Prolixletter
Freitag, 26. April 2024
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32. Schwule Filmwoche Freiburg
Das älteste noch bestehende schwule Filmfest Deutschlands!

Es ist wieder soweit: Die 32. Ausgabe der Schwulen Filmwoche Freiburg geht an den Start! Am Mittwoch, den 27. April, wird im Kino Kandelhof nach dem traditionellen Sektempfang der Eröffnungsfilm präsentiert: THÉO & HUGO, eine ungewöhnliche, wunderbare Liebesgeschichte aus Paris.
Um was geht es? Um 4 Uhr 27 treffen die Körper von Théo und Hugo in einem Sex-Club aufeinander. 20 pulsierende, explizite Minuten später (die Geschichte wird in Echt-Zeit erzählt!) stellen sie sich an der frischen Luft einander vor, lassen sich durch die leergefegten Pariser Straßen treiben, lernen einander kennen und könnten sich eventuell sogar ineinander verlieben. Ihre Freiheit und Ziellosigkeit wird jedoch schnell von einer unangenehmen Erkenntnis ausgebremst, denn sie waren beim Sex nicht vorsichtig genug und es gibt Grund zu ernster Besorgnis. Plötzlich stehen große Fragen zwischen den zwei Jungs: Wie weit können sie einander vertrauen? Wer trägt welche Verantwortung? Möchten sie mehr voneinander erfahren? Ist es zu früh - oder zu spät - für Zärtlichkeit? Nicht imstande einander zu verlassen, ziehen sie los, um für den Rest dieses urbanen Road-Movies das nächtliche Paris zu erforschen.

Die Regisseure Olivier Ducastel und Jacques Martineau, bekannt unter anderem für Felix und Meeresfrüchte, lassen uns mit meisterhaftem Feingefühl daran teilhaben, wie zwei junge Männer in einer tiefen gegenseitigen Verunsicherung stranden und dennoch nach Nähe suchen. Die beiden Hauptdarsteller verzaubern mit großem Einfühlungsvermögen und umwerfendem Charme.

Nach diesem - wie wir finden - großartigen Eröffnungfilm gibt es eine Woche schwules Kinoprogramm, handgemacht und exklusiv in Freiburg. Das 14-köpfige Team hat es sich in den vergangenen Monaten nicht leicht gemacht und unzählige Filme gesichtet, Festivals besucht, mit Filmemachern verhandelt, um das Programm mit 23 Spielfilmen und Dokumentationen zusammen zu stellen.

Wir werden oft gefragt: Warum bringt Ihr nicht mehr deutschsprachige Filme in der Filmwoche? In diesem Jahr haben wir sehr viele mit dabei:

Frisch von der Berlinale nach Freiburg kommt der diesjährige großartige Teddy-Gewinner KATER aus Österreich, den der Regisseur Händl Klaus persönlich präsentieren wird. Die Filmwoche zeigt auch LIEBMANN mit Godehard Giese (IM SOMMER WOHNT ER UNTEN) in der Hauptrolle. Quasi aus der Nachbarschaft, der nahen Schweiz, kommt UNTER DER HAUT, und – so viel sei bereits verraten – auch unsere SNEAK PREVIEW wird ein deutschsprachiger Film sein, den die Freiburger lange vor seiner offiziellen Premiere zeigen dürfen. Zu diesem brandaktuellen Film wird auch der Regisseur zu uns ins Kino Kandelhof kommen.

Eine bedeutende Figur der deutschen Nachkriegsgeschichte porträtiert die Doku-Fiction HERR VON BOHLEN PRIVAT, die durch Zeitzeugen, Archivmaterial und Spielszenen über Arndt von Bohlen und Halbach berichtet. Vor allem weil er einen ausschweifenden Lebensstil pflegte, beherrschten Klatschgeschichten über den homosexuellen „letzten Krupp“ die Magazine der 1960er bis 1980er Jahre. Unbedingt sehenswert. Und wir freuen uns auch darüber, dass der Produzent des Films, Jonas Niewianda, zu uns kommen wird und für Fragen zur Verfügung steht!

Und da sind wir auch schon bei den Dokus! Dieses Jahr haben wir auch hiervon reichlich zu bieten:

So ist THE ABOMINABLE CRIME eine eindringliche Dokumentation über Homophobie in Jamaika. Die Vorführung wird begleitet durch eine Gesprächsrunde mit der Freiburger Queer Amnesty-Gruppe. Madonna-Fans aufgemerkt: STRIKE A POSE stellt uns die sieben Tänzer der Pop-Diva vor, die mit ihr 1990 bei der “Blond Ambition”-Tour fast 60 Konzerte weltweit bestritten. Die Tour wurde von einem Filmteam begleitet, es entstand der populäre Dokumentarfilm In Bed with Madonna. Die Musikerin inszenierte sich darin als Mutterfigur der Bühnenfamilie. Die hübschen Jungs, sechs von ihnen schwul, fanden schnell Fans, besonders unter homosexuellen Jugendlichen. Die Tour wurde zu Madonnas Bekenntnis für die schwule Befreiung und die Akzeptanz von Aids.

