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Freiburger Einbürgerungsfeier
Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach begrüßte am Samstag, 14. Dezember die neu eingebürgerten Freiburgerinnen und Freiburger

544 Menschen aus 74 verschiedenen Herkunftsländern haben in Freiburg in den letzten zwölf Monaten die deutsche Staatsangehörigkeit erworben

Der Freiburger Integrationspreis 2019 - Für eine offene Stadt geht an drei Initiativen: Omas gegen Rechts“ – „Uni für Alle e.V.“ – „Refudocs Freiburg e.V.

Aus 74 verschiedenen Herkunftsländern kommen die 544 Bürgerinnen und Bürger, die in den letzten zwölf Monaten – vom 1. Dezember 2018 bis zum 30. November 2019 - von der Ausländerbehörde der Stadt als Deutsche eingebürgert worden sind. Dazu fand auf Einladung der Stadt am Samstag zum zwölften Mal eine Einbürgerungsfeier im Kaisersaal des Historischen Kaufhauses statt. Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach überreichte an diesem feierlichen Anlass zugleich auch den Freiburger Integrationspreis 2019. Die Laudatorinnen waren neben dem Ersten Bürgermeister die Leiterin des Amtes für Migration und Integration Dr. Katja Niethammer und die Vorsitzende des Migrant_innenbeirates Dr. Olga Neumann.

Im Jahr 2007 hatte das Rathaus mit der Einbürgerungsfeier eine Anregung der Innenministerkonferenz und des badenwürttembergischen Städtetags aufgegriffen, den Akt der Einbürgerung wegen seiner besonderen Bedeutung für die Betroffenen in einem würdigen Rahmen vorzunehmen. Da die Migrantinnen und Migranten nach Abschluss des Verfahrens bereits ihre Einbürgerungsurkunden erhalten, hat sich die Stadt für einen feierlichen Empfang entschieden.

Die Migrantinnen und Migranten, die nun deutsche Staatsangehörige geworden sind, kommen aus unterschiedlichsten Ländern – die Palette der bisherigen Staatsangehörigkeiten reicht von Ägypten bis Vietnam. 544 Einbürgerungen sind sehr hohe Zahl; nur im Jahr 2016 hatten sich mehr Menschen einbürgern lassen – seinerzeit waren es 569 Menschen und 2017 war es eine Person mehr. In diesem Jahr liegt erstmalig auf dem ersten Platz Großbritannien – mit 70 Einbürgerungen verzeichnete die Ausländerbehörde so viele Einbürgerungen aus Großbritannien wie nie zuvor. Auf Platz zwei steht Rumänien (32 Einbürgerungen), es folgt die Türkei (29 Einbürgerungen). Auf der Liste stehen auch Länder, die nur sehr selten Herkunftsländer von Eingebürgerten in Freiburg sind, dieses Jahr sind das zum Beispiel Kirgistan und Usbekistan.

Zum mittlerweile achten Mal fand im Rahmen der Einbürgerungsfeier auch die Verleihung des Freiburger Integrationspreises - Für eine offene Stadt statt, der 2011 auf Initiative von Alt-Stadträtin Dr. Sylvie Nantcha aus dem Gemeinderat heraus ins Leben gerufen und 2012 erstmals vergeben wurde.

Dieses Jahr haben 19 Initiativen, Gruppen und Vereine Bewerbungen für den Preis eingereicht oder wurden vorgeschlagen. Eine Jury aus Gemeinderätinnen und Gemeinderäten und Mitgliedern des Migrantinnen- und Migrantenbeirats unter dem Vorsitz des Ersten Bürgermeisters Ulrich von Kirchbach hat alle Bewerbungen gesichtet und schließlich gemeinsam die Preisträger ausgewählt.

Die diesjährigen Einreichungen für den Integrationspreis zeigen eine große Vielfalt des Engagements. Die Initiativen und Vereine belegen erneut auf eindrucksvolle Weise ihren Einsatz für die Gemeinschaft und Integration. Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach: „Das vielfältige und außergewöhnliche Engagement der Freiburgerinnen und Freiburger ist ein Zeichen einer lebendigen zivilgesellschaftlichen Integrationskultur in unserer Stadt“.

