Freundeskreis übergibt am Mittwoch, 21. November, wertvolles mittelalterliches Stuckrelief als Geschenk ans Augustinermuseum
Freiburg. Der Freundeskreis des Augustinermuseums feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum und hat aus diesem Anlass ein Stuckrelief mit der Anbetung der Heiligen Drei Könige aus dem späten 15. Jahrhundert erworben und dem Museum als Geschenk übergeben.
Das Relief, das mit den Mitgliedsbeiträgen sowie zusätzlichen Spenden der Mitglieder des Freundeskreises erworben werden konnte, steht beispielhaft für die mittelalterliche Plastik am Oberrhein und ergänzt die Sammlung damit auf hervorragende Weise.
Das Relief zeigt Maria mit dem Jesuskind auf dem Schoß vor dem Stall, in dem Josef zu sehen ist. Zwei Könige treten heran, um dem Kind Gaben in goldenen Gefäßen zu überreichen. Der dritte König, der ursprünglich im Vordergrund kniete, fehlt. Das kleine Körbchen, das an dieser Stelle zu sehen ist, ist eine moderne Ergänzung. Der Meister des Reliefs hat sich bei der Bildkomposition und Gestaltung der kunstvollen Gewänder an Kupferstichen des Meisters E.S. und Martin Schongauer orientiert. Stilistisch folgte er dem niederländischen Künstler Niclaus Gerhaerts von Leyden, der mit seiner neuen Kunstauffassung nachkommende Bildhauer stark geprägt hat. Das Relief gehört zu einer Gruppe ähnlich großer Darstellungen aus dem Marienleben und der Passion Christi. Diese wurden in oberrheinischen Werkstätten zumeist in Stuck, aber auch in Ton und Cartapesta (Pappmaché) gefertigt. Bei der Neuerwerbung handelt es sich um das letzte erhaltene Exemplar mit diesem Motiv.
Im Zuge des Ankaufs hat das Museum auch die Herkunftsgeschichte des Werkes geprüft. Sie ist auch für die Zeit zwischen 1933 und 1945 lückenlos. Der Ankauf ist somit unbedenklich. |