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Freitag, 19. April 2024
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Freiburg: Perspektivplan
Vierte öffentliche Dialogveranstaltung am letzten Dienstag

Denkrichtungen „Starke Verbindungen“ und „IdentitĂ€tsstiftende Quartiersparks“ Favoriten. Klarer Richtungshinweis fĂŒr die Stadt- und Freiraumentwicklung

Online-Dialog ab sofort

Ende des Jahres Beschluss des Gemeinderats

Rund 250 interessierte BĂŒrgerinnen und BĂŒrger kamen am letzten Dienstag zur vierten öffentlichen Dialogveranstaltung zum Perspektivplan Freiburg in den Paulussaal. Im Mittelpunkt des Abends stand die Frage, welcher im Verfahren entwickelten Leitidee die zukĂŒnftige Stadtentwicklung folgen soll. Welche Stadtstruktur passt am besten zu Freiburg und an welchen rĂ€umlichen Merkmalen kann die Stadtentwicklung anknĂŒpfen? „Starke Verbindungen“, „IdentitĂ€tsstiftende Parks“ oder „Lebendige RĂ€nder“ so heißen die drei VorschlĂ€ge. Die Teilnehmenden diskutierten mit den Vertretungen von Stadtverwaltung und beauftragten BĂŒro, wo die zukĂŒnftigen Schwerpunkte der Siedlungs- und Freiraumentwicklung in Freiburg liegen sollen.

Aufgabe der drei Denkrichtungen ist es, Perspektiven fĂŒr die strukturelle Entwicklung Freiburgs bis 2030 zu veranschaulichen und eine Diskussion darĂŒber anzuregen. Im Vergleich lassen sich die Besonderheiten der unterschiedlichen Modelle fĂŒr die Zukunft besser erkennen. Alle drei Denkrichtungen behandeln sowohl die Freiraum- als auch die Siedlungsentwicklung.


Die erste Denkrichtung: „Starke Verbindungen“ schlĂ€gt vor, entlang der FreirĂ€ume entlang der Dreisam oder zum Beispiel entlang des öffentlichen Straßenraums an der Paduaallee linear verdichtete Strukturen mit neuem Wohnungsbau und attraktiven FreirĂ€umen zu entwickeln. Die Stadt wird hier durch vernetzte, dichte „Lebenslinien“ geprĂ€gt, die das GefĂŒge zusammenhalten.

Die zweite Denkrichtung „IdentitĂ€tsstiftende Parks“ entwickelt an neuen oder neu gestalteten Parks und um sie herum zwiebelschalenartig verdichtete Stadtstrukturen mit neuem Wohnungsbau. Überall in der Stadt trifft man auf diese stadtbildprĂ€genden Strukturen, die untereinander mit grĂŒnen Wegen verbunden sind. Freiburg wird zur Stadt der Parks.

Bei der dritten Denkrichtung „Lebendige RĂ€nder“ schließlich entstehen neue Frei- und WohnrĂ€ume im Dialog mit der unmittelbar angrenzenden unbebauten Landschaft. Sie sind RĂŒckzugsorte mit Weitblick, deren Struktur in die Region weitergedacht werde kann. Die gesamte Stadt profitiert von ihren schönen, durchmischten, sozial integrativen RĂ€ndern. Ein Stadtrandweg fĂŒhrt um Freiburg herum und verbindet die FreirĂ€ume.

Der Favorit bei der Veranstaltung am Dienstag war das Modell „Starken Verbindungen“. Die Teilnehmenden hatten den Eindruck, dass sich die Stadt ĂŒber diese Leitidee am besten als Einheit entwickeln lĂ€sst. Dabei sorgt die Denkrichtung fĂŒr eine Aufwertung von RĂ€umen, entwickelt gezielt bisherige Problemstellen in der Stadt und nutzt dafĂŒr bislang verschenkte FlĂ€chen. Mit leichtem Vorsprung wurde dieses Modell als bevorzugte Denkrichtung fĂŒr die Gesamtstadt gewĂ€hlt. Es wird als dynamisch betrachtet und sollte nach Ansicht der Teilnehmenden die Dreisam als Lebens- oder Dreisampark beinhalten.

