Rekordmarke bei den Geburten: Höchste Zahl seit 1970
und mehr Zwillinge als je zuvor
Höchststand bei SterbefÀllen - sehr viele Kirchenaustritte
Das Jahr 2013 hat die Zahlen der Standesamtstatistik ordentlich
durcheinander gewirbelt und einige Rekordwerte hinterlassen:
In Freiburg wurden so viele Babys beurkundet, wie seit 43
Jahren nicht mehr. Das hat sich auch bei den Zwillingsgeburten
bemerkbar gemacht. Sehr hohe Werte vermeldet das
Standesamt auch bei den SterbefÀllen von MÀnnern und den
Kirchenaustritten. Die Trauung in Freiburg ist nach wie vor gut
nachgefragt und der Sommermonat August erlebte ein
Comeback als beliebtester Heiratsmonat. Der genaue Blick auf
die Zahlen verrĂ€t mehr ĂŒber diese und weitere Entwicklungen.
Geburten
4.511 Geburten: So lautet die stolze Summe, die das
Standesamt fĂŒr 2013 verkĂŒnden kann. 2.129 MĂ€dchen und
2.382 Jungen hat das Standesamt beurkundet, insgesamt 211
Kinder mehr als im Vorjahr. Dabei fÀllt auf, dass der
Geburtenrekord so gut wie nur auf die Jungen zurĂŒckzufĂŒhren
ist, im Vergleich zu 2012 wurden 200 Jungen aber nur elf
MĂ€dchen mehr beurkundet. Die Geburtenrate zeigt schon seit
2003 klar nach oben. Nun wurde sogar die sehr hohe Zahl von
2010 (4.402 Geburten) getoppt. Zuletzt hat es so viele
Beurkundungen 1970 gegeben, als die Jahre des Babybooms
langsam abflauten.
Eine weitere Rekordmarke kann Standesamtsleiterin Dominique
Kratzer bei den Zwillingen vermelden, denn mit der
Geburtenrate stieg auch ihre Zahl. 121 Zwillingsgeburten
registrierte das Standesamt fĂŒr Freiburg. Das sind nicht nur
mehr als beim bisherigen Höchststand 2012 mit 105
Zwillingspaaren, sondern so viele wie nie zuvor seit Beginn der
ZĂ€hlung 1978. Die Zahl hat in den vergangenen Jahren stetig
zugenommen. Ein Paar wurde sogar zum zweiten mal Eltern
von Zwillingen und hat nun vier MĂ€dchen. In einem anderen Fall
kann sich ein Zwillingspaar ĂŒber einen Doppelgeburtstag
freuen: Ein Kind erblickte kurz vor Mitternacht, das andere kurz
danach das Licht der Welt. Auch fĂŒnf Drillinge wurden 2013 in
Freiburg geboren. Das ist ebenfalls ein Spitzenwert, den es
aber bereits 1989 und 1994 gab.
Hochbetrieb herrschte in den KreiĂsĂ€len exakt neun Monate
nach Heiligabend: Am 24. September kamen 27 Kinder zur
Welt, 12 MĂ€dchen und 15 Jungen, so viele wie an keinem
anderen Tag im Jahr. Ruhiger ging es am 9. Februar zu, an
dem mit nur drei Neugeborenen die wenigstens Geburten im
Jahr 2013 registriert wurden. Beim Blick in den
Geburtenkalender fÀllt auch der 14. April auf, an diesem Tag
wurden in Freiburg nur MĂ€dchen geboren. Tage, an denen nur
Jungs zur Welt kamen, gab es 2013 nicht â obwohl sie im
Jahresverlauf die deutliche Mehrheit ausmachten.
Die Zahl der Hausgeburten blieb trotz Geburtenboom konstant:
92 Kinder wurden zuhause geboren, genau gleich viele wie
2012 und 2010. 22 Kinder kamen tot zur Welt, sieben mehr als
im Vorjahr.
Was Gewicht und GröĂe des Nachwuchses angeht, hat die
Statistik wieder einige Superlative parat. Der gröĂte und
gleichzeitig schwerste Wonneproppen, der 2013 in Freiburg zur
Welt kam, wog 5.300 Gramm und war 61 cm groĂ. Das
schwerste Zwillingspaar brachte gemeinsam 6.880 Gramm auf
die Waage, das schwerste Drillingspaar sogar 7.435 Gramm.
Auch zu den Eltern gibt es informative Daten: Knapp 30 Prozent
(1262) waren zum Zeitpunkt der Geburt nicht verheiratet. Die
jĂŒngste Mutter war 16, ebenso wie der jĂŒngste Vater. Die Ă€lteste
Mutter war 49 Jahre alt, der Ă€lteste Vater 68. Der gröĂte
Altersabstand innerhalb eines Elternpaares betrug 32 Jahre.
775 Kinder, die 2013 in Freiburg geboren wurden, haben ein
Elternteil mit auslÀndischen Wurzeln. In 493 FÀllen haben Vater
und Mutter einen Migrationshintergrund. Die Eltern stammen
aus insgesamt 111 verschiedenen HerkunftslÀndern. 231 dieser
Kinder erhielten mit der Geburt die deutsche
StaatsbĂŒrgerschaft, weil ein Elternteil schon sehr lange in
Deutschland lebt und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht hat.
