Trinkkultur im Wandel - Trinkgefäße des 15. bis 17. Jahrhunderts
Führung am 14. Mai
Anlässlich des Internationalen Museumstags am 18. Mai, der
in diesem Jahr unter dem Motto „Museen und gesellschaftlicher
Wandel“ steht, zeigt das Augustinermuseum als „Blickfang“
des Monats Mai einige Trinkgefäße des 15. bis 17.
Jahrhunderts. In seiner Präsentation stellt es die Objekte in
einen kulturhistorischen Zusammenhang und konzentriert sich
dabei vor allem auf Konsumverhalten und Trinksitten.
Die Gefäße unterschiedlicher Materialien und Formen spiegeln
den Wandel der Trinkkultur am Beispiel Wein wider. Als
einfacher lokaler Landwein zählte er im 13. Jahrhundert am
Oberrhein zu den Grundnahrungsmitteln. Besondere Bedeutung
hatte er zur Besiegelung von Partnerschaften und als
Willkommenstrunk. Die Tischsitten des 16. Jahrhunderts förderten
den Weinkonsum indem sie verlangten, das Gefäß
ganz auszutrinken damit der Nächste es benutzen konnte. Mit
der Maßlosigkeit des Trinkens wuchsen auch die Becher und
„Römer“. Besonders beliebt waren die sogenannten Scherzgefäße,
die kein Trinken ohne Pannen erlaubten.
Unter dem Einfluss Venedigs wandelte sich der Geschmack
vom grünen „Waldglas“ zu hellen, feingliedrigen Stängelgläsern,
Pokalen und Flöten. Zum Inbegriff des Barock wurde ein
farbloses Kelchglas mit plastischem, figürlichem und ornamentalem
Dekor. Es hatte seinen Ursprung am Hof Rudolf II.
in Prag. Böhmen und Schlesien blieben die Zentren dieser
handwerklich und künstlerisch höchst anspruchsvollen Glas-
kunst, welche die Tafeln der Wohlhabenden in ganz Mitteleuropa
schmückte.
Maria Schüly, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Augustinermuseums,
erläutert die Exponate in einer Führung am
Mittwoch, 14. Mai, um 12.30 Uhr.
Der Eintritt ist frei, die Teilnahme an der Führung kostet 2 Euro. |