Mit mehr als 5,1 Mio. Euro Umsatz mit bezahlten Inhalten über die Webseite test.de hat die Stiftung Warentest ihre Verkäufe über diesen Vertriebskanal gegenüber dem Vorjahr um knapp 16 Prozent steigern können. Ein wichtiger Faktor sind dabei die fast 60.000 bezahlten Online-Abonnements. Auch der Umsatz der Bücher konnte um 10 Prozent gesteigert werden und lag bei knapp 5 Mio. Euro. Die Erlöse durch die Zeitschriften test und Finanztest entwickelten sich besser als erwartet.
Positiver Jahresabschluss
Insgesamt erreicht die Stiftung Warentest 2019 einen positiven Jahresabschluss von knapp 3,6 Mio. Euro (2018: 4 Mio. Euro). Zum großen Teil werden diese Mittel gebraucht, um das Stiftungskapital von 180 Mio. Euro real zu erhalten, also die Inflationsrate auszugleichen.
Die Zeitschrift Finanztest kann die Zahl der Abonnenten halten und hat im Einzelverkauf sogar leicht zugelegt, insgesamt liegt die monatlich durchschnittlich verkaufte Auflage bei 203.000 Exemplaren. Die Zeitschrift test verkauft sich durchschnittlich 368.000 Mal im Monat (2018: 385.000 Mal).
Mehr als 28.000 geprüfte Produkte
Eine weitere Einnahmequelle der Stiftung Warentest ist das Logo-Lizenzsystem für die Werbung mit Testsiegeln. 2019 wurden 663 (2018: 612) Lizenzverträge abgeschlossen, die einen Erlös von rund 5,2 Mio. Euro (2018: 5,1 Mio. Euro) brachten. Die Lizenzvergabe erfolgt durch die RAL gGmbH, die auch für die Kontrolle der korrekten Werbung mit Testergebnissen zuständig ist.
Insgesamt hat die Stiftung Warentest im Jahr 2019 124 Warentests (2019: 132) und 52 (61) Dienstleistungsuntersuchungen durchgeführt und dabei mehr als 28.000 Produkte geprüft.
Nachhaltigkeit spielt zentrale Rolle
Eine immer größere Rolle spielt bei vielen Tests das Thema Nachhaltigkeit. So stellte die Stiftung 2019 fest, dass Bambusbecher für den Kaffee to go fast alle zu hohe Mengen an Schadstoffen freisetzen und die meisten von ihnen gar nicht hätten verkauft werden dürfen. Vermeintlich nachhaltige Waschnüsse und Kastanien waschen miserabel, lassen die Waschmaschine verkalken und die Wäsche ergrauen. Der Test von Nachhaltigkeitssiegeln für Textilien ergab, dass nur wenige die Herkunft ihrer Ware belegen. Und auch der nachhaltige Ansatz beim Sharing, dem Teilen von Produkten, bringt oft nur gemischte Ergebnisse. Sowohl der Bike-Sharing-Test für Fahrräder als auch der Test für Elektroroller zeigte einige Mängel in der Technik der Geräte. Auffällig war auch der Datenhunger der Anbieter.
Umfassender Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt
Beim Thema Finanzen erläuterten die Tester, mit welchen Finanzprodukten die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen unterstützt werden können. „Auch bei den Arbeitsabläufen in der Stiftung und in den Prüfinstituten achten wir auf Nachhaltigkeit“, sagt Hubertus Primus, Vorstand der Stiftung Warentest, „wir sind eines von drei Unternehmen im Verlagsbereich, das einen umfassenden Nachhaltigkeitsbericht vorlegt.“
Zukünftig will die Stiftung Warentest verstärkt auch die Reparierbarkeit von Produkten untersuchen. Mit elf weiteren Verbraucherorganisationen und Forschungseinrichtungen beteiligt sie sich an einem europäischen Projekt, bei dem auch neue Untersuchungsmethoden entwickelt werden. |