ECOtrinova e.V mit Ortsgruppe Gundelfingen gegen Bebauung „Höhe“ in Freiburg-Zähringen
Der gemeinnützige Verein ECOtrinova e.V. und seine Ortsgruppe Gundelfingen forderten die Stadt Freiburg mit einer Stellungnahme beim Planungsverfahren auf, das Vorhaben Neubaugebiet „Höhe“ umgehend zu stoppen. Das Gebiet liegt in Freiburg-Zähringen nahe der Ortsgrenze zu Gundelfingen.
Für Gundelfingen ziemlich nachteilig wäre vor allem die mangelhafte verkehrliche Erschließung des Neubaugebiets durch Wildtal und die Ortsmitte Gundelfingens, so ECOtrinova-Sprecher Dr. Georg Löser, Gundelfingen. Denn die Brücke der Wildtalstr. in Zähringen über die Bahn ist hochgradig erneuerungsbedürftig und für Schwerlastverkehr für die Erschließung und Baustellen kaum geeignet. Der geplante Radschnellweg RS6 Emmendingen/Waldkirch-Freiburg als bevorrechtigte Landesstraße ist in der Verkehrsplanung für „Höhe“ bisher nicht berücksichtigt. Das ist ein wesentlicher Fehler. Die faktisch zu erwartende „Blockade“ der Wildtalstr. in Freiburg-Zähringen durch den RS6 hat zur Folge, dass der KFZ-Verkehr nach und von der "Höhe" belastend und unakzeptabel durch Wildtal und den Engpass der Ortsmitte Gundelfingen stattfindet. Auch hätten Feuerwehr und Notdienste aus Freiburg einen langen, für Betroffene u.U. lebensbedrohlichen Umweg über die Ortsmitte Gundelfingen und Wildtal.
Nach Erkenntnissen von ECOtrinova besteht kein Bedarf für das Neubaugebiet auf der "grünen Wiese". Denn aktuelle Daten des Statistischen Landesamts zeigen eine nur noch kleine Zunahme der Freiburger Bevölkerung von 2025 bis 2045 in der oberen Variante mit Wanderungen um rund 8000 Personen, entsprechend ca. 4000 bis 5000 Wohnungen bzw. ca. 200 bis 250 Wohnungen pro Jahr. Eine untere oder mittlere Variante wurde bisher nicht vorgelegt. Ohne Wanderungen wird bis 2035 eine Zunahme von nur rund 4000 Personen erwartet, danach bis 2045 ein Rückgang um rund 4000 Personen, d.h. nur ca. 200 Wohnungen pro Jahr bis 2035, danach viele frei werdende Wohnungen. Auch angesichts der weiterhin sehr umfangreichen Wohnbautätigkeit in Freiburg entfällt der Bedarf für das Gebiet „Höhe“.
Bei nur 20% gefördertem Mietwohnungsbau auf der "Höhe", also für 60 von 300 Wohnungen, ist durch die anderen 240 Wohnungen ein sozialschädlicher Beitrag zur Erhöhung des Freiburger Mietspiegels zu erwarten. Das würde auf Gundelfingen abfärben.
Auch beim Klimaschutz mangelt es: Neubaugebiete samt Erschließung führen gegenüber Maßnahmen im Bestand und gegenüber Bauen in erschlossenen Gebieten bekanntlich zu Mehrausstoß an Treibhausgasen. Hinzu kommt hier die ungünstige Erschließung mit längeren Strecken für den Verkehr sowie laut Verkehrsgutachten eine erwartete relativ kleine ÖPNV-Nutzung. Dies alles ist nicht vereinbar mit den Klimaschutzzielen der Stadt, des Landes und darüberhinaus. Ein „weiter so“ mit Baugebieten auf der „grünen Wiese“ steht im Widerspruch zur Verantwortung gegenüber künftigen Generationen, über die vom Bundesverfassungsgericht verpflichtend entschieden wurde mit Urteil vom 24. März 2021 zum Globalen Klimaschutz und zur Zukunfts-Verantwortung. |