für die Partnerstädte Tel Aviv, Suwon und Wiwili auf dem Rathausplatz
Mosaike bilden neues Rondell mit Städtewappen vor dem Eingang des Altes Rathauses
Neuzugang auf dem Rathausplatz: Für die drei neuen Partnerstädte Tel Aviv, Suwon und Wiwili hat das Garten- und Tiefbauamt (GuT) neue Rheinkieselmosaike der Städtewappen hergestellt und vor dem Eingang des Alten Rathauses gelegt. Oberbürgermeister Dieter Salomon wird das neue Rondell mit den Mosaiken am kommenden Donnerstag zusammen mit der Botschafterin Nicaraguas Karla Luzette Beteta einweihen.
Die Mosaike zeigen die offiziellen Wappen der Städte Tel Aviv und Suwon. In Wiwili gab es bislang kein offizielles Wappen. Das Wiwili-Mosaik ist in Zusammenarbeit mit dem Wiwili-Verein und den Bürgermeisterämtern der beiden Stadtteile Wiwilis zustande gekommen. Das Motiv zeigt Sonnenstrahlen, grünen Bergwald und Meer sowie eine Kaffeebohne und eine Blattschneideameise, typische Symbole für die Partnerstadt in Nicaragua. Wiwili ist bereits seit den achtziger Jahren Freundschaftsstadt Freiburgs. Die Stadt Freiburg hat zusammen mit dem Wiwili-Verein Projekte zur Wasserversorgung, medizinischer Versorgung, biologischer Landwirtschaft, Wiederaufforstung sowie in der Bildungsförderung realisiert. Der freundschaftliche Kontakt zwischen Freiburg und dem nicaraguanischen Wiwili geht zurück auf private Initiativen: Nachdem bereits 1983 der Freiburger Arzt Tonio Pflaum dort von
Contras erschossen worden war, gründete sich in Freiburg der Wiwili-Verein. In Wiwili, nahe der Grenze zu Honduras leben fast 25 000 Menschen. Der 28. Juli ist gleichzeitig der dreißigste Todestag von Bernd Koberstein, dem Freiburger Entwicklungshelfer, der in Wiwili 1986, drei Jahre nach Tonio Pflaum, von den Contras ermordet worden war.
Die beiden anderen Freundschafts- Mosaike sind nach Entwürfen der offiziellen Wappen von Tel Aviv und Suwon gestaltet. Die Stadt Suwon hat bereits ein Rheinkieselwappen im Frühjahr per Schiff als Partnerschaftssymbol geschickt bekommen. Eine Besonderheit bei dem Tel Aviver Wappen: Der Name der Stadt ist auch auf Hebräisch gelegt.
Die 750 Kilo schweren Rheinkieselmosaike sind in der Pflastererwerkstatt des Garten- und Tiefbauamtes hergestellt worden. In einer Stahlpfanne sind die Rheinkiesel dort nach den Vorlagen als Mosaik gelegt worden. Einen Monat lang haben ein Pflasterer und ein Auszubildender bzw. eine Auszubildende an jedem der aufwendigen Mosaike gearbeitet. Ein Kran hat schließlich kürzlich die Wappen in das neue Rondell gehoben, danach haben Pflasterer das Rondell mit den drei Wappen hergestellt.
Das Pflastererhandwerk hat im Freiburger Tiefbauamt eine lange Tradition. Das GuT bildet seit sechs Jahrzehnten Pflasterer aus, die sowohl bei Straßenbauarbeiten eingesetzt werden als auch das traditionelle Handwerk erlernen. Die Pflege des traditionellen Pflastererhandwerks ist eine Besonderheit in Freiburg. Diese alte Tradition hat der Freiburger Alois Krems 1870 nach Freiburg gebracht, als er von seinen Wanderjahren aus Südfrankreich zurückgekehrt war und danach anfing, Flusskieselpflasterungen im Freiburger Stadtbild zu schaffen. Phantasievolle Kleinpflasterungen im Jugendstil entstanden vor allem in den Stadtteilen Herdern und Wiehre. Eine Rarität des Jugendstils mit abwechslungsreichen Mustern im Straßenbild ist zum Beispiel in der Hochmeisterstraße zu finden.
Zu den weiteren Städtepartnerschaften:
Freiburg hat seit dem Beschluss des Gemeinderates im vergangenen Jahr (auch am 28. Juli) die Zahl der Partnerschaftsverbindungen um die drei Städte erweitert. Seitdem hat Freiburg insgesamt 12 Partnerstädte. Die Verbindungen zu Tel Aviv begannen im Jahr 2005 mit der Gründung des Freundeskreises Freiburg-Tel-Aviv. Die Kontakte wurden kontinuierlich ausgeweitet, vor allem der kulturelle Austausch mit Schulen und Theater, aber auch der Expertenaustausch und die fachliche Zusammenarbeit. 2012 kam es zu einem sogenannten „Memorandum of Understanding“, das konkrete Kooperationen in den Bereichen Umwelt, Energie und Verkehr sowie Jugend, Schule und Kultur festschrieb. Tel
Aviv ist mit 400 000 Einwohnern Israels zweitgrößte Stadt und geht auf die bereits in der Antike bestehende Hafenstadt Jaffa/Yafo zurück. Berühmt ist Tel Aviv auch für die sogenannte „White City“, ein Stadtteil im Bauhausstil, der zum UNESCOWeltkulturerbe zählt.
Die südkoreanische Stadt Suwon liegt zirka 50 Kilometer südlich von Seoul und hat auf einer Gemarkungsfläche von ungefähr 120 Kilometern 1,2 Millionen Einwohner. Das moderne Stadtbild ist geprägt von einer alten Verteidigungsanlage, die Hwaseong Festung, die seit 1997 Weltkulturerbe ist. Die Stadt hat elf Universitäten und ist Hauptsitz des global tätigen SamsungKonzerns. Der erste Kontakt mit dem Oberbürgermeister Suwons entstand 2012 auf dem ICLEI World Congress in Brasilien, danach intensivierten sich die Kontakte und Besuche. Die Stadt Suwon interessiert sich speziell für die Freiburger Nachhaltigkeitspolitik und hat das Ziel, Freiburger Ideen in Suwon zu verwirklichen.
Termin Ãœbergabe Freundschafts-Mosaike mit OB Dieter Salomon und Karla Luzette Beteta, Botschafterin Nicaraguas am Donnerstag, 28. Juli, 16.30 Uhr, vor dem Eingang zum Alten Rathaus.
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