Erster Preisträger „Omas gegen Rechts“ – Preisgeld 2000 €

Die „Omas gegen Rechts“ haben sich im Oktober 2018 nach dem österreichischen Vorbild als zivilgesellschaftliche, parteiunabhängige, an den Werten unserer demokratischen Grundordnung ausgerichtete Initiative gegründet. Von anfangs 60 ehrenamtlich Engagierten bei der Gründungsversammlung ist die Initiative heute auf 140 aktive Frauen bei den „Omas gegen Rechts“ angewachsen. Kernmotivation ist es, in Schulen, in Quartieren und überall da aufzuklären, wo es Gelegenheit gibt, öffentlich gegen populistische Strömungen, Hass, Ausgrenzung und Rassismus anzugehen.

Die „Omas gegen Rechts“ leisten Aufklärung zu demokratischen Grundwerten in den Schulen und Kindergärten, übernehmen Patenschaften für Schüler_innen, Auszubildende und geflüchtete Menschen. Dabei bringen sie die Erfahrung ihrer Generation zu Krieg, Flucht und Vertreibung mit ein.

Credo: „Als Generation, die ihre Eltern zur Rechenschaft über ihr Verhalten in der NS-Diktatur gezogen hat, wollen wir nicht, dass unsere Nachkommen uns einmal fragen, warum habt ihr „damals“ nichts getan?“

Zweiter Preisträger „Uni für Alle e.V.“ – 1.500 € Preisgeld

„Uni für Alle“ wurde im Jahr 2015 von Studierenden der Universität Freiburg ins Leben gerufen. Als Reaktion auf die hohe Anzahl flüchtender Personen in diesem Zeitraum bot Uni für Alle als eine der ersten Initiativen bundeweit Möglichkeiten zur Beratung und Begleitung studieninteressierter Geflüchteter an.

Aus dem ersten Zusammenschluss engagierter Student*innen ist in den vergangenen Jahren ein Verein entstanden, der sich nach wie vor für einen erleichterten Zugang zum Studium für Geflüchtete einsetzt und sich seit seiner Gründung stetig weiterentwickelt hat.

Kernelement ist das Buddyprogramm, das in den letzten vier Jahren mehr als 100 Tandems aus Studierenden und studieninteressierten Geflüchteten zusammengebracht hat.

Weiterer zweiter Preisträger: „Refudocs Freiburg e.V.– 1.500 € Preisgeld

Die Refudocs Freiburg. haben sich im Jahr 2015 als Verein organisiert und, um unbürokratisch und direkt dort medizinische Hilfe für Geflüchtete zu leisten, wo immer diese gebraucht wurde.

Über 100 Freiburger Ärztinnen und Ärzte haben sich für diesen Zweck zu den Refudocs zusammengeschlossen und Geflüchtete und die Stadt dabei in einer Ausnahmesituation unterstützt, in der wöchentlich bis zu 100 Geflüchtete in Notunterkünften untergebracht und versorgt wurden..

Immer da, wo eine elementare medizinische Basisversorgung sichergestellt werden musste, waren die Refudocs zur Stelle: Vor-Ort-Impfaktionen, bei der 4.500 Impfungen in kürzester Zeit von den Refudocs durchgeführt wurden und interdisziplinäre Vor-Ort-Sprechstunden der Refudocs waren in dieser Zeit ein wichtiges Hilfeangebot , um Geflüchteten auch medizinisch den notwendigen Schutz und die notwendige Hilfe zu leisten.

Bundesweit beachtete Maßstäbe haben die Refudocs bei der dolmetschergestützten Vermittlung Geflüchteter in Facharztpraxen gesetzt. Bis heute unterhalten die Refudocs eine eigens hierfür gegründete Koordinierungsstelle, die heute Teil des Traumazentrum Refugium ist, das die Refudocs gemeinsam mit dem Caritasverband Freiburg-Stadt ins Leben gerufen haben.
 
Eintrag vom: 16.12.2019  




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