Stadt Freiburg beauftragt Fachstelle mit Beobachtung und Bekämpfung der Tigermücke sowie Prävention und Information
Alle sind aufgefordert, mitzuwirken
Im vorletzten Jahr ist die asiatische Tigermücke auch in Freiburg entdeckt worden. Die kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Stechmückenplage e.V. (KABS) hatte 2015 und 2016 daraufhin die Entwicklung und das Vorkommen der Tigermücke in Freiburg intensiv beobachtet und dabei potenzielle und tatsächliche Brutstätten identifiziert. Ergebnis war, dass sich die Tigermücke in Freiburg bislang nur in der Kleingartenanlage Hettlinger als überwinternder Bestand etablieren konnte. Darüber war die Stadtverwaltung im Herbst letzten Jahres informiert worden und hatte die KABS beauftragt, die Bekämpfung, das Monitoring, also die Beobachtung, und die Information in Zusammenarbeit mit der Verwaltung auch in diesem Jahr fortzuführen, um ein dauerhaftes Etablieren und eine weitere Ausbreitung der Tigermücke in Freiburg zu verhindern.
Die gleich begonnene Bekämpfung wie das Reinigen von Regentonnen, das Abdecken von potentiellen Brutstätten, Aufstellen von Ködercontainern und –fallen sowie der Behandlung von Wasseransammlungen mit speziellen, für die Mückenlarven tödlichen Bakterien konnte die Population und deren Ausbreitung direkt um Kleingartenanlage Hettlinger eindämmen und leicht reduzieren. Ende September letzten Jahres entdeckte die KABS allerdings im Rieselfeld eine neue Tigermückenpopulation auf Privatgelände innerhalb eines Wohnquartiers. Inwieweit sich diese dort etablieren oder gar ausweiten kann, sollte durch ein gezieltes Monitoring vor Ort noch untersucht werden.
Das Bürgermeisteramt hat jetzt entschieden, dass in der Verwaltung das Amt für öffentliche Ordnung (AfO) federführend weitere Verhandlungen mit der KABS führen wird. Es wird eine Vereinbarung über das weitere Monitoring, die Bekämpfung, die Prävention sowie Information mit der KABS abschließen. Die KABS hat für diese Aufgaben die entsprechende Erfahrung und das Fachpersonal.
Ziel ist es, neben der aktuellen Überwachung und Bekämpfung der Tigermücke durch Information und Sensibilisierung der Bevölkerung sowie Anleitung und Schulung von Freiwilligen und Helfenden auch die Option zu eröffnen, die zukünftige Bekämpfung und Prävention in die Eigenverantwortung engagierter Bürgerinnen und Bürger, Bürgervereine oder anderen Institutionen zu geben. Im Doppelhaushalt 2017/18 müssen die Mittel außerplanmäßig bereitgestellt werden. Ende 2018 wird die Verwaltung über die Situation und dem Umgang mit der Tigermücke in Freiburg erneut beraten und das weitere Vorgehen abstimmen.
Momentan stellen die in Freiburg bekannten Tigermückenpopulationen keine direkte oder unmittelbare Gesundheitsgefahr dar. Laut KABS weist sie in Italien die höchste Dichte in Europa auf. Die Tigermücke ist jedoch Überträgerin zahlreicher Krankheitserreger wie Chikungunya-, Dengue- und möglicherweise auch des Zikavirus und zählt somit als potentielle Krankheitsüberträgerin zu den Gesundheitsschädlingen.
Wo sich Tigermückenpopulationen etablieren, ist nicht vorhersehbar. Ob dies auf privaten Freiflächen oder z.B. in öffentlichem Grün-, Kleingartenanlagen, Schulhöfen, Friedhöfen, Freibädern, Sportanlagen oder sonstigen Freiflächen geschieht, ist rein zufällig. Prinzipiell können sich Tigermückenpopulationen bei geeigneten Voraussetzungen im gesamten Stadtgebiet entwickeln. Als typischer Container-Brüter nutzt die Mücke auch kleinste Wasseransammlungen in natürlichen und künstlichen Behältern jeglicher Art wie Regentonnen, Schalen, Gießkannen, Vogeltränken, Altreifen und anderes. Fließgewässer, Seen und Teiche sind hingegen keine Tigermücken-Brutstätten.
Das städtische Amtsblatt wird demnächst weiterführende Informationen veröffentlichen. |