Migrationsbeirat beschäftigte sich mit dem „Quereinsteiger“-Projekt des IB
Sprachkenntnisse sind der Türöffner für alles. Damit neu zugewanderte Kinder und Jugendliche eine Chance auf Erfolg in Schule und Beruf haben, brauchen sie ergänzenden Deutschunterricht. Integration durch Bildung ist erklärtes Ziel der Stadt Karlsruhe. Seit 2006 finanziert sie deshalb unter anderem das Projekt „Förderung von Quereinsteigern ins Bildungssystem“ des Internationalen Bundes (IB), das junge Migranten in Vorbereitungsklassen ab Klassenstufe 5 gezielt anspricht und sie Deutsch in Kleingruppen lehrt. Der Förderbedarf steige, sei gar alarmierend hoch, berichtete Integrationsbeauftragte Meri Uhlig den Mitgliedern des Migrationsbeirats und Bürgermeister Martin Lenz bei der Sitzung am Mittwoch im Rathaus. Das hat eine Umfrage des Büros für Integration unter den vier Projektschulen ergeben.
Gründe für den dringend notwendigen Ausbau des Angebots sehen Gutenberg-, Schiller-, Pestalozzi- und Elisabeth-Selbert-Schule in massiv gestiegenen Schülerzahlen, der Heterogenität der Klassen und der staatlichen Schulpolitik, die zu wenig Lehrer bereit stelle und Stundenkontingente für Sprachförderung kürze.
Das „Quereinsteiger“-Projekt habe Sprach- und Sozialkompetenz sowie das Selbstvertrauen der Teilnehmer gestärkt. Auch sei der Übergang in die Regelklasse beziehungsweise in eine weiterführende Schule besser gelungen. Um für künftige Herausforderungen gewappnet zu sein, müssten die wegen Zuschusskürzung im Rahmen der Haushaltskonsolidierung gesenkten Standards wie zweijährige Förderdauer, Kleingruppen oder Elternberatung wieder eingehalten werden, so die Analyse der Fachleute.
Der Migrationsbeirat beauftragte die Verwaltung, weitere konzeptionelle Überlegungen zur Deutschförderung im Sekundarbereich in die Fortschreibung des Integrationsplans aufzunehmen und eine Kostenkalkulation inklusive Finanzierungsvorschlägen vorzulegen. |