Prolixletter
Donnerstag, 21. November 2024
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Vegetarier auf Zeit
Eine Erfahrungsgeschichte von Daniel Jäger

Ein paar Wochen vor Ostern im vergangenen Jahr hatte ich in einem Discounter eine Begegnung besonderer Art: An der Kasse beäugte die Kundin vor mir meine Einkäufe und schaute mich dann fragend an "Sind Sie Vegetarier?" und da ich tatsächlich nur Fleischloses auf dem Warenband aufgestapelt hatte, nickte ich zustimmend, erhielt aber gleich eine Quittung in der Art: "Sie sehen gar nicht so aus!"

Da musste ich natürlich zurückfragen "Wie sehen denn Vegetarier aus?" und versetzte die Dame in Ratlosigkeit, da sie es nicht zu erklären vermochte. "Ich bin aber nur Vegetarier auf Zeit, also nur bis Ostern" informierte ich sie weiter und erhielt nur ein Kopfschütteln zurück: "Ich bin seit fünf Jahren Vegetarierin und natürlich ganz konsequent. Wie kann man denn nur Vegetarier auf beschränkte Zeit sein?" erkundigte sie sich bei mir, und ich erklärte ihr, dass ich seit mehreren Jahren immer von Aschermittwoch bis Ostern auf Fleischkonsum verzichte, aber danach wieder "normal" weiter esse.

Wir kamen dann noch etwas mehr ins Gespräch, dass man zum Beispiel im Einkauf besonders aufpassen muss, ob die Produkte wirklich ohne Fleisch sind. Da gibt es ganz gewaltige Mogelpackungen, z.B. "Gemüsefrikadellen", bei denen man nur im Kleingedruckten auf der Rückseite erfährt, dass 30 % Schweinefleisch mitverarbeitet wurden. Was sich die Hersteller dabei gedacht haben bleibt sehr nebulös...

Mein Ansatz, die Fastenzeit bis Ostern zu nutzen, mal gänzlich auf Fleischspeisen zu verzichten, liegt einfach darin, dass ich glaube, mit einer ausgewogenen Mischkost aus vegetarischen Zutaten könnte auch das Abspecken ein wenig Vorschub erhalten. Nach meinen Erfahrungen ist es auch so. Fleisch selbst ist ja manchmal ganz schön deftig, kann aber auch ziemlich mager ausfallen, jedoch die Saucen haben es zumeist sehr in sich! Freilich gibt es auch vegetarische Kalorienbomben, die es zu meiden gilt...

Bei der Auswahl von vegetarischen Gerichten können ganz neue Entdeckungen gemacht werden. So bin ich auf Ebly gestossen, ein Schweizer Produkt aus Weichweizen, der ähnlich wie Reis zubereitet wird und erst durch die Beilagen dann zum kompletten Gericht wird. In Deutschland ist Ebly bei real und Kaufland erhältlich. Auch Cornatur ist ein Schweizer Produkt und die vegetarische Produktlinie der Migros, das es aber leider nicht in der Freiburger Filiale zu kaufen gibt: Es ist z.B. aus Quorn - das ist ein Pilzprodukt und eine schmackhafte Alternative zu Fleisch und eine gute Eiweissquelle. Es mundet vorzüglich!

Interessant ist es auch, in verschiedenen Gaststätten die vegetarischen Angebote zu studieren. Leider sind manche völlig einfallslos und können nur Nudelgerichte mit Tomaten- oder anderen Saucen auftischen. Seit vielen Jahren regelrecht spezialisiert ist Busses Waldschänke auf fleischlose Gerichte, die dort in einem ruhigen Ambiente serviert werden, wobei das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut ausfällt. Auffallend ist, wie Salate immer häufiger mit fleischlichen Zutaten angereichert werden, ganz exemplarisch sind hier die Putenstreifen, wo sich die Frage aufdrängt, wo denn der Rest des Geflügels eigentlich geblieben ist...

Sollte sich aus meiner Leserschaft der eine oder andere aufraffen können, mir seinen Tipp für eine Gaststätte mit einem besonderen vegetarischen Gericht mitzuteilen, werde ich mich darüber sehr freuen und es auch gerne weiter publizieren! Schreiben kann man mir mit dem Kontaktformular auf der website www.prolixletter.de
 
Eintrag vom: 26.02.2009 Autor: Daniel Jäger




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