Regie: Djamila Sahraoui, Buch: Djamila Sahraoui, Cécile Vargaftig, Kamera: Katell Dijan, mit Rachida Brakni, Fettouma Bouamari, Zahir Bouzrar, Malika Belbey, Amine Kedam, Abdelbacet Benkhalifa, Abdelkrim Beriber, Ahmed Benaissa
Algerien/Frankreich 2006, OmU, 95 Min.
Zwei Frauen, zwei Generationen: Khadidja, inzwischen um die Sechzig, hat im algerischen Befreiungskrieg gegen die französische Armee gekämpft. Die Mittdreißigerin Amel muss sich der Realität des Krieges stellen, als Islamisten im algerische Bürgerkrieg der neunziger Jahre ihren Mann entführen. Beide Frauen machen sich auf die Suche nach der Untergrundorganisation. Khadidja erinnert sich an die Tricks und Verkleidungen, die ihr während des Bügerkriegs geholfen haben. Als beide von einer Islamistengruppe gefangen genommen werden, rettet ihnen deren Anführer das Leben: Seit dem Algerienkrieg steht er in Khadidjas Schuld. In den Bergen finden Amel und Khadidja Zuflucht im Haus eines einsamen, alten Mannes. Zusammen mit ihm setzen sie ihre Reise auf einem Eselskarren fort.
Regisseurin Djamila Sahraoui: »Ich bin in Algerien während des Befreiungskrieges aufgewachsen. Im Laufe meiner Kindheit hörte ich immer wieder von den Heldentaten der Widerstandskämpferinnen, die ihr Studium abbrachen, um als ungelernte Krankenschwestern ihre Kampfgefährten zu pflegen. Sie verkleideten sich als Schäferinnen, um Nachrichten von einem Hof zum anderen zu schmuggeln, oder auch als Europäerinnen, um in ihren Koffern Bomben transportieren. Erst sehr viel später lernte ich einige dieser Frauen kennen. Was ich als Heldentum interpretierte, war für diese Frauen ganz normales Verhalten, das sie mit dem Satz beschrieben: Man schwimmt, wenn man ins Wasser fällt.«
»Djamila Sahraoui setzt sich in diesem Film mit den Nachwehen des Kolonialismus in ihrer Heimat auseinander. Die filmische Suche ihrer beiden Protagonistinnen fernab jeder Zivilisation dient dazu, einen Prozess der allmählichen Annäherung zu symbolisieren, an dessen Endpunkt nicht das Vergessen stehen soll, sondern eine geschichtliche Einordnung der mit vielen Kämpfen überwundenen Vergangenheit. Damit öffnet sich der Blick in eine solidarische, demokratische Zukunft, die nur gemeinsam gemeistert werden kann und der jede Art von Fundamentalismus abhold wäre. Insofern formuliert BARAKAT! fast so etwas wie eine Utopie, wozu auch gehört, dass sich die Frauen in einer patriarchalisch geordneten Welt endlich Gehör verschaffen und ihre Rechte einfordern.«
(Hans Messias im filmdienst)
Film des Monats im Kommunalen Kino Freiburg
Mi 18.02., 19:30 | Fr 20.02., 19:30 | Sa 21.02., 22:00
So 22.02., 19:30 | Mi 25.02., 21:30 | Do 26.02., 19:30 |