Die Denkrichtung „IdentitĂ€tsstiftende Parks“ sahen die Teilnehmenden als innovativ an, weil attraktiver Wohn- und Begegnungsraum in den Quartieren geschaffen wird. Die Parks schaffen FreiraumqualitĂ€t in guter rĂ€umlicher Verteilung und können als „grĂŒnes Wohnzimmer“ dienen.

Nur wenige Teilnehmende bevorzugten das Modell „Lebendige RĂ€nder“. Es wurde bezweifelt, dass die Denkrichtung auch auf die inneren Bereiche der Stadt anwendbar ist und dass die ZugĂ€nglichkeit der offenen Landschaft zugleich verbessert werden kann.

BĂŒrgermeister Martin Haag freute sich ĂŒber das große Interesse aus der BĂŒrgerschaft und das Engagement, das die Teilnehmenden auch an den drei vorherigen öffentlichen Veranstaltungen gezeigt haben. Er erklĂ€rte, dass es trotz des großen Drucks auf dem Wohnungsmarkt wichtig ist, auch die
QualitĂ€t von rĂ€umlichen Entwicklungen zu beachten. DafĂŒr muss die Orientierung der Stadtstruktur stimmen und die QualitĂ€t von Architektur und FreirĂ€umen angemessen sein.

Roland Jerusalem, Leiter des Stadtplanungsamtes, ergĂ€nzte, dass der Perspektivplan die Herausforderungen fĂŒr die Stadtentwicklung diskutierbar gemacht hat: „Die Strategien Kapern, Akzentuieren und Öffnen werden bereits von den Akteuren angenommen. Das gleiche Ziel soll das rĂ€umliche Leitbild im Perspektivplan erreichen.“ Das Stimmungsbild in der Veranstaltung sei fĂŒr ihn ein wichtiges Signal, so Jerusalem.

Die Leiterin der Abteilung Stadtentwicklung im Stadtplanungsamt, Babette Köhler, erklĂ€rte, wie der Perspektivplan als Grundlage fĂŒr den nĂ€chsten FlĂ€chennutzungsplan dienen wird. „Wir definieren ein neues Raumbild, das als konzeptionelle Grundlage fĂŒr die Freiraum- und Siedlungsentwicklung dienen wird. Der Perspektivplan zeigt neue rĂ€umliche Potentiale und Möglichkeiten auf, die wir in nachfolgenden Planungsverfahren konkretisieren werden.“ Konkret werden sie durch stĂ€dtebauliche RahmenplĂ€ne, die Stadtteilleitlinien und den kĂŒnftigen FlĂ€chennutzungsplan, so Köhler.

Ab jetzt Online-Dialog bis Mitte Oktober
Ab sofort beginnt auch ein Online-Dialog, der Freiburgerinnen und Freiburgern die Gelegenheit gibt, auch auf diesem Weg ihre Anregungen und Hinweise zu den drei Denkrichtungen mit dem Team Perspektivplan zu diskutieren. Über Videos, PlĂ€ne und ErlĂ€uterungen des Teams können sich Interessierte auf der Seite www.freiburg.de/perspektivplan ĂŒber die drei Modelle und die bisherigen Zwischenergebnisse informieren. BaubĂŒrgermeister Haag ruft alle Freiburger BĂŒrgerinnen und BĂŒrger auf, sich hier zu beteiligen.

Das Team Perspektivplan wird auf der Grundlage der Beteiligungsergebnisse einen Vorschlag fĂŒr eine oder eine Kombination aus den drei Denkrichtungen entwickeln. Es legt diesen Vorschlag Ende 2015 dem Gemeinderat zum Beschluss vor. Diese Entscheidung ist die Voraussetzung fĂŒr den letzten Arbeitsschritt, in dem der Perspektivplan fertiggestellt und im Beteiligungsverfahren diskutiert wird.

Der Perspektivplan soll als rĂ€umliches Leitbild die Freiraum- und Siedlungsentwicklung in den nĂ€chsten 15 Jahren strategisch steuern und zeigt Potentiale fĂŒr eine qualitĂ€tsvolle, flĂ€chensparende rĂ€umliche Entwicklung unserer Kommune auf. Als Endresultat sollen ein Raumbild fĂŒr die Siedlungs- und Freiraumentwicklung, eine Karte der Freiburger Dichten sowie Entwicklungsbereiche fĂŒr nachfolgende RahmenplĂ€ne beschlossen werden.
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Eintrag vom: 17.09.2015  




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