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Heimische Haustiere und exotische Reptilien artgerecht unterbringen
Steigende Bedarfe und Kosten erfordern neue Verträge mit dem Tierschutzverein und dem Verein Dragon Shelter

Freiburg, 25. Mai 2025. Ob Katze, Wellensittich oder Landschildkröte – Freiburger*innen halten gerne Haustiere. Doch nicht immer gelingt das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier dauerhaft. Wenn ein Haustier ausgesetzt wird oder entlaufen ist, liegt die Verantwortung, dieses unterzubringen, bei der Stadt. Zu den Aufgaben der Kommune gehört es, Fundtiere aufzunehmen. Auch beschlagnahmte Tiere, zum Beispiel verbotene Kampfhunde oder Haustiere, die unter tierschutzwidrigen Bedingungen gehalten wurden, muss die Stadt artgerecht unterbringen.

Tierheim erhält höhere Jahrespauschale
Bereits seit den 90er Jahren besteht daher eine vertragliche Regelung mit dem Tierschutzverein. Kern des Vertrags ist, dass der Verein als Dienstleister für die Stadt Fundtiere sowie beschlagnahmte und herrenlose Tiere aufnimmt, versorgt und weitervermittelt. Dafür erhält er von der Stadt eine entsprechende Vergütung in Form eines jährlichen Pauschalbetrags. Dieser Betrag wurde zuletzt 2019 angepasst, seitdem erhielt das Tierheim jährlich 250.000 Euro. Der neu ausgehandelte Vertrag sieht – vorbehaltlich der Zustimmung des Gemeinderats – ab dem Jahr 2025 eine deutlich höhere Jahrespauschale von 550.000 Euro vor.

Pro Jahr nimmt das Tierheim etwa 300 Tiere für die Stadt auf. In den letzten Jahren sind darunter immer häufiger komplizierte Fälle – seien es Welpen, die wegen Tierseuchen-Gefahr in Quarantäne bleiben müssen, gefährliche Hunde oder schwer erkrankte Katzen. Diese Tiere lassen sich nur schwer vermitteln, das heißt, die Aufenthaltsdauer im Tierheim steigt. Dadurch sinken die Aufnahmekapazitäten, gleichzeitig steigen die Kosten pro Tier. Auch die Ausgaben für Futter, Personal und Energie haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Mit dem neuen Pauschalbetrag ist sichergestellt, dass das Tierheim die vertraglich übernommenen Aufgaben auch weiterhin leisten kann. Zudem ist ein städtischer Zuschuss für den Neubau einer Krankenstation geplant. Dies ist notwendig, da vermehrt kranke und behandlungsbedürftige Tiere aufgenommen werden müssen. Das Land übernimmt ebenfalls einen Teil der Kosten für die Krankenstation.

Vertrag mit dem Verein Dragon Shelter
Einen ähnlichen Unterbringungs- und Versorgungsvertrag will die Stadt nun auch mit dem Verein Dragon Shelter schließen. Für die Aufnahme von Reptilien, Amphibien oder Wirbellosen soll dieser, wenn der Gemeinderat zustimmt, pro Jahr eine Pauschale von 35.000 Euro erhalten. Immer mehr Menschen legen sich exotische Haustiere zu, darunter Schlangen, Spinnen oder Skorpione, sind dann aber mit der Haltung der Tiere überfordert. So kommt es häufiger zu Verstößen gegen den Tierschutz – auch der Anteil ausgesetzter Tiere steigt. Das Tierheim hat keine Möglichkeit, exotische Tiere unterzubringen, sie sind im neuen Vertrag mit dem Tierschutzverein explizit ausgenommen. Auch bisher hatte das Tierheim Reptilien und Amphibien bereits an Dragon Shelter weitergeben. Nun will die Stadt einen direkten Vertrag mit dem Verein Dragon Shelter schließen. Dies ist umso nötiger, als die nächste vergleichbare Auffangstation in München keine Tiere mehr aus Baden-Württemberg annimmt. Bundesweit gibt es inklusive Dragon Shelter nur fünf vergleichbare Einrichtungen.

„Mit dem Tierheim und Dragon Shelter haben wir zwei starke Partner, die sich mit den haupt- und ehrenamtlichen Kräften professionell um Fund- oder ausgesetzte Tiere kümmern. Damit die Arbeit dort auch auf Dauer geleistet werden kann, bedarf es einer gegenseitigen verlässlichen vertraglichen Grundlage, die mit den beiden neuen Verträgen geschaffen werden kann“, so Ordnungsbürgermeister Stefan Breiter.

Von den neuen Verträgen profitieren die Stadt, die beiden Vereine und nicht zuletzt die aufgenommen Tiere. Dank gesicherter Finanzierung können Tierschutzverein und Dragon Shelter Tiere aus dem Stadtgebiet weiterhin artgerecht versorgen – seien es Zwergkaninchen oder Würgeschlagen. Die Verwaltung stellt die Verträge im heutigen Haupt- und Finanzausschuss vor. Am 3. Juni wird der Gemeinderat über beide Verträge abstimmen.
 
Eintrag vom: 27.05.2025  




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