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Digitalisierungsschub bleibt häufig aus
Baden-Württembergs Tourismusbranche diskutiert über Open Data

STUTTGART, 2. Dezember 2021 – Mit deutlichen Worten beklagen Baden-Württembergs Tourismusverantwortliche ein fehlendes Tempo beim Ausbau der digitalen Infrastruktur in der landesweiten Tourismusbranche. Im Rahmen des Tourismustags der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) diskutierten Branchenverantwortliche an diesem Donnerstag über die Anforderungen an Datenbestände in einer global vernetzten Reisewelt. Viel zu oft verhinderten mangelnde Ressourcen und fehlende Tourismusakzeptanz in den Kommunen, dass erforderliche Schritte in eine digitale Zukunft umgesetzt werden können, so das Fazit.

Baden-Württembergs Tourismusministerin und Präsidentin des Tourismus-Verbands Baden-Württemberg, Nicole Hoffmeister-Kraut, betonte die Notwendigkeit offener Daten und eines entsprechenden Datenmanagements in den Destinationen: „Es gibt kaum eine Branche, die vom globalen Megatrend Open Data momentan nicht auf den Kopf gestellt wird. Das Reisen und die Tourismusbranche sind hier keine Ausnahmen, im Gegenteil: Der Tourismus als globale Branche ist hiervon besonders stark betroffen.“ Die Herkulesaufgabe eines touristischen Datenmanagements müsse daher schnellstmöglich angegangen und bewältigt werden: „Und zwar auf allen Ebenen. Von der TMBW über die einzelnen Regionen bis hin zur Tourist-Information vor Ort“, so die Ministerin.

Zweifel am aktuellen Tempo bei der Umsetzung äußerte TMBW-Geschäftsführer Andreas Braun: „Seit Jahren entwickeln wir im Austausch mit unseren bundes- und landesweiten Partnern die erforderlichen Strategien und Strukturen, um die große Chance Open Data für unser Land nutzen zu können. Jetzt, wo es an die Umsetzung geht, machen zu wenige Destinationen im Land mit, um das tatsächlich vorhandene Angebot realistisch abzubilden.“ Man habe die landesweite Datenbank mit großem Aufwand runderneuert und für die Anforderungen an zeitgemäße Datenstrukturen fit gemacht. Häufig fehle vor Ort das Verständnis der politisch Verantwortlichen und vor allem ausreichend Personal und Budget. „Die Pandemie, die gerne als Digitalisierungstreiber beschrieben wird, hat dieses Problem vielerorts noch verschärft“, sagte Braun. Bei dem aktuellen Tempo drohe dem Urlaubsland Baden-Württemberg, „dass wir bald innerhalb Deutschlands und auch international den Anschluss verlieren.“

Der Tourismus- und Digitalisierungsexperte Florian Bauhuber unterstrich in seiner Keynote die Notwendigkeit offener Daten und skizzierte die sich daraus ergebenden Chancen für die Reisebranche: „Offene Daten in strukturierter Form sind unerlässlich für Anwendungen der Künstlichen Intelligenz im Tourismus. Wer in Zukunft seine Kunden erreichen will, egal über welchen Touchpoint, muss jetzt die Grundlagen hierfür schaffen.“

In einer Gesprächsrunde diskutierten Touristikerinnen und Mobilitätsexperten die Möglichkeiten offener Daten und Künstlicher Intelligenz für die Branche. Beispiele wie die Freizeitampel Baden-Württemberg oder die umfassenden Mobilitätsdaten der Nahverkehrsgesellschaft NVBW zeigen schon jetzt, welche Anwendungen möglich sind, sobald ausreichende Daten erhoben werden.
 
Eintrag vom: 04.12.2021  




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