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Mittwoch, 24. April 2024
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Festveranstaltung zum Ehrenamtlichen Engagement
OB Martin Horn dankt freiwillig engagierten Bürgerinnen und Bürgern für ihren beispielhaften gesellschaftlichen Einsatz

„Bürgerschaftliches Engagement stärkt den Zusammenhalt und trägt enorm zum gegenseitigen Verständnis bei“

Am Internationalen „Tag des Engagements“ würdigt die Stadt Freiburg alljährlich die Leistungen ehrenamtlich und freiwillig tätiger Bürgerinnen und Bürger. Zur 18. städtischen Festveranstaltung, die heute im Bürgerhaus Seepark stattfand, kamen 400 Vertreterinnen und Vertreter bürgerschaftlicher Gruppierungen zusammen.

Oberbürgermeister Martin Horn dankte der Katholischen Hochschule für die Ausrichtung der Veranstaltung und ehrte stellvertretend vier Personen und vier Projekte. Darüber hinaus wurden zum achten Mal der AOK-Preis für präventives gesundheitliches Engagement und der Wilhelm-Oberle-Preis für soziales Engagement vergeben.

„Bürgerschaftliches Engagement stärkt den sozialen und demokratischen Zusammenhalt des Gemeinwesens und ist damit wichtiger denn je“, betonte Horn. Freiburg biete dank seiner lebendigen Vielfalt viele Möglichkeiten, um Erfahrungen, Kompetenzen und Vorlieben zur Förderung des Gemeinwesens kreativ einzubringen. „Davon profitieren wir alle außerordentlich. Es macht unsere Stadt reich und liebenswert.“

Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern des Engagements unter der Leitung von Sozialbürgermeister Ullrich von Kirchbach traf eine Auswahl aus den eingegangenen 25 Personen- und
Projektvorschlägen. Stellvertretend für die Gesamtheit der Engagierten ehrte OB Horn in diesem Jahr folgende Personen:

Gabriele Fabri ist seit über zehn Jahren in Wohnheimen für Menschen mit geistiger und körperlicher Beeinträchtigungen wie dem Haus Wonnhalde und dem Haus St. Konrad, aber auch im Arbeitskreis Behinderte an der Christuskirche engagiert. Trotz eigener körperlicher Einschränkungen betreut sie ein bis zwei Mal pro Woche jeweils 3 Stunden lang Menschen bei Spaziergängen, Spiel-, Gesprächs- und Nähangeboten. Fabri ist gelernte Wirtschaftskauffrau und wohnt seit 2015 in Oberried.

Konrad Reich engagiert sich seit 40 Jahren in Hochdorf. Vom Hochdorfer Waldhock über die Chorvereinigung bis hin zur Kirchen-Bibliothek ist er mit Tat, Rat und Werkzeugkoffer aktiv. Aber nicht nur dort, vor allem sind es die Hochdorfer Gemeinschaftseinrichtungen, für die er sich unermüdlich einsetzt. Durch seine vielfältigen praktischen, organisatorischen und technischen Erfahrungen und seine enorme soziale Vernetzung ist er eine wichtige Drehscheibe und Bindeglied für und in Hochdorf.

Karl-Heinz Winkler hat vor 13 Jahren einen Engagementaufruf für die Begegnungsstätte der Seniorenwohnanlage Kreuzsteinäcker gelesen und ist seitdem bei der Essensausgabe dabei. Mit seinen 82 Jahren muntert er die Heimbewohner auf, regt zu Gesprächen an und bietet den Menschen Abwechslung in ihrem Wohnheim-Alltag. Als Mitglied des Vereins „Freundeskreis Altenhilfe“ tauscht er sich mit anderen Engagierten über die Erfahrungen in der Einrichtung aus und sammelt Anregungen für seinen Einsatz.

Hanna Wagener war 1994 Mitbegründerin des künstlerischtherapeutischen Vereins „Räume für Kunst und Therapie“ in der Sternwaldstraße. Als das Angebot aus finanziellen Gründen auf der Kippe stand, hat sie viel unternommen, um es zu sichern und den Verein zu erhalten. Darüber hinaus engagiert sie sich beim Aufbau einer außerstationären Begleitung und Unterstützung für Betroffene gerade auch in Krisensituationen. Dafür gründete sie 2011 einen Verein, um Betroffene, Angehörige und Interessierte zu informieren und ehrenamtliche Begleiter für psychische Krisen zu gewinnen.