25 Jahre später machen sich die Regisseure Reijer Zwaan und Ester Gould auf die Suche nach den Tänzern. Einer starb 1995, die anderen verfolgten weiter ihre Karrieren. Es kommt zu einem Treffen der sechs Männer, und Geheimnisse werden gelüftet, die lange zurückgehalten wurden. Der Film erzählt auf berührende Weise die Geschichten der sehr unterschiedlichen Tänzer.

Und noch eine Doku: MAPPLETHORPE: LOOK AT THE PICTURES - ein eindringliches Portrait über Robert Mapplethorpe, einem der bedeutendsten Fotografen überhaupt. Wer war dieser Künstler, der in jungen Jahren eine ausschweifende Liebesbeziehung mit Patti Smith hatte, später aber offen schwul lebte und der 1989 mit nur 42 Jahren viel früh starb?

Aber wir haben natürlich auch dieses Jahr eine breite Auswahl an internationalen Spielfilmen! Sie kommen aus Korea (WHITE NIGHT), den USA (THOSE PEOPLE und BLACKBIRD), England (SOFT LAD), Australien (HOLDING THE MAN), ein Thriller aus Tschechien (HONEYMOON) und Frankreich (LES NUITS D’ÉTÉ). Überrascht hat uns ein schwuler Film aus Indien - das gab es lange nicht mehr. Und er ist auch noch richtig gut! Daher kam dieser romantische Liebesfilm natürlich gleich mit in’s Programm: LOEV!

Lang ersehnt ist BOULEVARD, der letzte Film des Oscar-Preisträgers Robin Williams. Er spielt einen etwas in die Jahre gekommenen Ehemann, dem seine Homosexualität spät bewusst wird. Mit seinem letzten cineastischen Gruß beweist der verstorbene Künstler noch einmal, was für ein großer Mime er war. Und zum Lachen? Da gibt es auch einiges, viele der Komödien haben wir oben schon erwähnt. Aber unbedingt hervorheben wollen wir auch noch die Komödien 4th MAN OUT, der kürzlich zum absoluten Publikumsliebling des Toronto Inside Out Festivals wurde. Vielleicht ja auch in Freiburg? Gute Chancen hätte er. Aber auch bei dem Comedy-Drama DADDY darf viel und kräftig gelacht werden.

Wem die Filmwoche oft etwas zu ruhig erscheint und wer lieber Splatter mag - auch da haben wir etwas zu bieten: YOU’RE KILLING ME. Süße Jungs und viel Blut in einer gelungenen Mischung aus romantischer Komödie und Horrorfilm mit Slasher-Elementen. Dieser grotesk-komische Film ist nichts für schwache Gemüter.

Einen - darf man ihn schon so nennen? - “Klassiker” haben wir auch im Programm: STERBEN FÜR ANFÄNGER aus dem Jahr 2007, eine rabenschwarze Komödie, die uns so viel Spaß machte, dass wir sie noch einmal auf die große Leinwand hieven wollten (in der deutschen Fassung).

Neben diesen Perlen aus dem Programm der Filmwoche wird es wieder viel zu lachen, zu weinen und zu feiern geben: bei der Party in der Mensabar und beim neuen Sonntagsfrühstück mit dem Team.

Das exklusiv zusammengestellte Kurzfilmprogramm WÜRZIG ist am Mittwoch, dem 4. Mai, der Höhepunkt zum Abschluss der Filmwoche und vertröstet auf das kommende Jahr.

Schwule Filmwoche Freiburg, was, wann und wo? All das ist nachzulesen im separaten Programmheft, auf Facebook (Schwule Filmwoche Freiburg) und unter www.schwule-filmwoche.de.

Übrigens erwarten wir auch mehrere Gäste, einige Regisseure und Schauspieler/innen werden uns in Freiburg ihre Werke vorstellen. Der Regisseure von KATER und der SNEAK PREVIEW haben bereits zugesagt, alle weiteren Gäste teilen wir Ihnen in Kürze noch mit.

Ach ja: Und wir wählen auch wieder einen Festival-Gewinner, bzw. unser Publikum macht das. Wie immer lassen wir nach jeder Vorführung die Filme bewerten und sind gespannt darauf, welcher Streifen sich am Ende damit rühmen darf, Sieger der Publikumsbewertung von der Schwulen Filmwoche Freiburg zu sein.
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Hier aber nun das PROGRAMM der 32. Schwulen Filmwoche Freiburg vom 27. April bis 4. Mai 2016

Mittwoch, 27. April 2016
20.30 Uhr Sektempfang
21 Uhr Eröffnung der 32. Schwulen Filmwoche THÉO ET HUGO Romantikdrama
FR 2016, Olivier Ducastel, Jacques Martineau, 97 min, OmU

