BaubĂŒrgermeister Martin Haag pflanzt den Baum des Jahres am 22. MĂ€rz im Dietenbachpark
In diesem Jahr wurde die Flatterulme (Ulmus laevis) vom Kuratorium der Dr. Silvius Wodarz Stiftung zum Baum des Jahres 2019 ausgerufen.
Die Flatterulme ist ein malerischer Baum, der Wuchshöhen von 30 bis 40 Metern erreichen kann und eine weit ausladende Krone entwickelt. Die BlÀtter erinnern an HainbuchenblÀtter, sind aber rauer und am Blattgrund, wie bei allen Buchen, stark asymmetrisch.
BaubĂŒrgermeister Martin Haag: âIch freue mich, dass wir hier in Freiburg diesen schönen Baum an einem weitgehend natĂŒrlichen Standort pflanzen und prĂ€sentieren können und wĂŒnsche mir, dass die Flatterulme den Parkbesuchern noch lange Freude bereiten wird.â
Die Ulmen, die unser Landschaftsbild seit vielen Jahrtausenden prĂ€gen, sind in den letzten Jahrzehnten vor allem durch das sogenannte Ulmensterben bekannt geworden. Verursacher ist ein Pilz, der 1925 durch den weltweiten Holzhandel aus Ostasien eingeschleppt wurde und im Ulmenholz zu Verstopfungen der Wasserleitungsbahnen fĂŒhrt. Die Folge ist, dass die BĂ€ume nach und nach vertrocknen und gefĂ€llt werden mĂŒssen.
Interessanterweise sind aber vor allem die beiden Schwestern, die Berg- und die Feldulme von der Krankheit befallen, wÀhrend die Flatterulme weitgehend verschont bleibt.
Die Flatterulme, die in AuenwĂ€ldern beheimatet ist und hier aufgrund ihrer breiten Brettwurzeln schnell ins Auge fĂ€llt, zeigt eine andere Rindenstruktur und wird daher seltener vom UlmensplintkĂ€fer, dem ĂbertrĂ€ger des Pilzes, angeflogen. So entgeht diese Art weitestgehend der fatalen Infektion. Der Verlust ihres natĂŒrlichen Lebensraumes, der Bruch- und AuwĂ€lder, lĂ€sst sie aber dennoch in sieben BundeslĂ€ndern auf der Roten Liste erscheinen.
Steht man bei Herbstwind unter einer Flatterulme und vernimmt das leise Rauschen der in dichten BĂŒscheln zusammenstehenden langgestielten NussfrĂŒchte, dann wird einem schnell klar, woher diese Ulmenart ihren Namen hat. Der deutsche Name WeiĂ- oder BastrĂŒster bezieht sich einerseits auf das wertvolle Holz, das alle Ulmen (RĂŒster) liefern, aber auch auf ihre Rinde, die schon in prĂ€historischen Zeiten vom Menschen als Bindematerial genutzt wurde. Die BlĂ€tter wurden frĂŒher als eiweiĂreiches Viehfutter genutzt. Im Mittelalter hieĂen die Ulmen bei uns Elmboum oder Elm, ein Name, der im angelsĂ€chsischen Raum auch heute noch gilt.
Die Flatterulme wird im Dietenbachpark in Freiburg am weitgehend natĂŒrlichen Standort in BachnĂ€he gepflanzt. Die Stadt Freiburg verwendet als StraĂenbĂ€ume die schmalkronigen und pilzresistenten Sorten: Ulmus hollandica in den Sorten Dodoens und Lobel. |