Zufriedenheit liegt auf sehr hohem Niveau
Der neue Bericht des Amts für Bürgerservice und Informationsmanagement zum Thema "Wohnen" der Freiburg-Umfrage 2020 ist soeben erschienen. Die 106-seitige Broschüre steht ab sofort unter kostenfrei unter www.freiburg.de/statistischeveroeffentlichungen zumDownload bereit. Die Ausgangsdaten für die einzelnen Stadtbezirke lassen sich im Dashboard "Wohnen" unter www.freiburg.de/fritz-dashboards interaktiv erkunden.
Hier ein Überblick über die zentralen Ergebnisse:
Die Zufriedenheit der Freiburgerinnen und Freiburger mit ihrer Wohnsituation ist im letzten Jahrzehnt kontinuierlich gestiegen und liegt heute auf einem sehr hohen Niveau. Mehr als drei Viertel der Befragten sind mit der Lage, Größe, Aufteilung, Zustand und Ausstattung ihrer Wohnung zufrieden.
Und das, obwohl die Mieten weiter gestiegen sind: Während die Freiburger Haushalte im Jahr 2012 durchschnittlich noch etwa 720 Euro für ihre Miete und Nebenkosten ausgegeben haben, waren es 2020 bereits 900 Euro. Das ist eine Steigerung von mehr als 26 Prozent. Die Kaltmiete ist seit 2014 bei fast der Hälfte aller befragten Mieterinnen und Mietergestiegen – obwohl nur ein Viertel der Wohnungen umfangreicher saniert wurde. „Das Thema bezahlbares Wohnen ist und bleibt das zentrale politische Schwerpunktthema der Stadtpolitik“, betont der zuständige Bürgermeister Stefan Breiter auch in seiner Funktion als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Freiburger Stadtbau GmbH.
Paradoxerweise hat die Zufriedenheit mit den Wohnkosten trotz der Steigerung deutlich zugenommen: Die Mehrheit der Freiburgerinnen und Freiburger arrangiert sich heute noch besser als in der Vergangenheit damit, dass das Wohnen in der Stadt seinen Preis hat, oder sieht die eigenen Kosten im Vergleich zu den Neubau- und Neuvermietungspreisen als günstiger an. Rund ein Drittel der Mieterinnen und Mieter wünscht sich Modernisierungen, auch wenn damit eine Mietpreiserhöhung verbunden wäre.
Doch es gibt auch eine Kehrseite der Medaille: 18 Prozent der Freiburgerinnen und Freiburger sind mit ihren Wohnkosten unzufrieden oder sehr unzufrieden. 28 Prozent sind nach der Definition des Statistischen Amts der EU, Eurostat, durch ihre Wohnkosten sogar finanziell überbelastet und damit langfristig gefährdet, aus der Stadt verdrängt zu werden. Insbesondere Studierende sowie Seniorinnen und Senioren müssen oft mehr als 40 Prozent des ihnen zur Verfügung stehenden Nettoeinkommens für ihre Wohnung aufbringen.
Fast die Hälfte aller Befragten hat in den letzten fünf Jahren in Freiburg nach einer neuen Wohnung oder einem neuen Haus gesucht. Ein Drittel davon wurde dabei aber nicht fündig. Neben Studierenden waren es vor allem Familien mit Kindern, die nach einer neuen, meist größeren Wohnung suchten. Knapp 80 Prozent der Freiburgerinnen und Freiburger wünschen sich, dass neuer Mietwohnraum gefördert wird. Etwa die Hälfte der Befragten hält die Förderung von zusätzlichem selbstgenutzten Wohneigentum für notwendig.
Bei der Frage nach konkreten Baumaßnahmen, um neuen Wohnraum zu schaffen, gilt oft die Maxime „nicht in meiner Nähe“. Am positivsten bewerten die Befragten die Umnutzung von Gewerbe- zu Wohnflächen. Auch das Bebauen von Brachflächen oder Baulücken sowie das Ermöglichen von Anbauten befürworten immerhin mehr als 60 Prozent. Das Erschließen von Neubaugebieten lehnt eine knappe Mehrheit ab. Der größte Widerstand zeigt sich bei der Verringerung von Abstandsflächen |