20. Tagung des Karlsruher Forums am 29. November im ZKM
Informationelle Selbstbestimmung, persönliche Freiheit und Schutz der Privatsphäre sind zwar fest im Grundgesetz verankert, doch erfordern Risiken und Möglichkeiten fortschreitender Digitalisierung neue Sicherheitsstrategien zum Schutz von Daten. Unter dem Titel „Zwischen Selbstbestimmung und Fremdnutzung – Sicherheit in digitalen Infrastrukturen“ greift die 20. Tagung des Karlsruher Forums für Kultur, Recht und Technik das Thema aus verschiedenen Perspektiven auf. In Vorträgen und Diskussionen setzen sich Referentinnen und Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft am Donnerstag, 29. November, von 10 bis 19 Uhr im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) mit aktuellen Entwicklungen auseinander.
Interdisziplinäre Tagung hochkarätig besetzt
Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, Vorsitzender des Vorstands Karlsruher Forum, eröffnet den Tag um 10 Uhr mit einer Grußansprache, danach führt ZKM-Geschäftsführerin Christiane Riedel in das Thema ein. Worauf es bei digitaler Sicherheit ankommt, skizziert Dr. Constanze Kurz, Informatikerin und Sprecherin des Chaos Computer Clubs Deutschland. Dabei geht es auch um die Frage, welches Grundverständnis von digitaler Sicherheit notwendig ist, um mit eigenen und fremden Daten besser umzugehen. Rechtliche und verfassungsrechtliche Kernfragen digitaler Sicherheit erläutert Prof. Dr. Klaus F. Gärditz von der Universität Bonn. Auch Wirtschaft und Staat suchen nach Strategien und Lösungen. Risiken und Chancen digitaler Strukturen beleuchtet Eberhard Oehler, Geschäftsführer der Stadtwerke Ettlingen GmbH, über „Digitale Sicherheit als staatliche Aufgabe“ spricht der Vizepräsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik, Dr. Gerhard Schabhüser.
Am Nachmittag geht es um „Kunst im Netz“ und „Digitalisierung auf neuen Wegen“. Was ist Künstlern erlaubt? Damit setzt sich Medienwissenschaftler Tilman Baumgärtel (Universität Mainz) auseinander, bevor einige Künstler ihre Beiträge zur ZKM-Schau „Open Codes“ vorstellen. Andere Länder – andere Strategien? Aus Estland berichtet Luukas Ilves, der in Brüssel in der Denkfabrik Lisbon Council tätig ist und in der Ständigen Vertretung seines Landes bei der EU zu digitalen Fragen berät. Ob die digitale Sicherheit eine Grenze für die offene Forschung und neue digitale Techniken darstellt? Christian Lölkes vom Chaos Computer Club Karlsruhe versucht darauf im letzten Referat der Tagung eine Antwort zu geben.
Abschlussdiskussion „Wie viel Selbst bleibt?“
„Wie viel Selbst bleibt?“ fragt ab 18 Uhr die abschließende Podiumsrunde unter Leitung von Dr. Susanne Asche, bei der die Referentinnen und Referenten Bilanz ziehen. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Anmeldungen sind erbeten und per E-Mail unter info@karlsruher-forum.de sowie online unter www.karlsruher-forum.de möglich. Im Internet gibt es darüber hinaus ausführliche Informationen sowie das detaillierte Programm zum Herunterladen.
Das Karlsruher Forum für Kultur, Recht und Technik e.V. wurde vor 20 Jahren gegründet. Es will den gesellschaftlichen Diskurs über die Zukunft der Gesellschaft auf den Gebieten der technischen Wissenschaften, des Rechts und der Kultur voranbringen. Tragende Institutionen der Technologie-Region Karlsruhe, zu denen auch die Stadt Karlsruhe zählt, fördern den Verein, dessen Kuratorium der Präsident des Bundesverfassungsgericht Prof. Dr. Andreas Voßkuhle leitet.
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"Zwischen Selbstbestimmung und Fremdnutzung – Sicherheit in digitalen Infrastrukturen" ist Thema der 20. Tagung des Karlsruher Forums für Kultur, Recht und Technik am 29. November im ZKM. / Foto pr |