Das Kernteam des Zeltlagers Haslach-Rieselfeld-Weingarten ist eine Initiative der katholischen Kirchengemeinde Freiburg Südwest. Sie steht beispielhaft für das Engagement, dass in vielen Jugend-Organisationen landauf und landab geleistet wird, und verknüpft zudem Stadtteile, in denen die kirchliche Jugendarbeit im Umbruch ist. Seit 2006 gibt es das gemeinsame Zeltlager von Jugendlichen aus den drei Stadtteilen. Rund 150 junge Menschen im Alter von 8 bis 16 Jahren kommen dabei jährlich zehn Tage zusammen, unabhängig von Religion, Bildung und Herkunft. Das selbst organisierte Lager umfasst rund 40 Leiterinnen und Leitern von 17 bis 27 Jahren sowie ein Küchenteam von etwa 5 Personen. Die Gesamtleitung hat jeweils das dreiköpfige „Kernteam“. Mit dem Angebot übernehmen junge Erwachsene Verantwortung, lehren Kinder und Jugendliche Sozialkompetenz, Teamarbeit, werden zu Projektmanagern und legen nicht zuletzt Grundsteine für die künftige Engagement-Bereitschaft in den drei Stadtteilen.

Der Verein „Bildung für alle“ hat über die letzten vier Jahre eine großartige Entwicklung genommen. Über 70 bürgerschaftlich Engagierte vermitteln an drei Abenden pro Woche in den Räumen der Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule aktuell über 240 Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund die deutsche Sprache und Schrift kostenfrei. Sieben Festangestellte kümmern sich um die Organisation, Koordination und Kinderbetreuung. Letztere bietet Platz für 35 Kinder im Alter von 6 Monaten bis zehn Jahren. 18 weitere Ehrenamtliche helfen bei der Betreuung. Dank des Angebots gibt es mittlerweile eine Frauenquote von 30 Prozent in den Deutschkursen, zum anderen schafft es für die Kleinen und ihre Eltern einen Raum der Begegnung und Kommunikation.

Das Reparatur-Café verknüpft Soziales und Umweltschutz. Über Spendenaufrufe und Fördergelder konnten Spezialwerkzeuge, Lötkolben, Messgeräte, Lampen, Kleinteile und vieles mehr angeschafft werden. Nun ist es möglich, auch komplizierte Reparaturen, wie an Notebooks, Bildschirmen oder Smartphones, durchzuführen. Neben technischen Geräten werden aber auch Kleidungsstücke repariert, und über die Kuchenangebote entsteht ein Treffpunkt. Gemeinsam wurden bisher 1000 Geräte vor dem Elektronikschrott gerettet. Viele wurden damit glücklich gemacht, einige wurden dadurch zu ehrenamtlichen Helfern.

Im März 2015 entstand die Initiative Kultur-Wunsch. Seither haben sich 1.200 Gäste und 40 Gruppen registrieren lassen, darunter Arbeitslosenprojekte, Flüchtlingswohnheime, Jugendgruppen und Projekte für Alleinerziehende. Über 3.800 Karten konnten allein im vergangenen Jahr an „Kultur-Gäste“ vermittelt werden. Zu der Vermittlung der Karten gehört aber auch, dass die Gäste manchmal in einem persönlichen Gespräch beraten und motiviert werden. Ob Lesungen, Konzerte, Revues oder Ausstellungen – das Angebot erscheint so unerschöpflich wie das Interesse am Engagement.

Mit dem AOK-Gesundheitspreis ausgezeichnet wurde die Telefonseelsorge. Allein 2017 verfassten die über 80 Ehrenamtlichen über 700 Chats, und aus den 16.270 Anrufen wurden fast 13.000 seelsorgerliche Gespräche. Die Ehrenamtlichen organisieren ihre Dienste rund um die Uhr eigenständig, sie möchten verzweifelten und einsamen Menschen helfen und Mut machen. So begreifen sie ihr Engagement als eine gesellschaftliche Aufgabe – angesichts der Vielen, die sich in der Gesellschaft nicht gehört oder wahrgenommen fühlen.

Den Wilhelm-Oberle-Sozialpreis erhielt Beate Hauser. Seit über 10 Jahren leitet sie die Außenstelle des Weißen Rings. Betreut werden jährlich rund 150 Opfer von Straftaten. Sie berät die Opfer in allen Lebenslagen, vermittelt Rechtsanwälte und Psychotherapeuten, unterstützt Hilfsanträge nach dem Opferentschädigungsgesetz, begleitet zu Gerichtsverfahren und beantragt bei finanziellen Notlagen Mittel bei der Bundesgeschäftsstelle oder bei Stiftungen. Sie engagiert sich mit außergewöhnlichem Einsatz und betreut die Opfer teilweise jahrelang.
 
Eintrag vom: 12.12.2018  




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