D 1931 / 65 Min.
Regie: Heinrich Hauser
"Als ich dachte, sie käme nie, da wuchs auf einmal die City vor mir auf. Ein Gewitter von blitzartigen, tollen Ausblicken … Ich tauchte ein in ein feierliches, hallendes Dröhnen. Die Stimme Chicagos." (Heinrich Hauser, Feldwege nach Chicago, 1931)
Der Deutsche Heinrich Hauser, 1901 laut Geburtsschein in Preußen geboren, drehte in Chicago lange, bevor es Hollywood tat. Sein Film kommt ohne Stars aus: keine impressionistische Studie, kein experimentelles Städtepoem, kein touristischer Reisefilm, keine gestellten Aufnahmen, schon gar nicht einer der gängigen Kulturfilme. Die Stadt selbst und die Menschen, die sie bevölkern, stehen im Zentrum. Hauser war der Neuen Sachlichkeit verpflichtet – und sich selbst. [...]
Hauser porträtiert Chicago, die zweitgrößte amerikanische Stadt, sehr persönlich, sachlich und nüchtern, ohne Schnörkel und doch mit einem großen Verständnis für das Environment, die Architektur, die Fabriken, die Schlachthöfe und vor allem die soziale Situation der Menschen. Zu keiner Zeit versucht er das städtische Geschehen seinen eigenen Prinzipien unterzuordnen. Eher lässt er sich mitnehmen von dem, was ihm ins Auge fällt. So entstand ein bedeutendes, zu Unrecht in Vergessenheit geratenes und erst nach vielen Jahrzehnten wiederentdecktes Filmwerk. (Dr. Rolf Giesen, www.schongerfilm.de
Kommunales Kino Freiburg
Stummfilm: Stadt im Film
Sa 22.02., 19:00, am Klavier: GĂĽnter A. Buchwald |