Jugendarbeitslosigkeit von 2,3 Prozent ist niedrigste Quote unter allen 76 deutschen Städten über 100.000 Einwohnern
Die Wirtschaft in der Region boomt, der Arbeitsmarkt zieht mit, die Betriebe bilden auf hohem Niveau aus, teilweise sogar über Bedarf. Das alles sind gute Perspektiven für Jugendliche in Freiburg – und sie schlagen sich auch in der Statistik nieder:
Im Durchschnitt 2016 betrug nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit die Jugendarbeitslosigkeit in der Stadt Freiburg 2,3 Prozent. Das ist die niedrigste Quote unter allen Großstädten in Deutschland. Mannheim (2,4 Prozent) und Heidelberg (2,6 Prozent) folgen auf den Plätzen zwei und drei. Würzburg auf Platz vier (2,7 Prozent) ist die erste Stadt, die nicht aus Baden-Württemberg kommt. Auf den ersten zehn Plätzen sind ausschließlich Großstädte aus BadenWürttemberg und Bayern. Die Stadt Bremerhaven bildet mit 13,9 Prozent das Schlusslicht. Landesweit beträgt die Quote 2,9 Prozent und im Bund 5,3 Prozent.
Die Quote der Jugendarbeitslosigkeit in Freiburg ist mit 2,2 Prozent im Dezember 2016 um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum November 2016 und um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Dezember 2015 gestiegen. Das liegt daran, dass sich die Agentur für Arbeit, das örtliche Jobcenter und die Stadtverwaltung in Freiburg nicht mit der niedrigen Arbeitslosenquote zufrieden geben. Vielmehr bemühen sie sich verstärkt darum, den Kontakt zu allen Jugendlichen zu intensivieren – also auch zu denen, die von den Regelsystemen bislang nicht erreicht werden.
Seit vielen Jahren arbeitet die Stadt intensiv mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Freiburg zusammen, um allen Jugendlichen eine gute Perspektive und einen Anschluss an die schulische Ausbildung zu ermöglichen. Keiner soll verloren gehen.
Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet die gute Kooperation aller Partner im Gleis 25, die als erste Jugendberufsagentur in BadenWürttemberg im August 2015 in der Bismarckallee eröffnet wurde und allen Jugendlichen eine gemeinsame Anlaufstelle zu beruflichen Fragen bietet. Arbeitsagentur, Jobcenter, Amt für Soziales und Senioren (ASS) und Träger der freien Jugendhilfe arbeiten hier intensiv und kooperativ zusammen, damit jeder Jugendliche geeignete Ansprechpartner findet und auf kurzen Wegen an die richtige Stelle weitergeleitet werden kann.
„Die Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit und dem Jobcenter ist sehr gut. Wir wollen nicht, dass Jugendliche in das Berufsleben mit der Erfahrung von Arbeitslosigkeit starten. Deswegen arbeiten wir seit Jahren mit höchster Priorität daran, dass Jugendliche nach der Schule eine Chance in Ausbildung, Beruf, Qualifizierung oder zumindest eine Beschäftigungsmöglichkeit erhalten. Die geringe Arbeitslosenquote bei den jungen Menschen ist Bestätigung für unser Handeln und zugleich Motivation, uns weiterhin intensiv für die jungen Menschen einzusetzen“, sagt Bürgermeister Ulrich von Kirchbach, Dezernat für Kultur, Integration, Soziales und Senioren der Stadt Freiburg.
„Freiburg ist in vielerlei Hinsicht attraktiv. Das gilt auch für die Beratung und Betreuung Jugendlicher zum Start in den Beruf. Ich freue mich, dass es dank der guten Zusammenarbeit der Partner in der Jugendberufsagentur „Gleis 25“ mit ihren engen Kontakten zur Wirtschaft immer öfters gelingt, auch schwächere Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu integrieren. Das ist nicht selbstverständlich in einer Zeit, in der die Arbeitswelt sich mit atemberaubender Geschwindigkeit entwickelt. Jetzt gilt es, mit viel Einsatz, Kreativität und neuen Ideen für jene, die es noch nicht geschafft haben, Lösungen zu finden“, sagt Christian Ramm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg.
Neben der Jugendagentur des Jobcenters und der Berufsberatung der Agentur finden sich im Gleis 25 auch die Jugendhilfeberatung des Vereins Jugendberatung und die Aufsuchende Jugendsozialarbeit des Caritasverbandes, die über das ESFBundesprogramm „Jugend stärken im Quartier“ finanziert werden, die das ASS koordiniert. Die jungen Menschen werden aufgesucht, beraten und wo immer möglich in Maßnahmen vermittelt, die eine erfolgreiche berufliche Integration unterstützen.
Vorübergehend steigt dadurch die Quote der Jugendarbeitslosigkeit. Mittel- und langfristig wird so aber allen jungen Menschen in Freiburg eine Perspektive geboten.
Darüber hinaus vernetzt die Stadt Freiburg durch das Regionale Übergangsmanagement die Akteure des Übergangs von der Schule in den Beruf und unterstützt auf diese Weise Jugendliche, die den Weg in Ausbildung oder weiterführende Angebote nicht direkt finden, bei der Suche nach Anschlussmöglichkeiten. |