Prolixletter
Donnerstag, 3. Juli 2025
  --- Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter auf diesere Seite  --- Kennen Sie schon unser Informationsportal wodsch.de?
Uhr


MUSIKTHEATER: ALLES DURCH M.O.W. – DIE LIEBE
Alles durch M.O.W. - Die Liebe (c) Paul Leclaire
 
MUSIKTHEATER: ALLES DURCH M.O.W. – DIE LIEBE
Józef Koffler, Johannes Schöllhorn // Texte von Debora Vogel
Musikalische Leitung: Friederike Scheunchen // Regie: Peter Carp

Freiburger Theater, Großes Haus
Sa, 28.06.2025 // 19.30 Uhr

Der polnisch-jüdische Komponist Józef Koffler war Professor für atonale Harmonielehre und Komposition am Konservatorium der nach dem Ersten Weltkrieg zu Polen gehörigen Stadt Lemberg / Lwów. 1932 komponierte er ALLES DURCH M.O.W. – DIE LIEBE, in dem die Gelüste und Sehnsüchte von Kund*innen einer international operierenden Partnervermittlung namens M.O.W. aufeinanderprallen.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Lemberg ein Schmelztiegel polnischer, ukrainischer, jüdischer und deutscher Kulturen und spiegelte die Zeitläufte und Konflikte des 20. Jahrhunderts wie kaum eine andere Stadt wider. Lemberg erfreute sich eines aufregenden Kulturlebens, das durch Zweiten Weltkrieg und Holocaust ein schreckliches Ende nahm.
Józef Koffler wurde 1944 von den deutschen Besatzern ermordet. Eine Uraufführung von ALLES DURCH M.O.W., das virtuos und ungeniert Zwölftonmusik mit Operettenklang und Jazzrhythmen verbindet, war nicht zustande gekommen. Die Originalpartitur blieb verschollen, ein Klavierauszug erhalten. Auf dessen Grundlage erstellt Johannes Schöllhorn, Professor für Komposition an der Hochschule für Musik Freiburg, im Auftrag des Theater Freiburg eine neue Partitur als Grundlage für die überfällige, nun endlich stattfindende Uraufführung.

Kombiniert wird Józef Kofflers ALLES DURCH M.O.W. – DIE LIEBE mit Texten der polnisch-jüdischen Lyrikerin Debora Vogel, die zur gleichen Zeit wie der Komponist in Lwów / Lemberg lebte, die wie er von den Deutschen ermordet wurde und wie er in der Folge nahezu in Vergessenheit geriet. Erst vor wenigen Jahren entdeckte man die außergewöhnlichen Gedichte und Textmontagen Debora Vogels neu. Zudem wird die Uraufführung ergänzt durch Johannes Schöllhorns Komposition SPUR, die er Józef Koffler gewidmet hat – beide Werke dirigiert von Friederike Scheunchen. Mit dieser spartenübergreifenden Hommage an Freiburgs ukrainische Partnerstadt Lemberg und ihre bewegte Geschichte verabschiedet sich Intendant Peter Carp zum Ende seiner letzten Spielzeit vom Freiburger Publikum.
Mehr
Eintrag vom: 22.06.2025  




zurück
freiburger-stf.jpg
oekoplus.gif
gruenequellen.jpg
historixBanner.jpg

Mittagstisch-in-Freiburg




Copyright 2010 - 2025 B. Jäger