Projektstelle koordiniert Begleitung und Angebote
Freiburg. Die Evangelische Kirche in der Stadt will ihr Engagement für Kinder und Jugendliche ausbauen und vor allem Schülerinnen und Schüler an Grundschulen mit Ganztagsangeboten fördern und unterstützen. Seit November ist dazu Barbara Förster als Beauftragte für Ganztagsschulen auf einer Projektstelle der Badischen Landeskirche angestellt. Am vergangenen Sonntag (7. Jan. 2018) wurde die Lehrerin von Schuldekan Christian Stahmann in einem Gottesdienst in der Ludwigskirche in ihr neues Arbeitsfeld im Stadtkirchenbezirk eingeführt.
Die Kirche wolle Brücken bauen zwischen Schule und kirchlichen Gemeinden, sagte der Schuldekan bei der Einführung. So könnten Schülerinnen und Schüler erfahren, „dass Kirche kein abgetrennter Raum in der Öffentlichkeit ist, sondern mit dem Alltag von Kindern und Jugendlichen organisch verzahnt ist“. Wenn in den Ganztagsschulen der Unterricht beendet ist und nach der Hausaufgabenerledigung die Freizeitgestaltung beginnt, soll es entsprechende qualitativ gute Angebote geben. Barbara Förster stellt sich in diesem Zusammenhang die Aufgabe, dass „der Durst der Kinder nach Wissen“ gestillt werden kann. Dabei meint sie das ganz praktische alltägliche Wissen, das häufig vielen Kindern, „die mit wenig Zukunftsperspektiven aufwachsen“, fehle. Sie will vor allem die entsprechenden Ansprechpartner zusammenführen und die Angebote koordinieren. So könnte beispielsweise die Unfallhilfe Kurse für Kleingruppen durchführen, die Pfadfinder Naturerkundungen organisieren oder kindgerechte Meditationsformen angeboten werden. Vieles mehr sei denkbar, braucht aber die Unterstützung auf freiwilliger Basis. Erste Gespräche mit möglichen Kooperationspartnern hat Barbara Förster bereits an der Pädagogischen Hochschule geführt. Studierende könnten in Absprache mit ihren Dozenten spezielle Angebote für die Schüler vorbereiten und gestalten. Es geht um spielerische Gruppenaktivitäten und sinnvolle Freizeitgestaltung.
Jetzt müssen die Idee und das Konzept in den Schulen bekannt gemacht werden. Dazu wird Barbara Förster in den nächsten Wochen die Grundschulen besuchen, die bereits ein Ganztagsangebot haben oder gedenken einzuführen. Danach gilt es, die verschiedenen Anbieter miteinander abzustimmen. Das Projekt ist mit einem halben Lehrerdeputat ausgestattet und zunächst auf drei Jahre befristet. Es wird in dieser Weise erstmals in der badischen Landeskirche erprobt. Die Pädagogin ist ausgebildete Montessori-Lehrerin und bringt Erfahrungen aus ihrer Lehrtätigkeit an verschiedenen Schulen mit alternativen Konzepten mit, deshalb ist ihr ein ganzheitliches Konzept, aber auch eine gute Qualität der Angebote besonders wichtig.
Bis zum Sommer wird eine Bestandsaufnahme durchgeführt; ab Herbst soll die Entwicklung von konzeptionellen Angeboten, in die die Bedürfnisse und Wünsche aller Beteiligten einfließen, im Vordergrund stehen. Denn Schule könnte es schaffen beides zu sein, ein Lern- und ein Lebensort, davon ist Barbara Förster überzeugt. „Ich wünsche mir, dass es viele Ideen geben wird und sich Menschen finden, die sich an diesem Projekt beteiligen und dafür begeistern“, sagte sie bei der Vorstellung des Projekts am Sonntag. |