Von der Freiburger Stadtbau errichtet, von der Stadt gekauft
Halle für drei Einsatzfahrzeuge. Photovoltaikanlage auf dem Dach vermeidet 8.800 Kilo CO2-Emissionen pro Jahr
Freiburg, 26.10.2019. Seit einigen Wochen wird es schon genutzt, heute war die Eröffnung: Das Feuerwehrhaus am östlichen Ende der Alice-Salomon-Straße, im Baugebiet Innere Elben, ist nun auch offiziell die neue Heimat für die Freiwillige Feuerwehr St. Georgen. Bei der heutigen Eröffnung gaben sich unter anderem auch Oberbürgermeister Martin Horn, Bürgermeister Stefan Breiter, Magdalena Szablewska, technische Geschäftsführerin der Freiburger Stadtbau (FSB), Achim Müller, Abteilungskommandant St. Georgen, und Stadtbrandmeister Reiner Ullmann die Ehre.
Das zweigeschossige Gebäude wurde von der FSB errichtet und im August schlüsselfertig an die Stadt Freiburg übergeben. Auf 591 qm Nutzfläche enthält es im Erdgeschoss eine Halle für drei Einsatzfahrzeuge, dazu Umkleidebereiche, Sanitär- und Lagerräume. Im Obergeschoss gibt es einen Mehrzweckraum für Schulungen, dazu Büros, Sanitäranlagen, den Technik- und Abstellraum sowie eine Küche. Ein feines Detail, das jede Feuerwehr erfreut: Die Balkone und Treppen eignen sich für Übungen zum Anleitern, zum Retten von Unfallopfern und für weitere Trainingseinheiten.
Spatenstich für das Feuerwehrhaus St. Georgen war am 12. April 2018, die Fertigstellung folgte planmäßig 16 Monate später. Die Baukosten betrugen 2,33 Millionen Euro.
Das Raumprogramm im Neubau ist eng mit dem Amt für Brand- und Katastrophenschutz abgestimmt, um denselben Standard zu sichern wie im Feuerwehrgerätehaus Zähringen, das 2014 eingeweiht wurde. Errichtet wurde das neue Feuerwehrhaus als Massivbau mit tragenden Wänden/Decken aus Stahlbeton und nichttragenden Wänden im Trockenbau. Den energetischen Standard KfW 70 sichern unter anderem die Wärmeerzeugung durch ein GasBrennwert-Kompaktgerät mit integrierter Trinkwasser-Erwärmung und die Zu/Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung. Ein KfW-70-Haus verbraucht im Jahr 30 Prozent weniger Primärenergie als ein Referenzhaus nach Energieeinsparverordnung (EnEV).
Das Flachdach ist extensiv begrünt und trägt eine netzgekoppelte Photovoltaik-Anlage zur Eigennutzung und Einspeisung der überschüssigen Energie in das öffentliche Netz. Durch die 44 PVModule dieser Anlage kann der jährliche Strombedarf von bis zu vier Haushalten gedeckt werden. Ihr voraussichtlicher Jahresertrag liegt bei 14.600 kWh, pro Jahr werden damit CO2-Emissionen von etwa 8.800 Kilo vermieden. Die PV-Anlage wurde mit Mitteln aus der Konzessionsabgabe für Klimaschutzmaßnahmen gefördert.
Die Abteilung St. Georgen der Freiwilligen Feuerwehr hatte ein neues Feuerwehrhaus benötigt, da das bisher genutzte Gebäude nicht mehr den Unfallverhütungsvorschriften und der DIN-Norm für Feuerwehrhäuser entspricht. Beim Umzug wurde aber auf Recycling gesetzt. So wird das Abgas-Absaug-System für die Fahrzeuge aus dem Bestandsgebäude im Vorarlberger Weg, Ecke Salzburger Weg übernommen. Seit 1990 war die FF-Abteilung dort provisorisch untergebracht; in Eigenleistung hatte sie die frühere Autowerkstatt für die Nutzung als Feuerwehrgerätehaus hergerichtet.
Der FF-Abteilung St. Georgen gehören aktuell 32 Aktive an, darunter zwei Frauen. 16 zählen zur Jugendfeuerwehr, 14 zur Ehrenabteilung. Das jüngste Mitglied der Abteilung ist zwölf, das älteste 92 Jahre alt. Die Abteilung verfügt über zwei Löschgruppen-Fahrzeuge (LF 10/6 und LF 8/6) und ein Sonderfahrzeug: Das GWT-SW 2000 erledigt die Sonderaufgabe der Abteilung St. Georgen – die Wasserförderung über lange Wegstrecken.
Der Bau des Feuerwehrhauses St. Georgen ist eine der letzten noch offenen Baumaßnahmen aus der Organisationsuntersuchung der Firma Wibera aus dem Jahr 2000. Diese Untersuchung sollte die dezentrale Struktur der Feuerwehr Freiburg stärken. Noch offen sind der Bau von neuen Feuerwehrhäusern in Lehen und Kappel.
Die Freiwillige Feuerwehr St. Georgen ist zuständig für Brände in St. Georgen, Gewerbegebiet Haid und Vauban. Außerdem hat die Abteilung die Schwerpunktaufgabe Löschwasserversorgung über lange Wegstrecken. Im Jahr 2018 war sie 30 Mal im Einsatz (16 Brände, 14 technische Hilfeleistungen, davon alleine sieben Mal beim Unwetter am 3. Januar 2018). |