Trauungen
Die Trauung in Freiburg ist weiterhin gefragt: 1.087 Paare
kamen 2013 ins Standesamt, um den Bund fĂŒrs Leben zu
schlieĂen. Das waren 33 weniger als im Vorjahr. DafĂŒr zog es
aber 15 Paare mehr von auswÀrts zur Trauung nach Freiburg,
insgesamt 246 (+15). Umgekehrt wanderten 228 Freiburger
Paare fĂŒr die VermĂ€hlung in ein auswĂ€rtiges Standesamt aus.
Weitere 56 entschieden sich fĂŒr eine EheschlieĂung auĂerhalb
der deutschen Grenzen. Drei Trauungen fanden nicht im
historischen Trauzimmer sondern im GefÀngnis statt.
FĂŒr rund drei Viertel der Brautpaare (844) war es die erste
Trauung. In 243 FĂ€llen waren ein oder beide Partner schon
mindestens einmal verheiratet. Unter ihnen auch drei Paare, die
sich nach der Scheidung erneut fĂŒreinander entschieden. 212
Brautleute hatten bei der EheschlieĂung bereits gemeinsame
Kinder. Der AbwÀrtstrend zur kirchlichen Trauung hat sich 2013
ins Gegenteil gedreht: 392 vom Standesamt frisch vermÀhlte
Paare planten eine Zeremonie in der Kirche, das sind 36 mehr
als 2012.
Der Blick auf das Alter der Heiratswilligen zeigt, dass sieben
Brautleute ĂŒber 70 Jahre alt waren. Im Gegensatz zu den
Vorjahren war aber keiner der Ehepartner ĂŒber 80. Der gröĂte
Altersunterschied innerhalb eines Brautpaares lag bei 29
Jahren.
Bei 181 Trauungen kam einer der Partner aus dem Ausland, bei
48 Ehen hatten beide eine auslÀndische Staatsangehörigkeit.
Die Herkunft war dabei wie immer breit gefÀchert: Menschen
aus 67 verschiedenen LĂ€ndern kamen zur Trauung ins
Freiburger Standesamt. Nummer eins der HerkunftslÀnder war,
wie in den Vorjahren, Italien (23 Personen). Dahinter folgte aber
nicht die TĂŒrkei, wie in den beiden Jahren zuvor, sondern die
Russische Föderation (14 Personen). An dritter Stelle stand die
Ukraine, 13 Personen von dort vermÀhlten sich 2013 in
Freiburg.
Mit 72 Prozent entschied sich wieder die Mehrheit der
Brautpaare fĂŒr einen gemeinsamen Nachnamen, in alter
Tradition meist fĂŒr den des Mannes (91 Prozent): 718 Frauen
nahmen den Namen ihres Ehemanns an, 70 MĂ€nner den ihrer
Frau. In 89 FĂ€llen fiel die Entscheidung auf einen Doppelnamen
und 299 mal behielten beide Partner ihren Nachnamen bei.
Eine Kehrtwende gab es beim beliebtesten Heiratsmonat. Nach
vier Jahren an zweiter oder dritter Stelle holte sich der August
mit 158 Trauungen seinen Platz als Lieblingsmonat fĂŒr
Hochzeiten zurĂŒck. Zuletzt hatte ihm der Dezember den Rang
abgelaufen, er zÀhlte 2013 mit 129 Trauungen zum
zweitbeliebtesten Heiratsmonat. Am wenigsten ist nach wie vor
der Januar gefragt, 2013 fanden hier nur 14 Trauungen statt.
FĂŒr eine eingetragene Lebenspartnerschaft entschieden sich im
vergangenen Jahr 27 Paare, darunter 17 weibliche und 10
mÀnnliche. 2012 war die Zahl der MÀnner genau so hoch, bei
den Frauen waren es damals drei Paare mehr
SterbefÀlle
FĂŒr 2013 verzeichnet das Standesamt 2.952 SterbefĂ€lle und
damit mehr als je zuvor seit Ende des zweiten Weltkrieges.
Bislang lag der seither gemessene Höchststand bei 2.907
SterbefÀllen im Jahr 2011. Auffallend ist, dass der Anstieg
alleine auf eine höhere Sterberate bei MĂ€nnern zurĂŒckgeht: Es
wurden 1.508 verstorbene MĂ€nner beurkundet (+102). Bei den
Frauen waren es mit 1.444 SterbefÀllen sogar weniger als in
den beiden Vorjahren. Etwas mehr als die HĂ€lfte der hier
registrierten Verstorbenen (1.580) hat auch in Freiburg
gewohnt. In 230 FĂ€llen ermittelte die Staatsanwaltschaft die
Todesursache. Wie die Statistik zeigt, waren 34 Verstorbene
100 Jahre oder sogar Àlter. Die Àlteste war eine 106 Jahre alte
Frau. 47 SterbefÀlle betrafen MinderjÀhrige.
Kirchenaustritte
Einen sehr hohen Wert gibt es auch bei den Kirchenaustritten
zu vermelden: Insgesamt kehrten 1.272 Menschen den
Religionsgemeinschaften den RĂŒcken, elf mehr als beim letzten
bemerkenswerten Anstieg von 2010. Die Katholische Kirche
verlieĂen 801 Menschen (+244), die Evangelische 468 (+91). |