Donnerstag, 28. April 2016
19 Uhr BOULEVARD Drama, US 2014, Dito Montiel, 88 min, OmU Der letzte Film mit Robin Williams
21 Uhr THOSE PEOPLE Romantikdrama, US 2015, Joey Kuhn, 89 min, engl. OV
22.45 Uhr YOU’RE KILLING ME Horror-Komödie, US 2015, Jim Hansen, 88 min, engl. OV Mischung aus romantischer Komödie und Horrorfilm mit Splatter-Elementen, nichts für schwache Gemüter

Freitag, 29. April 2016
17 Uhr LES NUITS D’ÉTÉ / SUMMER NIGHTS Drama, FR 2014, Mario Farfani, 100 min, OmeU Zum Cast gehört auch Zazie de Paris, bekannt aus dem Frankfurter TATORT.
19 Uhr STERBEN FÜR ANFÄNGER (DEATH AT A FUNERAL) Komödie, GB/DE/US 2007, Regie: Frank Oz, 91 min, DF Unser “Klassiker” - weil er einfach so schön ist!
21 Uhr STRIKE A POSE Dokumentation, NL/BE 2016, Reijer Zwaan, Ester Gould, 83 min, engl. OV Doku über die Tänzer von Pop-Diva Madonna
23 Uhr EISENSTEIN IN GUANAJUATO Komödie/ Biopic NL/MX/FI/BE/FR 2015, Peter Greenaway, 120 min, OmU Peter Greenaway widmet sich Sergej Eisenstein

Samstag, 30. April 2016
15 Uhr BLACKBIRD Drama US 2014, 99 min, engl. OV
17 Uhr THE ABOMINABLE CRIME Dokumentation, US/CA/JM/NL/GB 2013, Micah Fink, 65 min, OmU Doku über die Lage der Lesben und Schwulen in Jamaika In Kooperation mit Amnesty International. Die Freiburger Queeramnesty-Gruppe wird in einer Gesprächsrunde mit dem Publikum wichtige Hintergrundinformationen geben.
19 Uhr SNEAK PREVIEW DE 2016, 85 min, dt. OV In Anwesenheit des Regisseurs
21.15 Uhr 4th MAN OUT Komödie, US 2015, Andrew Nackman, 86 min, engl. OV Der Publikumsliebling des Toronto Inside Out Festivals
23 Uhr SOFT LAD Drama, GB 2015, Leon Lopez, 84 min, OmU
ab 22 Uhr: PINK PARTY meets SCHWULE FILMWOCHE Party in der Mensa Hochallee bis in die frühen Morgenstunden

Sonntag, 1. Mai 2016
ab 10.30 Uhr: FILMWOCHEN-BRUNCH (Details folgen)
15 Uhr LOEV Romantisches Drama, Sudhanshu Saria, Indien 2015, 92 min, OmU Ungewöhnlich! Ein schwuler Film aus Indien!
17 Uhr MAPPLETHORPE: LOOK AT THE PICTURES Dokumentation, US/DE 2016, Randy Barbato, Fenton Bailey, 108 min, engl. OV Packende Doku über den Fotografen Robert Mapplethorpe
19.15 Uhr LIEBMANN Drama, DE 2016, Jules Herrmann, 82 min, dt. OV
21 Uhr HONEYMOON Psychothriller, CZ/SI 2013, Jan Hřebejk, 97 min, OmeU

Montag, 2. Mai 2016
19 Uhr UNTER DER HAUT Drama, CH 2015, Claudia Lorenz, 94 min, schweizerdeutsche OmU
21 Uhr HOLDING THE MAN Drama, AU 2015, Neil Armfield, 127 min, engl. OmU Das Buch gewann bereits kurz nach der Erscheinung 1995 den UN-Menschenrechtspreis und wurde anschließend als Theaterstück zu einer der erfolgreichsten australischen Bühnenproduktionen überhaupt. Aufführungen an renommierten internationalen Bühnen folgten.

Dienstag, 3. Mai 2016
18.45 Uhr WHITE NIGHT (BAEK-YA)
Drama, KR 2012, Leesong Hee-Il, 75 Min, OmeU
20.30 Uhr KATER Drama, AT 2016, Händl Klaus, 114 min, dt. OV Kater gewann im Februar den Teddy Award für den besten Spielfilm.
22.50 Uhr DADDY Comedy-Drama, US 2015, Gerald McCullouch, 89 min, OmU

Mittwoch, 4. Mai 2016
19 Uhr HERR VON BOHLEN PRIVAT Doku-Fiction, DE 2015, André Schäfer, 90 min, dt. OV Doku mit Spielszenen über Arndt von Bohlen und Halbach, letzter Spross der deutschen Unternehmerfamilie Krupp / Der Produzent Jonas Niewianda wird zur Vorstellung kommen und nach dem Film über den Film diskutieren.
21 Uhr WÜRZIG - DAS KURZFILMPROGRAMM
Zum Abschluss der 32. schwulen Filmwoche haben wir euch wieder einen bunten Strauß handverlesener Kurzfilme zusammengestellt: Poetisch, melancholisch, romantisch, dramatisch, witzig, absurd und immer mit überraschenden Wendungen.
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Eintrag vom: 16.04.2016  




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