Eine reicht nicht, Lücke beim iPhone
Extreme Regenfälle, Sturzfluten, Explosionen – was können Katastrophen-Warn-Apps hier leisten? Die Stiftung Warentest stellt einige Apps vor und kommt zu dem Schluss: Alle Apps haben auf dem iPhone eine Lücke. Außerdem kann es im Ernstfall zu wenig sein, wenn nur eine App installiert ist.
iPhone-Nutzer werden derzeit von keiner App gewarnt, wenn sie ihr Smartphone in den „Nicht stören“-Modus setzen, was viele Nutzer nachts tun. Technisch wäre eine Warnung jedoch möglich, wenn die App-Entwickler die Funktion namens „Critical Alerts“ bei Apple beantragt hätten. Das können sie seit 2018 tun, für eine Katastrophen-Warn-App sollte die entsprechende Begründung kein Problem sein.
Der Praxis-Check der Stiftung Warentest zeigt: Keine der Apps Nina, Katwarn, Biwapp, WarnWetter und „Meine Pegel“ bietet bisher die Critical-Alerts-Funktion. Unter Android gibt es diese Lücke nicht. Hier kann man für jede App in den Einstellungen festlegen, ob sie auch im Modus „Nicht stören“ akustische Warnungen ausgeben darf.
Damit alle Bürgerinnen und Bürger, die per App gewarnt werden wollen, nicht mehrere Programme installieren müssen, ist vertraglich zwischen Katwarn und Nina sowie Biwapp und Nina vereinbart, dass Warnungen jeweils in beide Richtungen ausgetauscht werden. Nina-Nutzer sollten also eigentlich alle Warnungen erhalten.
Bei der Flutkatastrophe im Juli war das im Landkreis Ahrweiler allerdings nicht der Fall. Woran das lag und ob es sich wiederholen kann, bleibt unklar. Die Stiftung Warentest weist daher darauf hin, dass es sinnvoll sein kann, neben Nina zumindest eine weitere App zu installieren, etwa Katwarn oder Biwapp, sofern sie von der örtlichen Kommune genutzt wird.
Was die einzelnen Apps konkret leisten, wie sie aussehen und welche Warnseiten es im Web gibt, ist kostenlos unter www.test.de/warn-apps veröffentlicht. |