Saal für Konzerte, Proben und Produktionen. Dies gewährleistet, dass der gesamte Orchesterbetrieb einschließlich aller Proben, CDProduktionen usw., sowie das Orchestermanagement unter einem Dach konzentriert sind und weiterhin verblieben können. Diese exzellenten und auf die Bedürfnisse des Orchesters zugeschnittenen räumlichen und technischen Möglichkeiten sind im Vergleich zu anderen Standorten ohne Beispiel.

Zugute kommt dabei auch die schnelle Erreichbarkeit des Konzerthauses für Gastkünstler oder Orchesterreisen: Bis zum Hauptbahnhof sind es nur wenige Schritte, bis zum Autobahnzubringer sind es zwei Ampelstopps, und die Tiefgarage bietet hinreichend Platz für Fahrzeuge.

Bürgermeisteramt und FWTM bewerten darüber hinaus auch das Umfeld mit zahlreichen Kooperationspartnern und Kulturinstitutionen als ideal für die künstlerische Entfaltung und Entwicklung zu einem Orchester der Spitzenklasse: Die Palette reicht von der Musikhochschule über das Experimentalstudio für Neue Musik bis zu hochrangigen Chören und Instrumentalensembles wie dem „ensemble recherche“ oder dem „Ensemble Aventure“. Das SWR-Sinfonieorchester engagiert sich in diesem zahlreiche Synergien stiftenden Umfeld äußerst erfolgreich für eine breit angelegte, nachhaltige musikalische und kulturelle Förderung von Kindern und Jugendlichen und ist ein wichtiger Teil des städtischen Netzwerkes kultureller Bildung. Nicht zuletzt sind die herausragenden und vielfach ausgezeichneten Jugend-Projekte wie „Der Schrei“ oder aktuell „Romeo feat. Julia“ bundesweit ausstrahlende Leuchttürme dieser Freiburger Potentiale.

„Freiburg kann bei allen vom SWR vorgegebenen Standortkriterien als Hauptprobenstandort gewichtige Argumente ins Feld führen und bietet mit dem Konzerthaus eine exzellente und optimal ausgestattete Infrastruktur für einen Orchesterbetrieb ‚unter einem Dach’“ – so Oberbürgermeister Dieter Salomon zusammenfassend.

Der Gemeinderat entscheidet in seiner nächsten Sitzung am 20. November über die Resolution zum künftigen Hauptprobenstandort des fusionierten SWR-Orchesters. Nach dem ersten Gespräch mit SWR-Intendant Boudgoust am 31. Oktober gehen das Bürgermeisteramt und die FWTM davon aus, dass die guten Gründe für Freiburg als Sitz des künftigen SWR-Orchesters in die Kommission zur Standortsuche eingebracht und dort angemessen berücksichtigt werden.
 
Eintrag vom: 07.11.2012  




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